Mann hinter Dragon Age sagt, Käufer haben kein Recht auf Grausamkeit – Twitch-Streamer sagt: Doch

Mark Darrah ist ein Entwickler von Videospielen, zuletzt arbeitete er in beratender Funktion an Dragon Age: The Veilguard. In einem Video sagt er: Enttäuschte Käufer können natürlich Kritik an Games äußern, aber das persönliche Angreifen von Entwicklern sei falsch. Nur weil jemand 70 $ zahle, erkaufe er sich damit nicht das Recht, grausam zu Entwicklern zu sein. Der Twitch-Streamer Asmongold fühlt sich von der Kritik offenbar angesprochen.

Das sagt Mark Darrah: Darrah war 24 Jahre bei BioWare, hat dort an Anthem gearbeitet und das über die Ziellinie gebracht. Zuletzt war er in beratender Funktion an Dragon Age: The Veilguard beteiligt. Er ist ein erfahrener Producer, der Spiele „fertigstellt“.

Er sagt in einem YouTube-Video:

Nur weil jemand 70 $ für ein Videospiel ausgegeben habe, gäbe es ihm nicht das Recht, grausam zu Entwicklern zu sein und einzelne Entwickler persönlich anzugreifen.

Oft treffe die Wut enttäuschter Gamer die falsche Person, die gar nichts dafür kann, dass das Spiel nicht den Erwartungen der Fans entspricht. Außenstehende wissen nicht, welche Umständen zum fertigen Produkt geführt hat, mit dem sie unzufrieden sind.

Wenn Leute Kritik üben, dann doch lieber am Studio oder am Publisher insgesamt. Wer sich über ein Spiel von Ubisoft ärgere, solle über Ubisoft schimpfen und sie kritisieren. Persönliche Kritik an Entwicklern, die zu Belästigung ausartet, könne auch zu Klagen führen.

Die Leute sollten ihre Wirkung nicht unterschätzen. Die Teams bekommen genau mit, worüber Spieler reden und über was sie sich beschweren.

Wenn ihr es feiert, dass Leute in einem Studio entlassen werden, weil das Spiel, das ihr nicht mögt, nicht so gut gelaufen ist, dann überschreitet ihr die Grenze zur Grausamkeit und grundsätzlich solltet ihr mehr Gnade für andere Menschen aufbringen.

Eigentlich sind das alles nachvollziehbare Punkte, denen man zustimmen muss. Eigentlich …

Asmongold fühlt sich angesprochen und sieht das komplett anders

Das sagt Asmongold dazu: Einer der großen Kritiker bei Dragon Age: The Veilguard, der sich auch köstlich darüber amüsiert hat, dass BioWare so viele Leute entlassen musste, ist der Twitch-Streamer Asmongold.

Sein Video zu den Aussagen von Darrah heißt „Der Typ traut sich echt zu sagen, dass wir falsch liegen“ und das zeigt schon die Grundstimmung auf. Da wagt es einer, uns, den wütenden Gamern, zu widersprechen. Asmongold nimmt für sich den Anspruch heraus, für alle Gamer weltweit zu sprechen – und die sind wütend.

In dem Video lehnt Asmongold die Kritik Darrahs zu weiten Teilen ab. Er sagt (via YouTube):

Die Kritik an einzelnen Leuten sei schon gerechtfertigt, wenn die sich „rassistisch“ äußern. Ohnehin hätten Gaming-Entwickler den Streit ja erst angefangen, weil sie auf Gamer herabblicken.

Führungspersonen in Gaming-Studios würden einen Haufen Geld verdienen, damit käme dann auch Verantwortung und sie müssten damit leben, angegriffen zu werden.

In manchen Fällen habe Darrah Recht, dass es unfair sei, Synchronsprecher zu kritisieren, wenn die falschen Anweisungen bekommen hätten, aber generell sieht Asmongold es schon so, dass gerade „woke Entwickler“, die geliebte Spielereihe kaputt machen, jeden Hass verdient hätten.

Wer in einem Restaurant arbeite und mieses Essen verkaufe, müsse auch damit leben, kritisiert zu werden. Nur im Gaming würden die Verantwortlichen dann regelmäßig rumflennen.

Ihn ärgere vor allem, dass „Aktivisten mit ihrer Agenda die Medien übernehmen wollten.“

Bei der Kritik an Games geht es nicht mehr um das Game

Was ist sein Punkt? Bei Asmongold geht es nicht wirklich um Games oder Gaming, mit keinem Wort geht er auf irgendeine Gameplay-Mechanik ein, sondern es sieht sich hier als Teil eines Kulturkampfes “Wir gegen die – Links gegen rechts”.

Aus Sicht von Asmongold hätten “linke Entwickler” den Streit mit Gamern angefangen und würden sich jetzt beschweren, dass die zurückschlagen.

So sagt er:

Es braucht zwei Leute, um einen Tango zu tanzen. Ihr habt diese Entwickler, die ständig Spieler dämonisieren und diese Leute werden nicht gefeuert. Sie posten extremistische politische Meinungen, sie blicken auf Spieler herab, sie bevormunden sie und dann seid ihr überrascht, wenn wir sagen Ey, das mögen wir nicht. Ist das ein Scheiß-Witz?

Mit anderen Worten: “Ihr habt aber angefangen.”

Wie ist die Stimmung in den Kommentaren? Während Asmongold sich selbst zumindest etwas bemüht, Darrah in einigen Punkten zuzustimmen, sind die Kommentare voll mit Ablehnung. Die Fans sehen sich im Recht, gegen Entwickler persönlich zu wetten:

„Ihr habt euch dazu entschieden, eine Gaming-Serie zu zerstören, die ich liebe, wegen euren sozi-politischen Ideen – das gibt mir das Recht, grausam zu sein.“

„Er macht keine gute Games und weint dann.“

„Sie haben uns für Jahre beleidigt. Wir haben geschrien, sie haben nicht auf uns gehört. Jetzt weinen sie!“

Ende 2024 hatte Asmongold eine selbst-reflektierende Phase, nachdem er von Twitch gebannt worden und gezwungen war, 2 Wochen den PC auszulassen. Er erkannte, dass er nach einigen persönlichen Rückschläge und dem Verlust seiner Mutter und seiner Freundin sich in die “schlechst-mögliche Version” seiner selbst verändert hat. Er versprach Besserung und räumte einige Fehler ein. Dann machte er den PC wieder an.
Das ursprüngliche Video von Darrah hat 27.000 Aufrufe. Die Reaktion von Asmongold hat 600.000 Aufrufe.

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