X-Out: Resurfaced – im Test (PS5 / Switch)

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Spiel:X-Out: ResurfacedPublisher:ININ GamesDeveloper:Kritzelkratz 3000Genre:Shoot’em-UpGetestet für:PS5, SwitchErhältlich für:PS4, PS5, Switch, XOne, XSXUSK:12Erschienen in:3 / 2025

In den späten 1980ern sind Japans Konsolen- und ­Arcade-Ballereien eine große Inspiration für deutsche Heimcomputer-Entwickler. Während sich so mancher arg offensichtlich an prominenten Vorbildern wie R-Type bediente, ging ein Team bei Rainbow Arts 1989 ­andere Wege. Für das zuerst auf C64, später auch Amiga und weiteren Heimcomputern veröffentlichte X-Out versetzte man die Action aus dem Weltraum ins Meer und ergänzte die knallharte Balleraction um substanzielle ­Gestaltungsmöglichkeiten für Eure Unterseeflotte.

Bevor Ihr den ersten Schuss abfeuert, kauft Ihr eines von drei konfigurierten U-Booten oder baut aus verschiedenen Modellen, Waffen und anderen Upgrades Euer eigenes Vehikel zusammen. Dabei liegt es an Euch, ob Ihr ein massiv ausgerüstetes U-Boot erstellt oder lieber ein zweites oder gar drittes in die Unterwasser-Garage stellt – denn dies ist die einzige Möglichkeit, nach einem Lebensverlust weiterzuspielen. Habt Ihr keinen Ersatz in der Hinterhand, bedeutet ein Bootsverlust ”zurück ins Hauptmenü”. Und das ist schnell passiert, denn während Ihr dank Energieleiste ein paar gegnerische Schüsse einstecken könnt, führt bereits leichtes Touchieren von Wänden, Böden und anderen Hindernissen zum direkten Ableben – raue Sitten, die einen schon damals fast in den Wahnsinn getrieben haben. Resurfaced bedient sich aber einer charmanten Lösung: Vor Spielbeginn gibt es ein Cracker-Intro mit Trainer-Optionen, die zu Beginn allerdings noch nicht zugänglich sind.
Grafisch baut man auf der Amiga-Version auf, jetzt aber im 16:9-Format und mit 60 statt 50 fps, zudem werden ein paar Lichteffekte geboten. Akustisch erfreuen wahlweise die Soundtracks von C64 und Amiga, dazu hat Chris Hülsbeck auch neue Arrangements seiner Musik produziert. Wollt Ihr die allerdings hören, ist ein Besuch im Optionsmenü unumgänglich: Von Haus aus sind die Soundeffekte so laut eingestellt, dass sie alles übertönen.

Nur im hauseigenen Online-Shop von ININ gibt es übrigens eine limitierte verpackte ­Edition (49,99 Euro) mit Artbook und Soundtrack-CD für PS5 oder Switch, die zeitgleich zum Download am 20. Februar veröffentlicht werden soll.

Meinung & Wertung

Thomas Nickel meint: Technisch ist die Umsetzung von X-Out auf ganzer Linie gelungen. Die Action läuft auf PlayStation und Switch flüssig und fühlt sich schön saftig an. Schuss- und Explosions­effekte sind befriedigend und die Levels lassen sich durchaus erlernen. Das ganze Shop-System ist dagegen trotz nützlicher Tool-Tipps für Neulinge erst mal wenig intuitiv, hier gilt noch die alte Heimcomputer-Maxime ”Lernen durch Schmerz”. Überhaupt trifft das für X-Out oft als Ganzes zu: Die Schwierigkeit ist ohne Cheats knallhart und absolut unnachgiebig, gerade die gnadenlose Kollisionsabfrage beim Zusammenprall mit Wänden sorgt häufig für Frust. Was wir ein wenig vermissen, ist Kontextu­alisierung – Hintergrundinfos und Bonusmaterialien wären willkommen gewesen, auch zu Grafikfiltern hätten wir sicher nicht Nein gesagt. So bleibt die technisch vorbildliche Adaption einer grafisch tollen, spielerisch aber damals schon umstrittenen Heimcomputer-Ballerei.

Technisch exzellente Portierung einer grafisch wegweisenden und berüchtigt schweren Amiga-Ballerei.

Singleplayer72MultiplayerGrafikSound

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