Ravenswatch – im Test (PS5)

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Spiel:RavenswatchPublisher:NaconDeveloper:Passtech GamesGenre:ActionGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, XOne, XSXUSK:16Erschienen in:2 / 2025

Das französische Studio aus Lyon erschuf mit Curse of the Dead Gods im Jahr 2021 die seinerzeit beste Hades-Alternative. Mit Ravenswatch widmen sich die Entwickler erneut dem Roguelite-Genre, jedoch ist das Konzept ­innovativ und hat viel mit Diablo IV gemein. Hier kommen Min-Maxer voll auf ihre Kosten.

Mit neun Helden, die an Figuren aus Sagen und Mythen angelehnt sind, kämpft Ihr Euch in der Iso-Ansicht durch mehrere zufällig generierte Areale, die mit ihrem offenen Layout und den auftauchenden Mobs an Titel wie ­Diablo IV erinnern. Spätestens nach 18 Minuten werdet Ihr in jedem Level zum Bosskampf gezwungen. Euer Ziel ist es, bis dahin möglichst stark zu werden. Auf der Karte findet Ihr zahlreiche Gelegenheiten, um Euer Maximalleben zu erhöhen und Eure Cooldown-Fähigkeiten nach erfolgreich absolvierten Herausforderungen upzugraden beziehungsweise zu modifizieren. Die große Kunst liegt also darin, Eure Zeit tunlichst sinnvoll zu investieren und unnützen Gefechten aus dem Weg zu gehen. Ebenso müsst Ihr lernen, ob Ihr stark genug seid, um diverse Nebenquests mit Minibossen zu meistern, oder ob Ihr Euch lieber einem Elite-Gegner widmet, dessen Nieder­lage auch dem Hauptboss einen beträchtlichen Teil der Lebens­leiste entzieht.

Alleine sind die Gefechte aufgrund großer Lebensbalken und Schildmechanik teils ziemlich zäh. Mit bis zu drei Koop-Freunden jedoch entdeckt Ihr flotter Hotspots, die Ihr dann mit Schnellreise in Windeseile erreichen könnt. Zwar sind die Synergieeffekte der Helden gering, dafür spielt sich jeder Charakter angenehm unterschiedlich und sie bieten diverse Finessen, die es mit dem richtigen Build auszubauen gilt. Scarlet (Rotkäppchen) verwandelt sich beim Anbruch der Nacht in einen Wolf und wechselt dabei sogar ihr Move-Set. Gepetto erschafft eine Armee aus Puppenkriegern, die für ihn fechten, und der fernkämpfende Rattenfänger beschwört kleine Nager, die er auf feindliche Kreaturen hetzt, um sie schlussendlich explodieren zu lassen. Da Ihr mit Erfolgen und Erfahrungspunkten weitere Perks für künftige Durchläufe freischaltet, gibt es zwar eine gewisse Langzeitmotivation, jedoch herrscht mit den immer gleichen Boss-Begegnungen sowie denselben Levelumgebungen auch viel Monotonie – Ihr solltet eine Vorliebe zum Grinden mitbringen.

Meinung

Steffen Heller meint: Ich gebe es zu: Min-Maxing ist mir zuwider, da es zu einer gezielten Spielweise führt, die einer Art Anleitung gleicht, der ich wie beim Aufbau eines ”Billy”-Regals stumpf folge. Das mag in Action-RPGs wie Diablo gang und gäbe sein und hat natürlich in Speedrunnern und High-Score-Jagden auch einen nicht abstreitbaren Reiz, aber mir reicht bereits der Zeitdruck beim Test eines größeren Spiels kurz vor Druckschluss. Ravenswatch ist abgesehen davon auch für mich eine launige Roguelite-Angelegenheit, bei der mich vor allem die unterschiedlichen Spielweisen der Helden begeistern. Die Kämpfe selbst sind mir allerdings besonders als Solo-Spieler etwas zu langatmig und hätten gerne flotter ausfallen dürfen. Im Koop-Modus mit Freunden kommt dann spürbar mehr Tempo und Spielspaß ins Geschehen.

Wertung

Cross-Play vorhanden
9 spielbare Helden
Schwierigkeitsmodifikatoren erhöhen Euren Punktezähler
”Legendary Edition” enthält Skin-Pakete

Innovatives Roguelite-Konzept, dem zwar inhaltlich Abwechslung fehlt, das aber jeden grindfreudigen Min-Maxer zu Freudentränen rühren dürfte.

Singleplayer79MultiplayerGrafikSound

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