Der Ex-Blizzard-Mitarbeiter und Entwickler von WoW Chris Kaleiki hat über seine Erfahrungen gesprochen und dabei erklärt, warum er und seine Kollegen nicht mehr zurückwollen.
Um wen geht es? Der Ex-Entwickler von WoW Chris Kaleiki hat zwischen 2007 und 2020 als Entwickler für Blizzard gearbeitet (via kaleiki.com). Seine Passion waren zu dieser Zeit unter anderem die Klassenskills, er hat aber auch den Mönch erfunden. Mehr als zwei Dutzend davon stammen aus seiner Feder.
Nach seinem Ausscheiden bei Blizzard gründete der Entwickler sein eigenes Studio, Notorious Studios. Mit seinem Team arbeitet er seit der Gründung am eigenen Mini-MMORPG Legacy: Steel & Sorcery, das am 12. Februar 2025 in den Early Access auf Steam geht.
Im Rahmen seiner Spielvorstellung bei Gamesradar kam er auch auf seine Zeit bei Blizzard und die Arbeit zu sprechen, die er und seine Kollegen damals getan haben.
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Bloß nicht wieder zurück
Wie war die Zeit damals bei Blizzard? Chris Kaleiki und sein Team arbeiten aktuell an einem AA-Game. Ein Spiel, das sich zwischen Indie-Titeln und AAA-Blockbustern einreiht. Die Arbeit jetzt unterscheidet sich stark von seiner Zeit bei Blizzard.
Die Arbeit an AAA-Titeln wie World of Warcraft oder Elden Ring und Dark Souls sei laut ihm wie ein Kolosseum in der Neuzeit.
Als Spieleentwickler ist es wirklich aufregend, am Kolosseum zu arbeiten. Heilige Scheiße, was ist das für eine Geschichte. Das wird also weitergehen. Ich glaube nicht, dass das verschwinden wird, denn die Spieler wissen diese Art von Spielen zu schätzen. Aber es ist nicht nachhaltig, so viele Kolosseen zu bauen.
Sinnbildlich beschreibt er also seine Mitarbeit an einem großen Spektakel, das viele Zuschauer anzieht, doch es kann wohl nur eine begrenzte Anzahl dieser Schauplätze geben, damit sie auch gefüllt werden. Weiter führt er aus, dass man, wenn man an AAA-Games arbeitet, zu einer Art Spezialist wird, weil man eine festgelegte Aufgabe hat, die wohl kaum Flexibilität zulässt.
Wie unterscheidet sich seine Situation jetzt? Laut ihm ist seine Arbeit jetzt ganz anders als damals. In seinem Alltag zeichnet sich das so ab: „Es gibt weniger Bürokratie, die man durchlaufen muss. Man hat das Gefühl, dass man im Spiel herumspringen und verschiedene Dinge tun kann.“
Auch seine Kollegen sehen das wohl so. Dazu sagt er: „Die meisten AAA-Entwickler, die zu unserem Team gestoßen sind, wollen wegen einiger dieser Vorteile nicht mehr zu AAA zurückkehren. Aber wie gesagt, AAA macht auch Spaß, weil man an einem großen Produkt arbeiten kann, das viele Leute kennen. Du arbeitest am Kolosseum.“
Im neuen Studio des Ex-WoW-Entwicklers Chris Kaleiki steht das Team an erster Stelle, sogar vor den Spielern. Auf der Website (via notorious.gg) teilen sie ihr Philosophie: „Wenn wir kein großartiges Studio entwickeln können, wie können wir dann ein großartiges Spiel entwickeln? Unser Team hat oberste Priorität, denn wenn es dem Team nicht gut geht, wird auch der Spieler nicht zufrieden sein.“
Die Arbeit an einem großen prestigeträchtigen Titel kann verlockend sein, doch die Arbeitsbedingungen und die Abwechslung im realen Job müssen nicht zwangsweise gut sein, nur weil der Titel bekannt ist. Über harte Arbeitsbedingungen bei Blizzard hat auch ein anderer Mitarbeiter ausgepackt: Ehemaliger Mitarbeiter berichtet, wie es war, nach 6 Jahren bei Blizzard einen „normalen Job“ zu haben
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