Die Gen Z behandelt ihre Chefs wie ein schlechtes Date und macht Ghosting am Arbeitsplatz zum Trend

Die Generation Z sieht sich häufig großer Überforderung auf dem Arbeitsmarkt gegenüber. Das führt dazu, dass viele Angehörige der Generation dazu übergehen, ihre potenziellen Chefs zu ghosten und teilweise nicht einmal am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Trotz, dass es vielen jungen Menschen gelingt, die Aufmerksamkeit der Unternehmen zu gewinnen, scheint sich ein besonderer Trend abzuzeichnen: Trotz erfolgreicher Bewerbungsgespräche ignoriert die Gen Z ihre potenziellen Arbeitgeber im Nachgang.

Das geht aus einer Umfrage der Indeed-Gruppe hervor, die unter 1.500 Unternehmen und Arbeitnehmern im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde. Demnach hätten rund 75 % aller Arbeitnehmer ihre potenziellen Arbeitgeber nach einem erfolgreichen Bewerbungsprozess einfach ignoriert. In der Gen Z geht dieser Trend allerdings noch tiefer.

Gen Z nutzt Ghosting als notwendiges Mittel

Was unterscheidet die Gen Z in ihrem Vorgehen? In der Gen Z gaben rund 87 % der Angehörigen der Generation an, bereits spurlos von der Bildfläche zu verschwinden, ohne auch nur jemals bei der Arbeit erschienen zu sein. Trotz bestandenem Bewerbungsprozess und unterschriebenem Vertrag würden sie ihre potenziellen Arbeitgeber einfach sitzen lassen.

Zwar taucht diese Praktik auch in allen anderen Generationen auf, jedoch nicht so deutlich wie in dieser. Zusätzlich scheint diese Art Ghosting laut dieser Umfrage bei den jungen Menschen einem System zu folgen und ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.

Denn rund 56 % der Gen Z gaben zu, dass sie dieses Vorgehen noch einmal genau so wiederholen würden. Zusätzlich hielten 32 % der Befragten Ghosting vor einem Bewerbungsgespräch für ein akzeptables Instrument zur Karriereplanung, während 28 % dieses Vorgehen sogar als legitim sehen würden, wenn bereits Einstellungsgespräche stattgefunden hätten.

Warum greift die Gen Z zum Ghosting? Zum einen scheint dahinter eine Maßnahme zu stecken, „die Kontrolle über die eigene Karriere übernehmen“ zu können. Zum anderen würde das Ganze als Protest gegen niedrige Löhne, schlechte Einstellungsbedingungen und fehlende Transparenz seitens der Unternehmen gesehen werden.

Ein dritter Punkt wäre, dass dadurch Stress reduziert würde, der bei der Arbeitssuche ohnehin herrschen würde. Zusätzlich würden Unternehmen in ähnlicher Weise vorgehen und potenzielle Bewerber einfach ignorieren, während sie sich die aus ihrer Sicht besten herauspickten.

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Warum ist das Ghosting ein Problem? Die Gen Z beklagt, dass Auswahl- und Bewerbungsprozesse zu intransparent sind. Ebenso seien Stellenangebote inmitten von Massenentlassungen und einem Überschuss an überqualifizierten Arbeitskräften immer weniger wettbewerbsfähig. Ghosting als ausreichendes Feedback seitens der Unternehmen als Antwort auf eine Bewerbung sei zudem demotivierend und wohl kaum als aktive Ablehnung zu verstehen.

Die Gen Z baue vor allem auf offene Kommunikation, und das Ghosting durch die Unternehmen führe zu unnötigem Stress und halte die betroffenen Bewerber davon ab, sich erneut bei demselben Unternehmen zu bewerben. Zusätzlich würden die Auswahlprozesse immer mühsamer und langwieriger.

Wie lässt sich das Problem lösen? Um das Problem anzugehen, sei es also nötig, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen die Debatte reflektieren und Ghosting weniger als nötiges Mittel ansehen würden, sondern wieder vermehrt zu offener Kommunikation greifen.

Doch auch die Unternehmen sehen sich häufig von der jungen Generation gestresst. Das führt sogar dazu, dass einer von 5 Chefs schon einmal überlegt hat aufgrund dessen seinen Job zu kündigen: Einer von 5 Chefs hat schon einmal überlegt zu kündigen, weil er von der Gen Z gestresst war

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