Viva Piñata: Chaos im Paradies – im Klassik-Test (360)

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Spiel:Viva Pinata: Chaos im ParadiesPublisher:MicrosoftDeveloper:RareGenre:SimulationGetestet für:360Erhältlich für:360USK:Erschienen in:11 / 2008

Ende des Jahres startet Microsoft mit Karaoke, Kamera- und Ratespielen eine neue Attacke auf die Casual-Gamer-Front. Doch schon vor zwei Jahren gab es den ersten Versuch, neue Käuferschichten zu erschließen. Speerspitze dieser Bewegung war das kunterbunte Viva Piñata von Rare, die damit ihr bislang gelungenstes Xbox-360-Spiel lieferten. Die angepeilte Zielgruppe interessierte es trotzdem wenig und das Stammpublikum blieb angesichts der putzigen Optik fern. So schnell gibt Microsoft aber nicht auf, deshalb steht nun mit Chaos im Paradies die Fortsetzung im Laden.

Die unterscheidet sich kaum vom Original: Wieder habt Ihr die Obhut über ein Stück Garten, das Ihr hegt und pflegt, um allerlei Piñatas anzulocken. Dazu sät Ihr Pflanzen und baut Heime für die Tierchen, die sich nach und nach einfinden. Saure Rassen stören den Frieden ebenso wie der fiese Rowdy-Anführer, den Ihr durch den Versand Eurer Schützlinge zu Partys kontert. Klingt bescheuert? Richtig, die Rahmenhandlung ist nur eine Randnotiz wert.

Was ist also neu? Zu den bekannten Knuffelwesen gesellen sich 32 neue Sorten dazu, außerdem dürft Ihr nun Spielzeug für die Tiere aufstellen und ihnen Tricks beibringen. Alternativ lasst Ihr sie an simpel gestrickten Wettrennen und Schönheitswettbewerben teilnehmen, die aber nicht weiter spannend sind. Auch die angekündigten Eis- und Wüstenregionen entpuppen sich als Mogelpackung: Dahinter stecken nämlich keine neuen Gärten, sondern lediglich kleine Bereiche, in denen Ihr bestimmte Piñatas einfangt – mehr dürft Ihr dort leider nicht anstellen.

Potenziell reichhaltiger sind da schon die Möglichkeiten, online bis zu viert im gleichen Garten zu werkeln oder durch die Vision-Kamera Spielkarten zu scannen: Eine liegt dem Spiel bei (mehr gibt es z.B. auf der Viva Piñata-Homepage) und spendiert Euch im Handumdrehen neue Tiere oder andere Goodies.

Während das bunte Geschehen auf der gleichen Technik basiert wie der Erstling und damit putzig, aber eben nicht besser aussieht als damals, wurden einige nervige Aspekte verbessert. Vor allem die Steuerung kommt nun mit weniger komplexen Menüs und Strukturen aus, hält aber immer noch Stolpersteine mit unübersichtlichen Anordnungen und undurchdachten Shortcuts parat – an den Komfort des DS-Kollegen reichen die Kontrollen nicht heran.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Ich mochte die knuffigen Pappetierchen schon immer. Allerdings fällt es mir schwer, dem Chaos im Paradies ein uneingeschränktes Lob auszusprechen. Für sich betrachtet ist das Gewusel im Garten ein großer Spaß, der sich angenehm vom üblichen Krach-Bumm abhebt. Dazu wurden einige Probleme des Erstlings wie die umständliche Handhabung verbessert. Aber das ist mir nicht genug: Sachen wie neue Tierarten, Piñata-Rennen und Online-Multiplayer sind nett, machen aber den Kohl nicht fett. Doch da spricht die Enttäuschung eines Fans aus mir: Viva Piñata ist und bleibt ein feines Spiel – nur hätte ich mir mehr ­Einfallsreichtum erhofft.

Wertung

32 neue Piñatas
kaum genutzte Eis- und Wüstenregionen
2 Minispiele für Eure Tierchen
Online-Teamwork möglich
Kartenscan mithilfe der Vision-Kamera

Putzige Garten- und Tierpflege mit einigen Verbesserungen zum Vorgänger, aber zugleich wenig entscheidenden Neuerungen.

Singleplayer82MultiplayerGrafikSound

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