Pro Evolution Soccer 2009 – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Spiel:Pro Evolution Soccer 2009Publisher:KonamiDeveloper:KonamiGenre:SportGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS3USK:Erschienen in:11 / 2008

Wenn der stolze Konami-Konzern für eines seiner Vorzeige-Produkte die Idee eines Mitbewerbers aufgreift, dann muss sie wirklich gut sein. Die Rede ist vom ’Be-a-Pro’-Modus des Fußballkonkurrenten FIFA – anstatt per Spielerwechsel munter zwischen allen Kickern durchzuwechseln, seid Ihr hier auf einen Rasentreter fest­gelegt. Dass Konami diesen guten Einfall bereits vor EA hatte und im ’Fantasista’-Modus von Winning Eleven 2007 halbherzig verbriet, wissen nur wenige. Jetzt reagieren die Japaner, benennen die Spiel­variante in ’Werde zur Legende’ um, packen eine Karriere dazu und ­bringen sie in Pro Evolution Soccer 2009 erstmals nach Europa.

Ein wesentlicher Unterschied fällt jedoch auf: Der ’Werde zur Legende’-Modus stellt den Werdegang eines selbstgebauten Nobodys in den Vordergrund. Passend dazu übertragt Ihr Euer Antlitz via Xbox-Live-­Vision-­Kamera bzw. PlayStation Eye auf eine Polygonpuppe – PS3-Besitzern stehen dank JPG-Importfunktion noch mehr Möglichkeiten offen. Im zweiten ­Karriere-Modus, der altbekannten Meister-Liga, dürft Ihr gar ein individuell gestaltetes Trikot überstreifen und freut Euch an ­Details, wie der Abstellung von Starspielern an die Nationalmannschaft – das sorgt für echtes Liga-Gefühl.

Doch Vorsicht, es gibt ein Problem mit dem Liga-Gefühl, genauer gesagt mit dem Bundesliga-Gefühl: Aufgrund des Exklusiv-Vertrages der DFL mit dem Konkurrenztitel ”FIFA 09” fehlen Bundesliga-Teams in PES 2009. Auch in der original UEFA Champions League, die ­wiederum Konami für die nächsten vier Jahre exklusiv lizenziert hat, fehlen deutsche Clubs – ein mehr als fader Beigeschmack.

Auf dem Platz ist PES 2009 gewohnt großartig, Serienspezialisten bemerken einige Unterschiede zum Vorjahr: Die Spielgeschwindigkeit wurde spürbar gedrosselt, das ­Passen via rechtem Analogstick erheblich verbessert (endlich ohne R3-Klick). Trotz klügerer KI-Mitspieler fallen weniger Tore – in den Zweikämpfen sind die Stürmer bisweilen arg im Nachteil.

Meinung

Matthias Schmid meint: Wenn ich PES nur ein ”GUT” gönne, ist ­etwas im Argen. An der Spielbarkeit liegt es nicht, die ist – ähnlich wie im Vorjahr – ”SUPER”; deshalb holt PES auch in dieser Saison die Genre-Meisterschaft. Das Drum­herum finde ich altbacken und halbgar – die Präsentation im ’Legenden’-Modus ist lahm, das ­Lizenz-Manko nicht von der Hand zu weisen. Wann liefert Konami endlich echten Next-Gen-Fußball ab? Mehr Einstellungsmöglichkeiten bei der Steuerung sind dagegen willkommen: Ich empfehle die Optionen ’1/2 unterstützt’ bei der ­’Cursor-Wahl’ und ’Aus’ bei ’Spieler Wählen’ – dann habt Ihr die volle Kontrolle über den Spielerwechsel. Stichwort Kontrolle: Die hätte ich gerne über die Team­kollegen im ’Werde zur Legende’-Spiel. Leider dürft Ihr aber weder Pässe anfordern noch Fouls befehlen.

Wertung

neuer Modus: Werde zur Legende
Figuren-Editor inkl. Kamera-Unterstützung
mit Champions-League-Lizenz, dafür komplett ohne Bundesliga-Teams

Spielerisch der beste Fußballtitel auf dem Markt; die altbackene Präsentation und die neuen Spielmodi enttäuschen.

Singleplayer86MultiplayerGrafikSound

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