Schon bald erscheint das neue Action-RPG „Game of Thrones: Kingsroad“, unter anderem auf Steam. MeinMMO-Autorin Linda Baumgartl hat schon einige Stunden im digitalen Westeros verbracht, und fühlte sich an eins ihrer liebsten Spiele erinnert.
Als ich das erste Mal einen Trailer zu „Game of Thrones: Kingsroad“ gesehen habe, konnte ich es kaum glauben. Schon seit Jahren wünsche ich mir kaum ein Spiel mehr, als ein modernes, actionreiches Open-World-RPG zu Game of Thrones. Doch die Begeisterung legte sich schnell. Denn zunächst schien Kingsorad ein reines Mobile-Spiel zu werden – nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte.
Auch das Entwicklerstudio Netbarble machte mir nicht gerade Hoffnungen. Denn das Unternehmen ist vor allem für free-to-play-Titel bekannt, inklusive zahlreichen Optionen für in-game-Käufe.
Glücklicherweise stellte sich ein Punkt bereits als falsch heraus. Denn Kingsroad erscheint nicht nur für Android und Apple, sondern auch für den PC (via Steam).
Das Spiel soll im 2. Quartal 2025 erscheinen.
Aktuell gibt es auf Steam eine kostenlose Demo-Version, bei der ihr das Spiel noch bis zum 4. März testen könnt.
Im Zuge der Demo habe auch ich einen Blick ins Spiel gewagt, und hatte mehr Spaß als erwartet.
Autoplay
Wir schreiben die Geschichte einfach neu
Einer der größten Pluspunkte von „Game of Thrones: Kingsroad“ ist für mich schon jetzt die Geschichte, sowie die generelle Umsetzung der Lizenz.
Worum gehts? Als Bastard des niederen Hauses Tyre haben wir in Westeros eigentlich nicht viel zu melden. Doch als wir auf einem Trip hinter die Mauer mit den Schrecken der Weißen Wanderer konfrontiert werden, können wir nicht tatenlos zuschauen. Wir machen uns also auf, um Unterstützung für die Nachtwache zu besorgen – und die Reise durch Westeros beginnt.
Zeitlich befinden wir uns dabei mitten in der Serie, nämlich zu Beginn von Staffel 4. Der Norden ist von den Folgen der Roten Hochzeit erschüttert und in Winterfell regieren jetzt die unliebsamen Boltons.
Dieser Zeitpunkt ist einerseits klug gewählt, da er für viele den Höhepunkt von Game of Thrones darstellte. Laut IMDb ist die Folge der Roten Hochzeit zum Beispiel die beste der gesamten Serie. Kingsroad bringt uns in diese Zeit zurück, und weckt dabei wunderbar nostalgische Gefühle. Was irgendwann einmal in Staffel 7 oder 8 passieren wird, braucht uns hier nicht zu interessieren. Wir können die Geschehnisse einfach selbst in die Hand nehmen.
Andererseits bietet das Setting an sich viele interessante Konflikte. Um die nötige Unterstützung und Hilfe zu bekommen, muss sich mein Charakter zum Beispiel gut mit den Boltons stellen. Lasse ich ihnen dafür Gräueltaten durchgehen? Verrate ich die Diebe, die nur zum Überleben stehlen, um Ressourcen für die Nachtwache zu erhalten?
Generell fokussiert sich das Spiel – zumindest bisher – vor allem auf die niedere Bevölkerung, die unter dem Krieg der Fünf Könige leidet. Das ist, finde ich, eine große Stärke, da es interessante, neue Perspektiven zeigt, ohne die Serie stumpf nachzuerzählen.
Interessant sind auch einige Gameplay-Mechaniken:
Über die Zeit baut ihr euer zerstörtes Dorf wieder auf.
Die Stats eures Charakters können auf viele Wege verbessert werden. Selbst die Schlag-Kobis könnt ihr leveln.
Gesammelte Haus-Siegel geben Boni, vor allem, wenn ihr verbündete Häuser kombiniert.
In Multiplayer-Dungeons können Materialien von gefährlichen Kreaturen erbeutet werden.
In Kollektionen sammeln wir mächtige Gegenstand-Sets.
