Intel verliert offenbar immer mehr Kunden in China – während AMD davon profitiert. Hintergrund sind geopolitische Spannungen, neue Handelsrichtlinien und Chinas fortschreitende Unabhängigkeitsbestrebungen im Technologiesektor.
Warum verliert Intel gerade in China so stark an Boden? Laut einem Bericht von Wccftech, der sich auf chinesische Medienquellen beruft, erlebt Intel aktuell einen deutlichen Rückschlag im chinesischen CPU-Markt. Tausende Geschäftskunden sollen sich inzwischen von dem US-amerikanischen Chip-Giganten abgewendet haben. Stattdessen setzen viele zunehmend auf Produkte des Konkurrenten AMD.
Grund dafür seien nicht nur die attraktiveren Preise bei AMD, sondern auch die Leistungsfähigkeit der aktuellen Prozessoren und womöglich eine Einflussnahme der chinesischen Regierung.
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Politische Einflussnahme
Welche Rolle spielen politische Entscheidungen in diesem Umbruch? Chinas Regierung verfolgt schon länger das Ziel, sich technologisch von den USA unabhängiger zu machen. Dieser Ansatz wird u.a. durch konkrete Maßnahmen sichtbar. So hat Peking 2024 staatlichen Einrichtungen bereits untersagt, neue PCs mit Intel- oder AMD-Chips zu kaufen. Stattdessen sollen zukünftig lokale Alternativen wie Loongson oder Phytium bevorzugt werden (via Financial Times, Paywall).
Zudem verschärfte die Trump-Regierung mit April 2025 die Handelszölle auf chinesische Importe. China reagierte mit Gegenmaßnahmen, darunter Exportbeschränkungen für seltene Erden und hohe Zölle auf US-amerikanische Chips.
Allerdings sind Unternehmen wie AMD, die ihre Produktion an Auftragsfertiger wie TSMC in Taiwan auslagern, von diesen Zöllen ausgenommen. Intel hingegen, das über eigene Fertigungsstätten in den USA verfügt, ist direkt betroffen (via Reuters). Es ist also naheliegend, dass China Hardware nach ihrem Herstellungsort klassifiziert, unabhängig vom eigentlichen Firmensitz.
Was bedeutet das für die Zukunft von Intel und AMD in China? Laut Informationen aus den chinesischen Board-Channels-Foren, auf die sich Wccftech beruft, ziehen sich viele Kunden dauerhaft von Intel zurück.
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Die Ursache liegt dabei nicht allein in der aktuellen Marktlage, sondern in einem längerfristigen Trend: Chinesische Partner und Unternehmen setzen verstärkt auf AMD, weil sie die Kombination aus Leistung, Preis und Verfügbarkeit überzeugt – und Intel diese Faktoren aktuell nicht im selben Maße liefern kann.
Laut Wccftech kam AMD im ersten Quartal auf einen ungefähren Marktanteil von 50 %. Die Angaben decken sich immerhin mit denen eines staatlichen Nachrichtenportals (via CIIC). Infolge ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung weiter beschleunigt – schon bald könnten AMDs Prozessoren auf dem chinesischen Markt dominieren.
Obwohl beide Unternehmen aus den USA stammen, führen Unterschiede in Produktionsstrategien, geopolitischen Entwicklungen und Produktangeboten dazu, dass AMD derzeit auf dem chinesischen Markt an Boden gewinnt, während Intel Marktanteile verliert.
Die Situation in China verdeutlicht, wie schnell sich der Markt verschieben kann – gerade wenn Preis, Leistung und Vertrauen nicht mehr stimmen. Während AMD in China stark zulegt und Intel ins Straucheln gerät, stehen auch viele Privatnutzer vor der Frage, was die beste Wahl ist. Dabei sollte man gründlichen recherchieren, welche Händler vertrauenswürdig sind: Nutzer kauft einen teuren Prozessor für wenig Geld, sendet ihn wegen Fehler ein, bekommt schlechte Nachrichten
Der Beitrag Intel verliert angeblich tausende Kunden in China: AMD verzeichnet hingegen massive Gewinne erschien zuerst auf Mein-MMO.de.