Razers Gaming-Tastatur kostet so viel wie ein Kurzurlaub in die Türkei und eine Macke nervt im Alltag so richtig

Mit der Blackwidow V4 Pro (75 %) hat Razer eine hochpreisige Highend-Tastatur für Spieler im Angebot. Doch lohnt sich der hohe Preis für die Tastatur? MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat die Gaming-Tastatur getestet.

Für knapp 400 Euro kann ich alleine für eine Woche in die Türkei fliegen (via urlaubspiraten.de). Oder für den gleichen Preis Razers Blackwidow V4 Pro (75) kaufen. 350 Euro muss ich für die Tastatur auf den Tisch legen, mit deutschen Tastenkappen eines Drittherstellers sogar 400 Euro. Will ich mit meiner Partnerin verreisen, kann ich sogar zwei Tastaturen kaufen.

Genug vom Urlaub, stellt sich dennoch die Frage, was bekomme ich denn für so viel Geld, wenn ich fast 400 Euro in eine Gaming-Tastatur auf den Tisch lege? Aus diesem Grund habe ich die Tastatur ausprobiert. Auf den ersten Blick gibt es auch eine richtig gute Gaming-Tastatur, eine Macke nervt mich trotzdem.

Test im Überblick

Lieferumfang, Design und Aufbau

Verarbeitung

Software

Ergonomie

In der Praxis: Tasten und Lautstärke

Fazit

Wer hat da getestet?

Ich bin Tech Editor auf MeinMMO und teste Hardware für unsere Leser. Insbesondere Gaming-Mäuse gehören zu meinen absoluten Favoriten. Neben der PS5 spiele ich auch an meinem Steam Deck und meiner Switch.

Transparenzhinweis: Das Modell wurde uns vom Hersteller als Testmuster zur Verfügung gestellt.

Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO

Technische Details

Hier findet ihr die technischen Details der als Tabelle (zum Ausklappen klicken):
Design/InterfaceKabelgebunden, Bluetooth oder Funk-Verbindung; , 75-%-DesignTastenartmechanische, taktile Switches (Razer, Orange 3. Generation) im deutschen Layout; PBT-Tastenkappenprogrammierbare TastenJaBeleuchtungJaKompatibilitätPCLieferumfangTastatur, Handballenauflage, kabelloser Adapter, ein USB-Kabel (A auf C) Werkzeug, um die Tastenkappen und Switches zu tauschenBesonderheiten75-%-Tastatur mit OLED-Display, ISO-Layout mit QWERTY-TastenPreis (UVP)349,99 Euro

Lieferumfang, Design und Aufbau

Wie sieht der Lieferumfang aus? In der Schachtel befinden sich neben der Tastatur eine Handballenauflage, ein kabelloser Adapter, ein USB-Kabel (A auf C) und Werkzeug, um die Tastenkappen und Switches zu tauschen. Beim Lieferumfang kann ich mich daher nicht beschweren.

*Affiliate-Links. Wir erhalten bei einem Kauf eine kleine Provision von Amazon. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Wie ist die Tastatur aufgebaut? Die Tastatur bietet euch ein offizielles Design mit 75 % an. Das bedeutet, die Tastatur hat keinen Nummernblock und die Pfeiltasten sind leicht in den Buchstabenblock eingerutscht. Die Tastatur bietet euch weiterhin Funktionstasten (F1 – F12) und zusätzlich ein paar Sondertasten am rechten Rand.

Oben rechts befindet sich außerdem ein OLED-Display und ein Drehrad. Das OLED-Display kann übrigens “nur” einfarbig genutzt werden. Eine Handballenauflage lässt sich magnetisch an den Tastatur-Korpus andocken.

Frontalansicht der Blackwidow V4 Pro (75 %): Eine schlanke und im Design zurückhaltende Tastatur.