Wie eine vereinfachte Variante von Witcher 3
Das Spiel, an das mich „Game of Thrones: Kingsroad“ sofort erinnert hat, ist eins meiner absoluten Lieblingsspiele: der RPG-Hit „Witcher 3“.
Auf unserem treuen Reittier bereisen wir die raue, mittelalterliche Welt
Treffen moralisch schwierige Entscheidungen
Räumen Banditenlager leer und befreien Siedlungen
Schalten Wegweiser als Schnellreisepunkte frei
Rollen im Kampf herum wie ein Verrückter
Wie ist die Steuerung? So sehr mir das alles auch gefällt, muss ich dennoch sagen, dass man Kingsroad den Mobile-Aspekt definitiv anmerkt. Das macht sich vor allem bei der Steuerung bemerkbar, die etwas vereinfacht wirkt:
Die Kämpfe sind zwar actionreich, wir nehmen aber immer automatisch einen Gegner ins Visier.
Beim Laufen können wir zwar springen. Viele Hindernisse überwindet man damit aber nicht. Stattdessen müssen wir vorgefertigte Stellen suchen, an denen der Charakter dann automatisch klettern oder springen kann.
Beim Reiten kann man überhaupt nicht springen.
Gegner lootet man voll automatisch.
Insgesamt fühlt sich Kingsroad für mich an, wie eine abgespeckte Version von Witcher 3, nur als Handy-Spiel und im „Game of Thrones“-Universum.
Wie ist die Open-World? Beworben wird Kingsroad mit „Westeros als offene Welt“. Als großer Fan von Open-World-Spielen fühle ich mich hier allerdings noch vergleichsweise eingeengt.
Ganz Westeros könnt ihr nämlich leider nicht erkunden, lediglich bestimmte Gebiete. Diese sind – zumindest am Anfang – auch noch relativ hart begrenzt. Eine kurze Erkundungsreise nach Königsmund mit Level 10 ist also nicht drin.
Das passt zum Anspruch als Story-Spiel. Neugierige Erkunder werden aber schnell auf ihre Grenzen stoßen.
Nur die hellen Gebiete können erkundet werden.
Nur hier kann ich auf den Felsen klettern.
Was ist mit der Monetarisierung? Der größte Elefant im Raum ist aktuell die Monetarisierung. Offiziell ist hierzu noch nichts bekannt, es dürfte sich aber um ein kostenloses Spiel mit Mikrotransaktionen handeln.
Insgesamt 11 verschiedene Währungen gibt es im Spiel. Ich würde vermuten, dass zumindest der „Golden Dragon“ hauptsächlich mit Echtgeld erworben werden muss. Damit können wiederum „RP“-Punkte aufgeladen werden, die man ausgeben muss, um Belohnungen aus sich wiederholenden Aufgaben zu bekommen.
Auch einen In-Game-Shop gibt es, in dem Outfits, Reittiere und Ressourcen erworben werden können.
Zumindest Haupt- und Nebenquests scheinen jedoch nicht hinter einer Pay-Wall versteckt zu sein. Meine Hoffnung bleibt daher, dass Kingsroad auch free-to-play einigermaßen gut spielbar sein wird, wenn man bereit zu einem etwas längerem Grind ist.
Fazit? Wenn „Game of Thrones: Kingsroad“ einen fairen Weg der Monetarisierung findet, könnte es zum besten Spiel des Franchises werden. Zwar erfindet es das Rad spieltechnisch nicht neu, und die Optimierung für Mobile-Gaming ist deutlich spürbar. Die Umsetzung der Lizenz ist allerdings gut gelungen, und gibt Fans die Möglichkeit, erneut in die Handlung einzutauchen.
Freut ihr euch auf „Game of Thrones: Kingsroad“, oder seid ihr dem ganzen noch eher skeptisch gegenüber? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Aktuell können in Kingsroad noch nicht alle Orte aus Game of Thrones betreten werden. Möglicherweise wird das in Zukunft aber noch erweitert. Statistisch gesehen sollte man an manchen Schauplätzen jedoch vorsichtig sein. Im Ranking erfahrt ihr, welche die gefährlichsten Orte von Westeros sind: An diesen Orten starben die meisten Charaktere in Game of Thrones
Der Beitrag Game of Thrones: Kingsroad könnte besser werden als Staffel 8, erinnert mich an mein liebstes Action-RPG erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
