Wasserkühlungen für den PC werden immer beliebter, doch ein Experte zeigt jetzt, dass die Hersteller bei den Materialien tricksen

Ein Tech-Experte hat geprüft, wie wertig Wasserkühlungen aufgebaut sind. Sein Fazit: Die Hälfte der Produkte fallen durch. Zumindest ein Produkt ist sehr empfehlenswert, in einem anderen ist hingegen eine verbotene Menge Blei enthalten.

Wasserkühlungen bzw. AIOs gelten unter Enthusiasten besondes beliebt, denn sie kühlen im Schnitt besser als reine Luftkühler.

Igor Wallossek, ein bekannter Hardware-Experte, hat jetzt ein halbes Dutzend AIO-Kühlungen untersucht. Denn Nutzer schimpften über verstopfte Rohre oder seltsame Korrosion. Der Experte stellt fest, dass die Hersteller deutlich billigeres Material verbauen als offiziell angegeben.

Messing-Legierung anstatt hochwertigem Kupfer

Was hat der Experte geprüft? Mit Schleifmaschine und Fräse hat er die Materialien untersucht, die Hersteller in ihren Kühlelementen verbauen. Dabei hat er besonders darauf geachtet, was die Hersteller als Material angeben. Er konzentrierte sich bei seinen Untersuchungen auf Rohre, Schrauben, Muttern, Lötzinn, Betriebsflüssigkeiten und andere Dinge. Den gesamten Test auf 8 Seiten mit allen Details und Messungen lest ihr direkt bei Igorslab.de.

Wichtig ist ebenfalls, dass er nicht die Kühlleistung geprüft hat, sondern nur die Materialbeschaffenheit. Also was wird dem Kunden versprochen und was verbaut dieser sich am Ende mit Vor- und Nachteilen in seinen heimischen Gaming-PC. Folgende Produkte hat er übrigens getestet:

Alphacool NexXxoS ST30 Full Copper X-Flow 120mm

Aqua Computer airplex radical 2/120, Alu-Lamellen

Bykski CR-RD120RC-TN-V2, D30 V2 Full Copper

EKWB Quantum Surface P120M – Black

Hardware Labs Black Ice Nemesis GTS – 120 Xflow

Watercool HEATKILLER RAD 120-S Black

Das hat er herausgefunden: In seinen Tests musste er feststellen, dass die Hälfte der Marken Kühler mit billigeren Materialien als den genannten verkauften, wobei das häufigste Beispiel die angebliche Verwendung von Kupfer war, während es sich in Wirklichkeit um eine Kupfer-Zink-Legierung ähnlich wie Messing handelte. Selbst ein bekannter Premium-Hersteller wie EKWB schneidet im Test eher schlecht ab.

Das Problem ist vor allem, dass Hersteller mit deutlich wertigerem Material werben, als am Ende im verkauften Produkt steckt.

In einem geprüften Modell kommt sogar ein hoher Blei-Anteil vor, der in Deutschland in der Höhe verboten ist.

Es gibt aber auch einen Lichtblick: Der Hersteller Aqua Computer macht bei seinem Kühlprodukt alles richtig und schlüsselt auch die verwendeten Materialien korrekt auf.

Schlamperei und Nachlässigkeiten beim Qualitätsmanagement

Was ist sein Fazit? In seinem Fazit richtet er sich vor allem an die Hersteller der Produkte. Er erklärte, das viele Hersteller mehr Zeit in ihr Qualitätsmanagement investieren müssen und sich bei Kontrollen und Tests nicht auf ihre Zwischenhersteller verlassen dürfen. Und die ungenauen Materialbeschreibungen hält er für Nachlässigkeiten und nicht für Absicht der Hersteller:

Ich verstehe da die ganzen Anbieter nicht, denen ein minimales Qualitätsmangement abgeht und die sich statt auf echte Stichproben und Tests ausschließlich auf den OEM verlassen. Da unterstelle ich noch nicht einmal Absicht, nur nonchalante Nachlässigkeit oder gar Bequemlichkeit.

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Wer sein Gaming-System aufrüsten möchte, der kann entweder neue oder gebrauchte Hardware kaufen. Insbesondere mit gebrauchter Hardware kann man häufig Geld sparen und teilweise echte Schnäppchen machen. Bedingt durch die hohen Preise sind sogar alte Grafikkarten momentan viel Geld wert.

Doch was ist eigentlich mit Highend-Hardware, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und auch keine Updates oder Treiber mehr bekommt? Ein Experte hat jetzt den Test gemacht und alte Highend-Prozessoren gekauft und Preise verglichen: Experte erklärt, warum alte Highend-Prozessoren für euch eine echte Kostenfalle werden können

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