Wie sieht die Tastatur aus? Die Tastatur kommt in einem schwarzen Design. Razer setzt auf eine dezente RGB-Beleuchtung an den Außenrändern des Tastatur-Gehäuses, die Tasten selbst sind ebenfalls beleuchtet. Die Beleuchtung lässt sich jederzeit vollständig abschalten. Das Design ist übrigens sehr zurückhaltend.

Hinweis: Razer bietet zum aktuellen Zeitpunkt die Blackwidow V4 Pro (75 %) zwar im ISO-Format an, aber nicht mit deutschen Tastenkappen. Deutsche Tastenkappen lassen sich aber grundsätzlich bei einem ISO-Format sehr einfach nachrüsten.

PBT-Tastenkappen im deutschen Layout (ISO-DE) gibt es ab 35 Euro auf Amazon und bei anderen Herstellern.

Verarbeitung

Razer setzt bei seiner Blackwidow V4 Pro auf eine Kombination aus Kunststoff und Aluminium. Dadurch wirkt sie wertig und liegt auch vergleichsweise schwer auf meinem Tisch. Auch sonst bekommt ihr viele Features, die ihr von einer hochwertigen und hochpreisigen Tastatur erwarten würdet:

Die Tastatur setzt auf Hotswap-Switches und auf Doubleshot-PBT-Tastenkappen. Nicht austauschbar ist hingegen der verbaute Akku, aber das ist bei Gaming-Tastaturen eher unüblich.

Ich habe jedoch ein anderes Problem bei meinem Modell: Drehe ich die Beleuchtung der Tastatur auf 100 %, dann höre ich ein leises, aber deutliches, Fiepen. Und das ist auf Dauer wirklich unangenehm. Erst bei etwa 30 % ist das Fiepen kaum noch wahrnehmbar.

Die Razer Blackwidow V4 Pro (75 %) in der Nahansicht mit OLED-Display und Drehrad.

In der Regel weist das auf einen defekten Kondensator oder eine beschädigte Spule in der Tastatur hin, den man nur mit einem Austausch der Tastatur oder des beschädigten Teils beheben kann. Für eine Tastatur, die mehr als 300 Euro kostet, ist das in meinen Augen ein Unding und sollte nicht vorkommen. Im besten Fall habe ich aber nur ein Montags-Modell erwischt und bei anderen Modellen taucht der Fehler nicht auf. Razer habe ich über das Problem mit meinem Modell informiert.

Software

Bei der Software setzt die Blackwidow V4 Pro auf “Razer Synapse.” Die Software ist sehr umfangreich und benötigt etwas Eingewöhnungszeit. Nervig ist, dass mich Razer immer dazu auffordert, mich doch bitte einzuloggen. Das kann ich auch überspringen, nerven tut es trotzdem.

Noch ein paar Sätze zu “Synapse 4.0”: Ja, die Software fühlt sich flotter an als “Synapse 3.0”, benötigt im Speicher aber etwa genauso viel Platz. Nervig ist, dass ich für viele Einstellungen weit nach unten scrollen muss. Das erinnert mich an PC-Spiele, die die Konsolen-Menüs übernommen haben.

Das Problem ist jedoch, dass viele Features, etwa das “Commander Dial” stark von der Software abhängig sind. Wollt ihr den vollen Umfang der Tastatur verwenden, dann braucht ihr zwingend die Software. Einige Funktionen des OLED-Displays sind jedoch bereits in die Tastatur integriert und funktionieren ohne Software.

Ergonomie

Die Tastatur ist durch das schlanke Design deutlich kürzer als eine vergleichbare Full-Size-Tastatur. Das hat den Vorteil, dass ihr die Maus deutlich näher am Körper führen könnt. Dadurch ist eine Tastatur im 75-%-Design um einiges ergonomischer.

