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Nach einigen Beta-Tests ist nun die Vollversion von Bandai Namcos PvPvE-Shooter am Start. Wir erinnern uns: Synduality: Echo of Ada lässt Euch als sogenannter ”Drifter” im Cockpit eines Mechs Platz nehmen. An Bord Eures ”Cradlecoffin” durchforstet Ihr dann zwei weitläufige Sandbox-Levels auf der Suche nach wertvollen Ressourcen zum Ausbau Eurer Basis und bringt diese im besten Falle sicher nach Hause. Was auf dem Blatt simpel klingt, birgt zu gleichen Teilen Spannung wie Frustpotenzial. Synduality schreibt das Sprichwort ”Aller Anfang ist schwer” groß, indem Euch einfache Feinde mit wenigen Treffern schonungslos aus den Blechlatschen hauen, was im Verlust Eures gesamten Hab und Guts resultiert. Bedient Ihr Euch lediglich an austauschbarer Basisausrüstung, ist das gut zu verschmerzen; geht aber der teuer zusammengesparte Edel-Roboter verloren, tut das gerade Genre-Neulingen weh.
”Tja, so ist das nun mal”, mag es Fans von Extraction-Shootern auf der Zunge kitzeln, immerhin ist eben dieser ”Risk and Reward”-Aspekt ein zentrales Element des Genres. Zu einem gewissen Grad stimmt das und macht auch den Reiz von Synduality aus – das ständige Abwägen von Risiken sorgt für eine angenehme Anspannung. Blöd nur, dass der Titel an einer befremdlich unbalancierten Ingame-Ökonomie kränkelt, die den Erwerb neuer Ausrüstung teils unerschwinglich gestaltet und zu ermüdendem Grinding führt. So ist Fortschritt lediglich in wenig motivierendem Schneckentempo möglich – ein Umstand, dem das technisch allenfalls zweckdienlich umgesetzte Spielprinzip auch nicht besonders zuträglich ist.
Meinung
Kevin Pinhao meint: Im Beta-Test gab Synduality lediglich eine durchwachsene Figur ab. Macht man es sich aber etwas länger im Mech bequem, werden die Stärken des Titels deutlich. Die permanente Anspannung während Eurer Touren und Begegnungen mit anderen – potenziell feindseligen – PvP-Piloten bereiten Spaß, obwohl die Third-Person-Shooter-Action spielerisch allenfalls ihren Zweck erfüllt. Die Systeme, die um Eure Beutezüge gestrickt werden, sorgen da schon eher für Kopfschmerzen. Und mit seinen aufgeblasenen Ingame-Preisen und gierigen FOMO-Taktiken wirkt Synduality beinahe wie ein typischer Free-to-Play-Titel.
Wertung
+ nette Prämisse
+ gelungene Anspannung bei den Einsätzen
– nur zweckdienliche Shooter-Action
– befremdliche Ingame-Ökonomie
– altbackene Optik
Passabler Extraction-Shooter mit netter Anime-Prämisse, der sich allerdings zuverlässig selbst ausbremst.
Singleplayer61MultiplayerGrafikSound