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Republic Commando, Battlefront, Lethal Alliance – die alte Mär, dass Star Wars-Spiele nur noch liebloser Lizenzmüll sein können, lässt sich mit diesen Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit problemlos wiederlegen. Auch The Force Unleashed ist weit weg von den düsteren Zeiten eines Super Bombad Racing oder Demolition.
LucasArts erfindet das Rad im Spiel mit der Macht nicht neu, macht diese aber richtig greifbar: Dank überzeugender Technik tretet Ihr Euren Gegnern mit der mystischen Kraft filmreif in den Allerwertesten. Die Story schlägt eine Brücke zwischen Episode 3 und 4: Erlebt die Geschichte des geheimen dunklen Schülers mit Codenamen ”Starkiller”, dessen Jedi-Vater ihr als Darth Vader im spielbaren Prolog beseitigt. Fleißige Prügelspieler kennen den grimmigen Kerl bereits als Gaststar von Soulcalibur IV. Originalitätspreise gewinnt die Handlung keine – Ihr meuchelt eben alle möglichen Jedi-Meister. Mit Schauplätzen wie dem Müllplaneten Raxus Prime, der organischen Pilzwelt Felucia oder der bekannten Wolkenstadt Bespin Station wird zumindest einiges fürs Auge aufgefahren.
Von besiegten Gegnern sammelt Ihr ’MachtOrbs’, mit denen Ihr Eure mentalen Fähigkeiten verbessert und neue Moves lernt. Die klappen zwar alle gut, die gesamte Palette nutzt Ihr aber selten, auch wenn abwechslungsreich gestaltete Kämpfe mehr Boni bringen. Dickere Zwischengegner und Bosse stellt Ihr mithilfe von Quick-Time-Events, allerdings nicht so spektakulär wie in God of War. Auf den Next-Gen-Konsolen erwarten Euch atmosphärische Story-Sequenzen, besondere die deutsche Synchronisation ist gelungen.
Wii-Krieger werden audiovisuell nicht verwähnt. Ihre Fassung kann dafür eigene Kaufargumente vorweisen: Die naheliegende Steuerung per Wii-Schwert und Nunchuk fühlt sich gut an. Außerdem kommt der Jedi-Tempel als neuer Schauplatz dazu und Ihr trefft auf mehr Charaktere. Der größte Unterschied zu den übrigen Versionen ist der Duell-Modus. Hier kloppt Ihr Euch mit Charakteren wie Luke Skywalker oder Mara Jade in bester Beat’em-Up-Manier.
Die PSP-Version besitzt einen ähnlichen Levelaufbau und steuert sich ungenau. Schwerer wiegen allerdings die technischen Probleme: In Zwischensequenzen fällt scheinbar willkürlich die Sprachausgabe weg, bei anderen stört ein schwarzes Bild. Auf der PS2 klappt das besser und wirkt ansprechender. Außerdem lässt sich die Kamera im Gegensatz zu den beiden Handheldvarianten frei drehen.
Meinung
Michael Moser meint: “Ein Pflichkauf das Spiel ist“ würde ein kleiner grüner Jedi-Meister sagen, und zustimmen ich nur kann. Was LucasArts hier veranstaltet, verzückt jeden Padawan. Zugegeben, die Technik dürfte ausgereifter sein und der Spielablauf hätte mehr Abwechslung vertragen. Doch die Story fügt sich nahtlos und dramaturgisch überzeugend in die Sternensaga ein. Die dunkle Seite der Macht erhöht die Atmosphäre, denn Siths bieten in Sachen Effekte und Fähigkeiten einfach mehr. Die Wii-Version enttäuscht mich, weil der eigentlich interessante Duell-Modus viel zu chaotisch geriet. Auf PSP und vor allem DS nervt vor allem die nicht beeinflussbare Kamera.
Michael Herde meint: Wenn ich hilflose Gegner herumwirbele, kommt der Sadist in mir zum Vorschein. Leider lösen sich besiegte Feinde und zerstörtes Levelinventar binnen kürzester Zeit auf, was die stimmige Atmosphäre stört. Tearing bei Xbox 360 und PS3 stört mich angesichts der tollen Schauplätze nicht. Neue Moves und Machtattacken sorgen für Langzeitmotivation, die das geradlinige Missionsdesign nicht hergibt. Dafür gibt’s einiges zum Freispielen.
Wertung
Kampfsystem mit Raum für Experimente
gelungenes ”Star Wars”-Gefühl
Handheldversionen kämpfen mit schwacher Technik
installiert 2,6 GB auf PS3-Festplatte
Die entfesselte Macht sorgt für Action im Sternenkrieg, die Story entschädigt Fans für so manchen Technikpatzer.
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