Der gut vernetzte Games-Journalist Stephen Totilo hatte vor kurzer Zeit die Möglichkeit, mit Sabers CEO Matt Karch darüber zu sprechen, was beim Konzern Embracer hinter den Kulissen passiert ist. Ein mittlerweile eingestelltes Kultstudio bekam dabei besonders sein Fett weg.
Was verriet Matt Karch? Der ehemalige Interim Chief Operating Officer der Embracer Group und aktuelle CEO von Saber Interactive (Space Marine 2) begrüßte Stephen Totilo in seinem Privatjet und hatte derart viel zu erzählen, dass der Games-Journalist gleich mehrere Interview-Specials herausbrachte.
Im dritten Teil (via gamefile.news) ging es unter anderem um das Studio Volition, das vom schwedischen Medienkonzern Embracer im Zuge zahlreicher Akquisitionen gekauft wurde, nur um dann im Laufe des Jahres 2024 geschlossen zu werden.
Volition wurde 1996 gegründet und hatte sich speziell mit Red Faction und Saints Row einen Namen gemacht. Da Saints Row von 2022 hinter den Erwartungen zurückblieb, war es für Matt Karch nur eine Frage der Zeit, bis Embracer reagieren musste.
Das Saints-Row-Team ist berechtigterweise weg. Sie waren zu teuer für das, was sie waren. Sie wussten nicht, was sie bauen wollten. Sie hatten keine wirkliche Richtung. So kann man nicht überleben. Daher die Frage, wer hätte nach diesem Desaster ihr nächstes Spiel finanziert?
Matt Karch im Interview mit gamefile.news
Weiterhin erklärt der CEO, dass man sich aktuell in einer Welt befinden würde, in der rücksichtslose Effizienz gefragt ist, wenn man ein großes Unternehmen führen will. Entlassungen sind dafür unumgänglich, so Karch.
Saints Row von 2022 sollte einen Neustart für die anarchische Reihe darstellen:
Autoplay
Hinter dem geplatzten Deal steckt tatsächlich Saudi-Arabien
Was verrät der CEO zu Embracer? Dass der schwedische Medienkonzern umfassende Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen vornehmen musste, wurde bekanntlich durch einen in letzter Minute geplatzten Milliarden-Deal ausgelöst.
Schon damals vermuteten diverse Insider, dass hinter dem Deal die saudi-arabische Savvy Games Group gesteckt haben soll. Genau das bestätigte Matt Karch während des Interviews. Der CEO verteidigt dabei aber den verantwortlichen Embracer-CEO Lars Wingefors:
Sie haben Fehler gemacht. Lars ist ein sehr, sehr vertrauensvoller Mensch. Er ist ein guter Mensch … als [der Saudi-Deal] nicht zustande kam, ist er auf so harte Art und Weise ins eigene Schwert gestürzt.
Matt Karch im Interview mit gamefile.news
Wingefors ist jedoch weiterhin CEO, Volition und diverse weitere Studios wurden indes geschlossen. Auf die Frage, warum keine hochrangigen Führungskräfte entlassen worden sind, zeigte sich Karch verblüfft: Embracer habe keine Struktur, keine Chefs. Niemand sei dort reich geworden. Zur Erinnerung: Das Interview fand im Privatjet des CEOs statt. Fun Fact: Am Steuer saß wohl Wingefors ehemaliger Pilot.
Diese Art der alternativen Realitätswahrnehmung kam auch bei einem Interview mit Lars Wingefors selbst ans Licht. Der erklärte 2024 nämlich, dass der Wachstumsplan von Embracer nur deswegen nicht aufging, weil unvorhersehbare externe Faktoren das Vorhaben torpediert haben: Konzern verspekuliert sich, muss 1.400 Mitarbeiter entlassen und wer ist schuld? Der Krieg und Covid
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