Eine Studie zeigt, wie man am besten in Game of Thrones überlebt

Game of Thrones ist vor allem auch bekannt dafür, zahlreiche Charaktere auf teils brutalste Weise sterben zu lassen. Doch eine bestimmte Personengruppe hat gute Überlebenschancen, wie eine Studie zeigte.

Was für eine Studie ist das? Im Jahr 2018 war der Hype rund um Game of Thrones riesig. Der Release der achten und finalen Staffel stand kurz bevor. Davon wurden auch zwei Wissenschaftler aus Australien inspiriert. Als Epidemiologen interessierten sie sich wohl brennend für massenhaftes Sterben und dessen Ursachen.

Besonders ehrenhaft war auch ihr, nach eigenen Angaben, sekundäres Ziel: „[…] den Autoren einen Vorwand zu geben, die ersten sieben Staffeln noch einmal anzusehen, bevor die finale Staffel weltweit zu sehen sein wird“.

Also untersuchten die beiden den Tod von 330 wichtigen Charakteren aus den ersten sieben Staffeln von Game of Thrones (via injepijournal.biomedcentral.com). Akribisch stellten sie Statistiken auf und verglichen ihre Ergebnisse mit der echten Welt.

Wer loyal ist, stirbt

Um herauszufinden, wer die besten Überlebenschancen in Game of Thrones hat, schauen wir uns zunächst einmal die häufigsten Todesursachen an. Denn dass der Tod eher früher als später eintritt, ist sehr wahrscheinlich.

Gestorben sind 186 von 330 untersuchten Charakteren, also über 50 Prozent.

Mit Abstand am häufigsten trat der Tod gewaltsam ein.

Nur zwei Charaktere starben an Altersschwäche, nämlich Maester Aemon und die Alte Nan.

Diese hohe Sterberate wird vermutlich keinen Zuschauer von Game of Thrones überraschen. Doch die Studie ging noch weiter ins Detail und schaute sich die genauen Ursachen und Umstände der Tode an.

80 Prozent der Tode erfolgten in Westeros, und zwar im eigenen Zuhause.  

73,7 Prozent der Charaktere starben an Verletzungen, vor allem am Kopf und Nacken, darunter auch 13 Enthauptungen.

Gründe für die tödlichen Vorfälle waren zum Beispiel Angriffe (63 Prozent), Schlachten (24,4 Prozent) und Hinrichtungen (5,4 Prozent).

Diese Zahlen machen zugegebenermaßen wenig Mut. Gibt es denn niemanden, der auch nur den Hauch einer Chance hat?  

Wie überlebt man in Game of Thrones? Tatsächlich konnten die beiden Forscher am Ende eine ganz spezifische Personengruppe abgrenzen, die statistisch mit höherer Wahrscheinlichkeit überlebt:

Frauen, die hochgeboren sind und mindestens einmal in der Serie ihre Loyalität gewechselt haben.  

Zugegeben, für die ersten beiden Punkte kann man leider nichts. Der einzige Überlebenstipp, den wir also geben können, ist: seid niemals loyal! Zumindest dann nicht, wenn ihr in Westeros wohnt.

Zwar keine Frau, aber ein Überlebender, der die Seite gewechselt hat: Tyrion

Als weiteren Indikator identifizierten sie die Screentime der Charaktere. Besonders gute Überlebenschancen haben Figuren, die nur sehr kurz oder aber besonders lang zu sehen sind. Schlecht sieht es dagegen für den Durchschnitts-Charakter aus.  

Leben wir wie in Westeros?

Game of Thrones ist natürlich in erster Linie eine Fantasy-Serie, die unterhalten soll. Statistiken lassen sich also nicht eins zu eins auf unsere Welt übertragen. Dennoch orientiert sich die Serie teils stark an historischen Vorbildern, zum Beispiel an den sogenannten Rosenkriegen aus dem 15. Jahrhundert. Es kann also durchaus spannend sein, Vergleiche anzustellen.

Auch die hohen Todesraten sind leider nicht ohne reales Vorbild.

Man geht davon aus, dass in prähistorische Zeit etwa 15 bis 25 Prozent aller Tode gewaltsam waren.

Über die Zeit sank die Mordrate pro 100.000 Einwohner immer weiter, hier am Beispiel von Europa (via ourworldindata.org):

Mittelalter: 40

Barock: 10

Heutige Zeit: 3

Woran liegt das? Als Grundstein für diese Entwicklung nennen die beiden Wissenschaftler zunächst die Entstehung von Nationalstaaten. Mit dem immer wichtiger werdenden Handel wurden lebende Menschen irgendwann wertvoller als tote.

Außerdem listen sie einige Faktoren auf, die für die sinkenden Mordraten entscheidend seien, zum Beispiel: demokratische Regierungsstrukturen, die Bereitstellung von öffentlichen Gütern (wie Schulen und Krankenhäusern) und Gewaltprävention.

Kein Wunder also, dass es in Westeros so gefährlich ist. All diese Faktoren fehlen dort nämlich größtenteils.

Auch bei den besonders gefährdeten Personengruppen gibt es Überschneidungen. Wir erinnern uns, besonders gute Überlebenschancen in Game of Thrones hatten hochgeborene Frauen.

Auch in der echten Welt ist die Mordrate in sozialökonomisch starken Ländern geringer.

Nur etwa 20 Prozent aller Mordopfer sind weiblich.

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Buchautor George R. R. Martin hat also wieder einmal bewiesen, wie geschickt er reale gesellschaftliche Phänomene in packende Fantasy packen kann. Auch in der Prequel-Serie House of the Dragon hat er sich an historischen Ereignissen orientiert. Mehr dazu erfahr ihr hier auf MeinMMO: Der Krieg, der „House of the Dragon“ inspirierte, hatte keine Drachen, aber alles andere ist verdächtig ähnlich

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