Mortal Kombat vs. DC Universe – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Spiel:Mortal Kombat vs. DC UniversePublisher:MidwayDeveloper:MidwayGenre:Beat’em-UpGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS3USK:16Erschienen in:1 / 2009

Ein Jubiläum kommt selten allein: Wie Euer Lieblingsmagazin feiert auch die Mortal Kombat-Reihe dieses Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Während wir ­jedoch nur die DVD gestrichen haben, verzichtet Midways neuer Spross bei den berüchtigten Fatalities auf ­Gewaltexzesse – eine Enttäuschung für viele Fans! Aufgrund rückläufiger Verkaufszahlen der Vorgänger ist es aber verständlich, dass Midway nach der gerade verfügbaren DC-­Lizenz griff und nun 20 Kämpfer der beiden Universen zum jugendfreien Schlagabtausch führt. Fatalities haben lediglich die Mortal Kombat-­Recken in petto, der DC-Kader greift auf ­Heroic Brutalities zurück. Nichts ­davon ist besonders derb, zumal auch Blut stark reduziert wurde. Verrückte Stage Fatalities, Animalities oder Friendship-Moves gibt es nicht.
Die Neuausrichtung verfolgt ein anderes Ziel: ­Junger Nachwuchs soll über die Comic-­Charaktere an Bord geholt werden und Baraka, Raiden & Co. kennenlernen. Wozu? An einem Nachfolger ohne Jugendfreigabe werde bereits gewerkelt, ließ Associate Producer Hector Sanchez gegenüber M! durchblicken.

Bis dahin dient der aktuelle Ableger als gut gemeinter, letztlich aber zu seichter Zeitvertreib. Zentrales Element in Mortal Kombat vs. DC Universe sind verheerende Spezialangriffe, die Ihr mit normalen Manövern zu Kombos verknüpft. Wie das geht, erklärt ein Trainings-­Modus. Neben den klassischen Duellen über zwei Siegrunden – offline wie online – prügelt Ihr Euch durch den Arcade-Modus bis zum Endboss und erfahrt in der ­Story-Variante, wie es zur Kollision der beiden Welten kam. Die unbeholfene deutsche Sprachausgabe leistet dabei ihren Beitrag zur ohnehin ­hanebüchenen Geschichte.

Die spielerischen Möglichkeiten bleiben im Gegensatz zur Genrekonkurrenz stets überschaubar. Zwei Schläge und ebenso viele Tritte treffen auf eine Block- und eine Wurftaste. Den Klose Kombat löst Ihr ebenfalls per Tastendruck aus, Rennen geht nicht, Ausweichen in den Raum schon. Den freien Fall und ’Test Your Might’-Einlagen, bei denen Ihr Euren Widersacher durch Mauern prügelt, werden ausgelöst, indem Ihr an Wänden und Abgründen einen harten Treffer landet. Jeder Kämpfer verfügt über eine Handvoll leicht auszuführender und charakterspezifischer Spezial­attacken. Für ­koole Moves bzw. Treffer füllt sich die Rage-Leiste, mit der Ihr entweder bis zu zwei Kombo-­Brecher einsetzt oder für kurze Zeit nicht blockbare Moves ausführt. Vergessliche ­Naturen schlagen die Simpel-Manöver im Pause-Bildschirm nach; weshalb dort keine Fatalities auftauchen, bleibt ein Rätsel.

Typisch für Midways Prügelreihe: Auch die neueste Inkarnation spielt sich nicht gerade dynamisch, besonders der (viel zu starke) Aufwärts­haken oder geduckte Tritte wirken stets etwas steif.

Meinung

Michael Herde meint: Die Tatsache, dass ich jetzt mit weniger derben Aktionen auskommen muss, kann ich verschmerzen. Allerdings offenbart MK ohne den blutroten Schauwert sein primitives Gesicht noch schneller. Wer nach ein paar Bier schnell mit den Kumpels prügeln will, wird mit dem neuen Serienableger glücklich. Ernsthafte Spieler greifen jedoch zum ebenso einsteigerfreundlichen Soulcalibur IV oder sparen bereits auf Street Fighter IV. Der Prügelspaß leidet zu schnell, da ich für menschliche Duelle kein Handicap einstellen darf. Wenn ich bereits nach wenigen Tagen Übung sämtliche Kollegen mit rasantem Special-Trommelfeuer eindecke und Staub fressen lasse, wird’s fad. Immerhin fordern das Rage- und Breaker-System taktische Überlegung, das Herausfinden neuer Kombos motiviert ebenfalls.

Wertung

10 Kämpfer pro Seite
deutsche Version ungeschnitten
Scorpions Fatality: 3x runter, B bzw. Kreis
limitierte Auflage inklusive Comic
installiert 500 MB auf Festplatte (PS3)

Unterfordert Profis und spaltet das Fanlager: Das neue ”Mortal Kombat” ist zugänglich, bietet aber wenig Tiefgang.

Singleplayer65MultiplayerGrafikSound

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