Nach 20 Jahren spiele ich in WoW zum ersten Mal Heiler – Die Tiefen sind schuld

Mit den neuen Tiefen in World of Warcraft wagt sich Cortyn zum ersten Mal ans Heilen. Und das lief erstaunlich solide, denn Blizzard hat gute Arbeit gemacht.

Mit der zweiten Saison von The War Within wurden die Tiefen gehörig überarbeitet. Nicht nur sind sie spaßiger und interessanter, sie bieten jetzt auch Heilern die Möglichkeit, die Tiefen mit Brann als Tank zu erkunden.

Weil das Ganze auch mit einigen neuen Erfolgen einhergeht, konnte ich nicht anders, habe mir eine neue Priesterin auf Stufe 80 gelevelt (weil meine Schatten-Priesterin niemals Heilig sein wird) und habe sie ausschließlich über die Tiefen ausgerüstet. Jetzt ist meine Priesterin bei Itemlevel 642 angelangt und ich kann mit ein wenig Stolz verkünden: Ich habe alle Tiefen auf Stufe 11 als Heiler absolviert, ohne eine Gruppe:

Eine harte Woche – aber 45 Erfolgspunkte sind’s wert. Oder?

Brann als Tank – Kreativer als echte Tanks

Bei Brann als Tank hat sich Blizzard sogar richtig etwas einfallen lassen. Denn Brann braucht Heilung nicht nur, um am Leben zu bleiben, sondern auch, um zusätzlichen Schaden zu machen:

Jedes Mal, wenn man Brann heilt, wird die Heilung zu einem Teil in Schaden umgewandelt, der alle Feinde in Branns Nähe trifft.

Direkte Heilungen auf Brann erhöhen den Schaden seiner Pistole, mehrfach stapelbar.

Das sorgt dafür, dass man Brann am besten ein paar Lebenspunkte verlieren lässt und erst dann mit der Heilung beginnt. Das verursacht soliden Schaden an allen Feinden in der Nähe. Durch das „Warten“ am Anfang hat man auch genug Zeit, um selbst ein paar Dots zu verteilen oder den einen oder anderen Schadens-Zauber rauszuhauen.

Gerade dreht sich in WoW alles um Gallywix:

Der einzige Knackpunkt für mich als Priester waren Bosse, die eigentlich zwingend unterbrochen werden müssen, weil sie extrem hohen Schaden auf alle Charaktere kanalisieren. Da kam ich gelegentlich an meine Grenzen, vor allem mit (noch) schlechter Ausrüstung. Da merkt man eben doch, dass Heilig-Priester vielleicht doch nach all den Jahren mal einen richtigen Interrupt bekommen sollten.

Grundsätzlich war das Spielen mit Brann aber extrem spaßig – vor allem, weil er so launisch als Tank ist, wie echte Mitspieler. Da wird gerne mal eine zusätzliche Gruppe mittels „Body Pull“ dazugeholt oder er schreit „Du musst ausweichen!“, nur um dann selbst in den Flächeneffekt zu laufen.

Wenn mir mal das Mana ausging, stellte er häufig ein Lagerfeuer für die Regeneration – nur um die dann nicht abzuwarten, sondern schon wieder mit Anlauf in die nächste Gruppe Elite-Gegner zu springen.

Pazifistenausrüstung für Heiler – Der perfekte Damage-Boost

Ein wahrer Segen war dabei das Brann-Schmuckstück „Pazifistenausrüstung“ – so wie in unserer perfekten Brann-Ausrüstung für Heiler empfohlen. Denn dieses beschwört regelmäßig einen großen Mech, den man für wenige Sekunden selbst kontrollieren kann. Der Mech verursacht extrem hohen Schaden an allen Zielen in der Nähe. In seiner kurzen Lebensdauer von 10 Sekunden kann er durchaus mal 50 Millionen Schaden oder noch mehr anrichten. Das kann selbst große Gruppen an Feinden extrem schnell vernichten.

Besonders stark ist das, weil man selbst in dieser Zeit unverwundbar ist und der Mech so viele Lebenspunkte besitzt, dass er ohnehin bis zum Ende bestehen bleibt.

Der Nachteil ist hierbei allerdings, dass man Brann währenddessen nicht heilen kann – denn man steuert ja den Mech. Sobald die Ankündigung kommt, dass der Mech gleich landet, musste ich also sämtliche Heilung in Brann pumpen.

Sollte Brann dennoch währenddessen sterben, sollte man zusehen, dass mit dem Mech auch wirklich alle aktuellen Feinde getötet werden – denn dann wird Brann sofort wiederbelebt und ist erneut einsatzbereit.

Gelang das mal nicht, dann kamen nach dem Mech-Besuch die ganzen Mobs freudestrahlend zu mir gelaufen, um mir nochmal fürsorglich zu zeigen, wo denn der Respawn-Punkt in dieser Tiefe ist.

Mein IRL-Gesichtsausdruck in der ersten Tiefe mit meiner Priesterin.

Fazit: Tiefen sind der perfekte Einstieg ins Heiler-Leben

War es am Ende wirklich schwierig? Nein, wohl eher nicht. Auch wenn die ersten Tiefen der absolute Horror waren, was sowohl an den Brann-Nerfs als auch an der mangelnden Ausrüstung gelegen hat, waren die späteren Tiefen vergleichsweise entspannt. Jedes einzelne Item, das ich austauschen konnte, machte die nächste Tiefe einfacher und besser.

Als Heiler können Tiefen durchaus ein wenig zäh sein, vor allem dann, wenn man nicht das Brann-Schmuckstück „Pazifistenausrüstung“ benutzt. Dann können einzelne Tiefen als Heiler auch gerne mal 25 bis 30 Minuten dauern.

Dennoch glaube ich, dass mir Tiefen ein wenig die „Sorge“ vor dem Heilen genommen haben. Sie waren eine lehrreiche Erfahrung, und wenn ich mir ansehe, wie sich mein Verhalten von der ersten bis zur letzten Heiler-Tiefe verändert hat, kann ich mir durchaus vorstellen, auch mal in Mythisch+ zu heilen – auch wenn ich dann 4 wild herumhüpfende Branns heilen muss.

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Daher will ich euch allen auch die Empfehlung geben: Wenn ihr bisher um die Heil-Rolle einen großen Bogen gemacht habt, weil ihr euch unsicher fühlt oder Versagensängste habt – versucht es einfach im Setting von Tiefen.

Egal, ob ihr auf Stufe 11 durchstartet, oder euch erst mit einer 4 oder 5 langsam herantastet. Die Tiefen sind ein erstaunlich guter „Übungsmodus“, in dem man eine Menge lernen kann, für das es sonst einige (unangenehme) Dungeons mit Mitspielerinnen und Mitspielern bräuchte, die man vom Boden aufkratzen muss. Falls ihr selbst an den Einstieg oder die Rückkehr zu WoW denkt, haben wir hier 3 Klassen, mit denen das ganz einfach gelingt.

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