Ein YouTuber stellte fest, dass er keinen Zugang mehr zu Minecraft hat, obwohl er das Spiel vor 15 Jahren gekauft hat. Das löste eine heftige Diskussion aus.
Welches Problem hat der Gamer? Wie der YouTuber Austin „PeanutButterGamer“ Hargrave auf X mitteilte, habe er kürzlich festgestellt, dass er keinen Zugriff mehr auf Minecraft habe, weil er es versäumt hat, seinen Account mit seinem Microsoft-Konto zusammenzulegen – dabei habe er das Spiel vor 15 Jahren gekauft. Man hätte seinen Kauf rückgängig gemacht.
Minecraft gehört bekanntlich seit 2014 zu Microsoft. Ab Oktober 2020 wurden Inhaber der Java-Edition angehalten, ihren Account auf ihr Microsoft-Konto zu übertragen. Wer das versäumte, kann sich seit dem 19. September 2023 nicht mehr einloggen.
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„Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich damit sein“
Ist der Account nun futsch? Tatsächlich sieht es danach aus. In einem Post auf der offiziellen Website zu Minecraft heißt es: „Es ist nicht länger möglich, unmigrierte Accounts rüberzuziehen.“ Seit Ablauf der Gnadenfrist am 18. Dezember helfe auch der Minecraft-Support nicht mehr.
Wer trotzdem spielen will, muss sich Minecraft erneut kaufen.
Wie wird das diskutiert? Der Post wird mit über 2.600 Kommentaren rege diskutiert und die Meinungen gehen weit auseinander. Einige Nutzer weisen darauf hin, dass Microsoft die Account-Migration bereits 2021 gestartet hat und Spieler 3 Jahre lang Zeit hatten, sich darum zu kümmern.
Microsoft hätte ja ungefähr Millionen von E-Mails geschickt und selbst im Spiel auf die Deadline hingewiesen. Wer da nicht reagiert hätte, sei irgendwo selbst schuld, heißt es vielmals.
Andere sehen es jedoch wie Hargrave, ihnen geht es ums Prinzip. Der YouTuber schreibt: „Die Gaming-Industrie bewegt sich immer weiter in eine Zukunft, in der man die Spiele nicht mehr besitzt, die man kauft. Es passiert andauernd. Ich kann meine 2 Jahre alte Version von NBA 2K nicht mehr spielen, weil sie die Server abgeschaltet haben. Ich spiele nur Singleplayer.“ Er habe das Gefühl, diese Praktiken sollten mehr Gegenwind bekommen (via X).
Einige Nutzer schreiben auch, dass sie die E-Mails gar nicht bekommen hätten – etwa, weil sie den zugehörigen E-Mail-Account nicht mehr genutzt oder den Zugriff darauf verloren hätten, so auch Hargrave selbst. Andere seien überfordert mit dem Migrations-Prozess gewesen.
Wieder andere ließen die Frist wohl ganz bewusst verstreichen, weil sie sich weigerten, Microsoft ihre Daten zu geben. All diese Spieler sind sich jedoch einig, dass sie ihren Zugang zu einem bezahlten Spiel nicht einfach verlieren sollten. Insbesondere, da Minecraft damals eine lebenslange Lizenz verkauft habe, mit dem Versprechen, nie wieder etwas bezahlen zu müssen. Microsoft habe die Bedingungen nachträglich geändert.
Der YouTuber zeigt sich überrascht von der Reaktion. Er habe nicht erwartet, dass der Post die Gemüter derart erhitzen würde. Zudem könne er einfach nicht verstehen, warum Leute eine solche Vorgehensweise verteidigen oder wütend würden, wenn man für die Rechte von Konsumenten einstehen würde. Einige hätten sich „Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich damit sein“ wohl zu Herzen genommen.
Die Debatte darum, ob wir unsere Spiele – oder digitale Medien allgemein – besitzen, wird seit einiger Zeit immer intensiver geführt. So sorgte Ubisoft für einen großen Aufschrei, als sie die Server für ihr Rennspiel The Crew abschalteten. Selbst wer das Spiel auf Disc besitzt, kann es seitdem nicht mehr zocken. Ein YouTuber startete sogar eine Initiative, um solche Spiele zu retten: Ein Gesetz könnte verhindern, dass Publisher euch eure Lieblingsspiele und Fortschritte wegnehmen – so könnt ihr helfen
Der Beitrag „Verstehe nicht, wie das legal ist“ – YouTuber kann Minecraft nicht mehr spielen, obwohl er es vor 15 Jahren gekauft hat erschien zuerst auf Mein-MMO.de.