Ein MMORPG war eines der am meisten gespielten Spiele auf Steam, verlor dann 98 % seiner Fans, jetzt will Lost Ark die Wende

Zu Spitzenzeiten gehörte Lost Ark zu den Top 3 auf Steam, wenn es um die meisten gleichzeitig aktiven Spieler geht. Seitdem hat man fast die gesamte Community verloren. Jetzt erklären die Entwickler, wie man den Negativtrend endlich umkehren möchte.

Wann war die Hoch-Zeit von Lost Ark? Dank beeindruckender Trailer und begeisterter Berichte aus den bereits erschienenen Versionen konnte das MMORPG von Smilegate und Amazon Games für den Start im Westen im Februar 2022 den größten Launch-Hype der vergangenen Dekade entfesseln – wenn es um das MMORPG-Genre geht.

Die Zahlen spiegeln das wider: Nach einem Monat sollen 10 Millionen westliche Spieler Lost Ark ausprobiert haben (20 Millionen Spieler weltweit). Auf Steam befanden sich zeitweise 1,325 Millionen Spieler gleichzeitig auf den Servern. Das reichte damals für Platz 3 der All-Time-Charts, hinter Valves Counter-Strike und dem bis heute sehr beliebten Battle-Royale-Shooter PUBG.

Wie historisch stark dieser Launch war, lässt sich auch daran ablesen, dass es seit Februar 2022 nur drei Spiele geschafft haben, an Lost Ark vorbeizuziehen: Palworld, Black Myth: Wukong und zuletzt Monster Hunter Wilds (via steamdb.info). Andere Hits wie Elden Ring oder Cyberpunk 2077 stehen hinter dem Asia-MMORPG.

Das Wichtigste zu Lost Ark in aller Kürze:

Wie hält man einen freien Fall auf?

Wie ist der Status quo? Die Spielerzahlen von Lost Ark sind – wenig überraschend – über die Jahre gefallen. Während manch andere Service-Games von Steam auch nach Jahren noch hoch fünf- oder gar sechsstellige Spielerzahlen vermelden können, kommt das MMORPG aktuell auf einen Daily-Peak von 13.029 gleichzeitig aktive Spieler (via steamdb.info). 98 % der Spieler vom Launch sind also weg.

Positive Ausschläge gab es zuletzt kaum noch. Der letzte spürbare Peak ist aus dem Mai 2024 (96.684 gleichzeitig aktive Spieler). Eine sechsstellige Zahl von MMORPG-Begeisterten konnte man zuletzt im April 2023 zeitgleich auf die Server locken.

Dabei ist Amazon Games schon seit Jahren darum bemüht, die Kritik am zeitintensiven Endgame, der glücksabhängigen Progression oder den zahlreichen Bots zu adressieren. Beispielsweise durch Neustart-Server, Features wie Solo-Raids, regelmäßige Bannwellen oder Events, durch die man Charaktere effizient ausrüsten kann. Nachhaltig hat bislang nichts davon geklappt.

Was sind die neuen Pläne? Auf der offiziellen Webseite des MMORPGs haben sich die Entwickler kürzlich zum aktuellen Feedback aus der Community geäußert und welche Maßnahmen sie daraus für kommende Updates ableiten (via playlostark.com), um wieder mehr Spieler auf die Server zu locken. Die wichtigsten Erkenntnisse:

Man möchte die Goldkosten für neue und zurückkehrende Spieler senken, durch eine deutliche Abschwächung der Kosten von Transzendenz und Fortgeschrittenes Verstärken – kommt mit dem April-Update.

Die Entwickler planen Anpassungen am Juwelensystem, damit man möglichst flexibel und frei die Klasse und Spielweise nutzen kann, die einem Spaß macht. Wie genau diese Änderungen aussehen werden, ist aber noch unklar, da es offenbar knifflig ist, einen optimalen Mittelweg zu finden.

Mit dem April-Update sind weitere Balance-Anpassungen für die Klassen geplant.

Da man inhaltlich immer näher an die koreanische Version heranrückt, wird es immer schwieriger, ausreichend schnell die Lokalisierung für alle unterstützten Sprachen zu gewährleisten. Man hat sich daher dazu entschieden, Deutsch und Französisch ab Mai 2025 nicht mehr zu unterstützen.

Wenn erfahrene, stark ausgerüstete Spieler aus Lost Ark andere für Geld durch Inhalte ziehen, während diese „afk“ sind, nennt man das im Kontext des MMORPGs „Bussing“. Werbung für solche Aktivitäten sind verboten und das auch, wenn man diese kreativ zu verschleiern versucht. Die Entwickler möchten so etwas in Zukunft zunehmend härter bestrafen.

Bei der Charakterprogression ist der Bereich von Itemlevel 1.580 bis 1.620 derzeit besonders mühsam. Die Entwickler arbeiten derzeit an einer Lösung, um diesen Abschnitt abzumildern. Bis dahin sollen zusätzliche Materialien, Bücher und Events den Aufwand verringern.

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Reicht das aus, um zumindest einen Teil der 98 % verlorenen Spieler wieder zurückzuholen? Was müsste Amazon Games tun, damit ihr euch in Lost Ark erstmals oder mal wieder einloggt? Verratet es uns in den Kommentaren! Abseits der frisch angekündigten Maßnahmen gibt’s für Lost Ark übrigens auch einen Content-Plan: Eins der großen MMORPGs auf Steam zeigt seine Roadmap bis zum Sommer

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