8,2 Milliarden Menschen leben auf der Erde. Doch Forscher haben nachgerechnet und glauben: Wir haben uns um hunderte Millionen Personen verrechnet. Denn vor allem eine Personengruppe hat man wohl kräftig unterschätzt: Die Landbevölkerung.
Offiziell leben auf der Erde nach Schätzungen 8,15 Milliarden Menschen. Die Zahl nennt etwa das Statistische Bundesamt der Bundesrepublik. Jedoch handelt es sich bei den Bevölkerungszahlen immer um reine Schätzwerte, denn niemand hat wirklich jede Person auf der Erde gezählt.
Aus diesem Grund wird schon länger darüber diskutiert, ob und inwieweit man solchen Schätzungen überhaupt trauen kann. Und Forscher haben jetzt erklärt, dass die aktuellen Schätzungen kräftig daneben liegen sollen.
Die Landbevölkerung wird laut Forschern in vielen Daten völlig unterschätzt
Was sagen die Forscher? In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigen Forscher der finnischen Aalto-Universität, wie die Daten der Demografen die Bevölkerungszahlen auf der ganzen Welt „tiefgreifend und systematisch“ unterschätzen. Das Problem daran ist, dass laut Forschern mehrere hundert Millionen Personen in den Schätzungen fehlen sollen. Doch woher kommt diese große Diskrepanz?
Wo fehlt denn die Bevölkerung? Zum einen verweisen die Forscher auf die Landbevölkerung. Denn die werde nicht korrekt berechnet. So erklärt Josias Láng-Ritter:
Unsere Studie liefert zum ersten Mal Beweise dafür, dass ein erheblicher Teil der Landbevölkerung in den globalen Bevölkerungsdaten fehlen könnte. Je nach verwendetem Datensatz wurde die Landbevölkerung im untersuchten Zeitraum um 53 % bis 84 % unterschätzt.
Die Ergebnisse sind bemerkenswert, da diese Datensätze in Tausenden von Studien verwendet wurden und weitgehend zur Entscheidungsfindung beigetragen haben, ihre Genauigkeit jedoch nicht systematisch bewertet wurde.
Was ist das eigentliche Problem? Das Problem sind nicht die Schätzungen, sondern die Datengrundlage, auf welcher die Schätzungen basieren: Viele Staaten besitzen nicht die finanziellen Mittel, um umfangreiche Daten über ihre Bevölkerung zu erheben und das betrifft vor allem die ländliche Bevölkerung.
Daher bestehe laut Forschern eine große Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Bevölkerung und den Angaben auf den Bevölkerungskarten, die für demografische Studien verwendet werden. Und genau diese Karten werden dann von Schätzungen genutzt, obwohl sie nicht korrekt sein sollen.
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Was haben die Forscher gemacht? Die Forscher haben insgesamt fünf globale gerasterte Bevölkerungsdatensätze überprüft, indem sie 3 ländliche Gebiete durchgerechnet haben:
Zunächst werden systematische Unterschiede zwischen den Bevölkerungsrastern auf der Grundlage der 33 ländlichen Gebiete, die von allen fünf Datensätzen abgedeckt werden, ermittelt.
Anschließend werden die Ergebnisse nach dem Referenzjahr der Karte und dem Einkommensniveau des Landes aufgeschlüsselt, zwei Aspekte, von denen allgemein angenommen wird, dass sie die Kartengenauigkeit beeinflussen
Abschließend werden die prozentualen Abweichungen für die fünf Datensätze in jedem der 35 Länder vorgestellt.
Das Problem wird mit den neuen Daten dann sehr deutlich: Bereits die niedrigste Schätzung für alle geprüften Gebiete unterschätzt durchweg die gemeldete Bevölkerung. Problematisch ist ebenfalls, dass die Schätzwerte für mehrere Gebiete mit mehr als 1.000 gemeldeten Einwohnern nahe bei null liegen. Personen, die dann in den Schätzungen einfach nicht eingerechnet sind.
Mit geschätzten oder zumindest einem erfundenen Land ist zumindest ein Schotte vor vielen Jahren sehr reich geworden: Denn er schwärmt von einem südamerikanischen Land und wird damit reich. Was niemand weiß: Das Land existiert auf keiner Landkarte: Ein Schotte wird zum Millionär, weil er ein erfundenes Land gleich zweimal verkauft
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