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Viele haben es versucht, die meisten sind gescheitert. Die Rede ist von Beat’em-Up-Helden, die bekannte Genrepfade verließen, um in die große weite Actionwelt zu ziehen. Sub-Zeros erster Versuch (Mortal Kombat Mythologies) ging in die Hose, Nina Tekken Williams (Death by Degrees) machte es nicht viel besser. Diesmal zücken die Soulcalibur-Recken rund um Hauptfigur Siegfried ihre Klingen und schnetzeln sich durch die Monsterbrut einer mittelalterlichen Welt.
Gekämpft wird ausschließlich mit der Remote: Je nach Schwung- und Hiebrichtung deckt Ihr Feinde mit bekannten Moves aus den Beat’em-Ups ein. Sämtliche Levels sind äußerst simpel aufgebaut: Habt Ihr alle Feinde eines Raumes zerbröselt, verschwindet eine Barriere und Ihr dürft vorrücken. Zwar seid Ihr in den engen Arealen stets allein unterwegs, auf Knopfdruck dürft Ihr Euren Streiter aber durch einen Kollegen ersetzen – der springt dann buchstäblich in die Bresche. Wer fleißig (Boss-)Gegner plättet, freut sich alsbald über neue Helden.
Meinung
Matthias Schmid meint: Da hat sich Ubisoft was eingebrockt: Im Paket mit den europäischen Veröffentlichungsrechten für die Prügelperle Soulcalibur IV erwarb der Publisher die Actiongurke Soulcalibur Legends. Trotz der charismatischen Kämpfer enttäuscht es auf ganzer Linie: Blöde Gegner watscheln durch matschig texturierte Areale und harren ihrer Exekution, eine hanebüchene Story umrahmt das eintönige Gekloppe. Das Sahnehäubchen ist das Leveldesign – wir vermuten, dass sich ein blinder Affe ins ’Project Soul’-Entwicklerteam geschlichen und alle Schauplätze entworfen hat. Einzig die gelungene Schwungsteuerung hievt den Titel zurück ins Mittelmaß.
Wertung
blutloses Actiongemetzel – fast ohne Rätselballast
7 spielbare Charaktere, darunter Lloyd Irving aus der ”Tales”-Reihe
Zweispieler-Modus gegeneinander und kooperativ spielbar
Mittelmaß macht wenig Spaß: grafisch biederes Hack’n’Slay mit netter Steuerung, aber drögem Leveldesign.
Singleplayer48MultiplayerGrafikSound