Ebenfalls ein Pluspunkt: Eine Handballenauflage ist im Lieferumfang enthalten und die ist nötig, denn bereits an ihrer niedrigsten Stelle ist die Tastatur etwa 3 mm hoch. Die Handballenauflage ist angenehm weich, hat jedoch die ersten Tage einen seltsamen Eigengeruch, der aber irgendwann verschwindet. Bei mir waren es Die Handballenauflage ist auf jeden Fall sehr bequem.

Die Handballenauflage der Razer Blackwidow V4 Pro (75 %).

Die Tasten

Unter den Tastenkappen meiner Tastatur liegen “Razer Orange”-Switches der dritten Generation. Das sind taktile Switches und das bedeutet, dass ihr jeden Tastenanschlag deutlich spüren könnt. Jede Taste hat einen klaren Druckpunkt.

Im Alltag fühlt sich die Tastatur übrigens richtig gut an. Das mag zum einen an den guten PBT-Tastenkappen liegen, deren raue Oberfläche sich einfach besser anfühlt. Zum anderen liegt das sicherlich vor allem an den taktischen Switches, die sich einfach befriedigend präzise anfühlen. Von der klappernden Leertaste einmal abgesehen.

Die Tastenkappen und Switches: Im Fall meiner Tastatur Orange und die Tastenkappen aus PBT-Material. Das fühlt sich wertig und angenehm beim Tippen an.

Wie laut ist die Tastatur? Die Switches sind so gut wie nicht zu hören. Das liegt auch an der sehr guten Dämmung, die Razer in der Tastatur verbaut hat. Die Tastenkappen selbst, beziehungsweise das Tippen, hört man hingegen deutlich. Besonders laut stechen Leer- und Rücktaste hervor, die besonders “knallig” wirken. Die Haupttasten klingen in etwa so laut, als würdet ihr auf einer Schreibmaschine tippen. Also ein sehr weiches und hohes Klackern.

Im Folgenden habe ich Razers Tastatur einmal beim Tippen aufgenommen. Dazu könnt ihr euch im direkten Vergleich zwei andere Tastaturen anhören.

Tontest Razer Blackwidow V4 Pro 75.

Tontest Tastatur Corsair K65 Plus Wireless.

Tontest Tastatur Dark Project Midnight.

Fazit: Gute Gaming-Tastatur für hohen Preis

Lohnt sich die Tastatur? Mit einer UVP von 349,99 Euro ist die Tastatur sehr teuer und toppt preislich etliche Tastaturen der Konkurrenz. Nur um noch einmal das Beispiel vom Anfang zu nehmen: Für das Geld kann man auch alleine eine Woche Urlaub machen.

Topaktuell sind die taktilen Switches übrigens nicht, denn magnetische HE-Switches sind deutlich schneller und Tastaturen mit HE-Technik bekommt ihr bereits zwischen 200 und 250 Euro. Wollt ihr kabellose Technik, dann nähert ihr euch aber ebenfalls schnell den 300 oder 400 Euro.

*Affiliate-Links. Wir erhalten bei einem Kauf eine kleine Provision von Amazon. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Welche Alternativen gibt es?

Mit der Glorious GMMK3 HE (75 %) bekommt ihr eine sehr gute Tastatur in der gleichen Größe (75 %), aber dafür 100 Euro günstiger und mit moderneren HE-Switches.

Mit der Mod007B-HE von Akku bekommt ihr ebenfalls eine Tastatur mit modernen HE-Switches. Leider ist die Software unausgereift.

Weitere Gaming-Tastaturen: Ihr sucht nach weiteren Empfehlungen im Peripherie-Bereich? Dann schaut doch einmal in folgende Kaufberatung auf MeinMMO. Hier erklären wir euch, welche Tastaturen sich aktuell am meisten lohnen: Die besten Gaming-Tastaturen, die ihr aktuell kaufen könnt

Der Beitrag Razers Gaming-Tastatur kostet so viel wie ein Kurzurlaub in die Türkei und eine Macke nervt im Alltag so richtig erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *