In einem Land hilft eine Agentur ängstlichen Arbeitnehmern dabei, ihr einschüchternden Chefs zu verlassen

In Japan hilft eine Agentur Arbeitnehmern, ihren Job zu kündigen. Denn Japan ist berüchtigt für seine knallharte Arbeitskultur. Für viele ist es die ultimative Form der Respektlosigkeit, seinen Job bei einer Firma zu kündigen.

Japan ist berüchtigt für seine Arbeitskultur: Überstunden sind in dem asiatischen Land keine Seltenheit und viele Mitarbeiter machen lieber freiwillig Überstunden, als in den Urlaub zu gehen. Das Problem ist: Niemand will sich Urlaub nehmen oder auch nur den Eindruck erwecken, weniger fleißig zu sein als die Kollegen. Offiziell ist in Japan wie in Deutschland eine tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden vorgesehen (via Betriebsrat.de).

Ein ähnliches Problem ist es, in Japan seinen Job zu kündigen. Denn in Japan arbeitet ein Arbeitnehmer traditionell jahrzehntelang, wenn nicht sogar sein ganzes Leben lang für die gleiche Firma. Und von vielen wird es als ultimative Form der Respektlosigkeit angesehen, wenn man seinen Job dann doch kündigt. Aus diesem Grund werden Personen, die kündigen wollen, von einer „Kündigungsagentur“ unterstützt.

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Agentur hilft Arbeitnehmern, die kündigen wollen, aber nicht können

Die Agentur Momuri verspricht Arbeitnehmern, dabei zu helfen, ihre Kündigung einzureichen, mit ihren Unternehmen zu verhandeln und im Falle von Rechtsstreitigkeiten Rechtsanwälte zu empfehlen. Shiori Kawamata, Betriebsleiterin von Momuri, sagte, dass sie allein im vergangenen Jahr bis zu 11.000 Anfragen von Kunden erhalten haben. Das berichtet das englischsprachige Magazin CNN. „Momuri“ bedeutet auf Japanisch so viel wie „Ich kann das nicht mehr“.

Die Agentur erklärte, dass die Arbeitskultur wirklich hart sei und einige Arbeitnehmer verzweifelt seien

Manche Leute kommen zu uns, nachdem ihr Kündigungsschreiben dreimal zerrissen wurde und die Arbeitgeber sie nicht kündigen lassen, selbst wenn sie sich auf den Boden knien, um sich zu verbeugen.

Die Agentur nimmt für ihre Hilfe 22.000 Yen (Vollzeitjobs) oder 12.000 Yen (Teilzeit), umgerechnet sind das rund 130 Euro.

Einige Arbeitnehmer beschweren sich darüber, dass sie von ihren Chefs schikaniert werden, wenn sie versuchen zu kündigen, so Kawamata, und dass ihre Chefs wiederholt an ihrer Wohnungstür klingeln und sich weigern zu gehen:

Wir bekommen manchmal Anrufe von weinenden Menschen, die uns fragen, ob sie ihren Job wegen XYZ kündigen können. Wir sagen ihnen, dass das in Ordnung ist und dass die Kündigung ein Arbeitsrecht ist.

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Dabei will man in Japan den Arbeitnehmern schon länger mit verschiedenen Vereinfachungen entgegenkommen: So bot man den Arbeitnehmern etwa eine Vier-Tage-Woche an, um die überlasteten Personen zu entlasten und mehr Zeit für ihre Familie einzuräumen. Doch in Japan reicht das nicht. Hier bietet man Arbeitnehmern nun an, die Arbeitszeit pro Tag zusätzlich um 2 Stunden zu verkürzen: In Japan reicht die 4-Tage-Woche nicht aus: Deshalb hat man beschlossen, zwei zusätzliche Stunden pro Tag zu streichen

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