Ein Spieler hat sich 40 kaputte Mainboards bestellt und ist überrascht, wie viele Modelle am Ende doch funktionieren. Für den Test investiert er rund 1.000 Euro, um etliche Modelle zu prüfen und einen Reparaturversuch zu starten.
Gebrauchte Hardware auf eBay und anderen Seiten wird oftmals mit Hinweisen wie „Nicht getestet“ oder „nur Ersatzteile“ verkauft. In der Regel bedeutet das, dass ihr die Hardware oder was ihr dort auch kaufen könnt, nicht mehr sinnvoll einsetzen könnt oder es ein Risiko für Fehler gibt.
Ein Nutzer hat jetzt auf Reddit erklärt, dass er sich für rund 1.000 Euro gleich 40 Mainboards bestellt hat, die alle mit dem Hinweis verkauft wurden, dass sie nicht mehr funktionieren sollen. Am Ende ist er nicht nur überrascht, wie viele Modelle doch funktionieren, sondern hat auch gleich noch eine Warnung für Spieler parat, die sich gebrauchte Hardware kaufen wollen.
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Von 40 Mainboards funktionieren 30, 10 sind wirklich kaputt
Was war das häufigste Problem? Bei den meisten Mainboards waren vor allem die Pins auf dem Sockel der CPU verbogen. Verbogene Pins verhindern normalerweise, dass man eine CPU auf dem Mainboard einsetzen kann.
Der Nutzer erklärte aber, dass er es in den meisten Fällen tatsächlich mithilfe einer Rasierklinge geschafft habe, die schiefen Pins wieder geradezubiegen. Insgesamt kam er am Ende auf folgendes Ergebnis:
25 Mainboards funktionierten nach dem Reparieren der verbogenen Pins.
2 Mainboards liefen nach dem Reparieren der Pins und dem Aktualisieren des BIOS.
3 Modelle funktionierten sofort nach dem Auspacken.
10 Modelle waren so stark beschädigt und die Pins so stark gebogen, sodass sie nicht mehr funktionierten oder repariert werden konnten.
Er ergänzt, dass bei etlichen Mainboards die Heatsink für M.2-SSD gefehlt habe. Bei vielen M.2-SSDs ist aber ohnehin im Lieferumfang bereits eine Heatsink enthalten.
Bei einigen Modellen gab es Fehler beim Arbeitsspeicher. Teilweise konnte er nur einen RAM-Riegel gleichzeitig ins Mainboard einsetzen, bevor das Modell streikte.
Er meint, er habe im Schnitt etwa 35 Euro für jedes funktionierende Mainboard gezahlt. Und das sei laut ihm eine gute Trefferquote bei den ganzen Modellen, die offiziell alle als kaputt oder unbrauchbar galten.
Folgende Tipps hat er für andere Spieler:
Grundsätzlich kann es bei einem gebrauchten Modell immer sein, dass Zubehör beim Mainboard fehlt: M.2-Schrauben, M.2-Kühlkörper, IO-Shield oder WIFI-Antennen fehlten in seinem Fall regelmäßig. Hier bekommt man aber sehr schnell sehr günstigen Ersatz.
Ein weiterer Tipp ist, dass man sich Zeit nehmen soll, um Pins zurückzubiegen. Er selbst schreibt: „diese Pins sind nach oben hin empfindlicher, aber an der Basis erstaunlich stabil, da die Oberseite zum Kontaktpunkt hin abfällt.“ Mit viel Geduld bekommt man die Pins dann wieder gerade gebogen.
Mehr als 30 bis 40 Euro sollte man für ein beschädigtes Mainboard nicht investieren. Selbst kaputte Highend-Modelle für 100 US-Dollar würden sich nicht lohnen, weil das Risiko dann doch zu groß sei.
„Wenn die Pins gut aussehen und es sich immer noch weigert zu starten, dann würde ich auch RMA [Rückgabe] machen.“
Der Poster spricht aber auch eine Warnung aus, dass man sich vor den Tricks der Verkäufer in Acht nehmen sollte:
Übrigens, alle ebay-Verkäufer, die nur „AS-IS“ oder „UNTESTED“ angeben, sind Lügner. Das gilt besonders für die höherwertigen Boards wie das X670 oder X870, bei denen sie 20-25 % mehr verlangen können als bei einem wirklich beschädigten Board mit verbogenen Pins.
Meistens haben sie die Möglichkeiten, um die Mainboards zu testen. Sie wollen wahrscheinlich nur nicht für die verbogenen Pins selbst haften oder verantwortlich sein.
Der bekannte Tech-YouTuber JayzTwoCents wollte einen Gaming-PC nur aus gebrauchter Hardware von eBay bauen. Denn auf diese Weise kann man im besten Fall reichlich Geld sparen. Doch bereits nach 25 Minuten ist klar, dass das wohl nichts wird. Den gesamten Artikel zu seinem Video findet ihr auf MeinMMO: Tech-YouTuber kauft für 600 € gebrauchte Hardware – Baut einen Gaming-PC daraus, der nach 25 Minuten stirbt
Der Beitrag Ein Spieler kauft 40 Mainboards für 1.000 Euro, die alle nicht funktionieren sollen – Löst den Fehler bei fast allen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.