George R.R. Martin ist als großartiger Erzähler von Geschichten bekannt. Bei einer Folge von Star Trek hat er zwar nicht direkt mitgeschrieben, durch seinen Rat wurde sie dennoch zu einer der besten Episoden der Serie.
George R.R. Martin ist vor allem als Schöpfer der Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer bekannt. Spätestens seit der TV-Adaption unter dem Titel Game of Thrones ist sein Name in aller Munde. Berüchtigt ist der Schriftsteller auch dafür, dass er sich sehr viel Zeit beim Schreiben lässt. Lieber beschäftigt er sich mit anderen Projekten.
Beispiele aus den letzten Jahren wären etwa seine Mitarbeit an Elden Ring. Schon viele Jahre zuvor mischte er sich bei Star Trek: The Next Generation ein. Martin gehörte zwar nie zum Autorenteam der Serie, kennt aber die Drehbuchautorin Melinda Snodgrass.
Mit ihr arbeitete er an seiner Romanreihe Wild Cards und überredete sie bereits 1988, überhaupt für Star Trek zu schreiben. Als Snodgrass bei einer besonders pikanten Folge mit Zweifeln zu kämpfen hatte, gab ihr Martin einen wichtigen Rat, der die Episode zu einer der besten machte.
Autoplay
Zu heikel fürs Fernsehen?
Um welche Folge geht es? Noch bevor Snodgrass fest bei Star Trek angestellt wurde, schrieb sie die Episode „Wem gehört Data?“. Im englischen Original heißt sie „The Measure of a Man“.
Darin steht zur Debatte, ob der Android Data ein eigenständiges Wesen ist, das Freiheit verdient hat, so wie ein gewöhnlicher Mensch. Ein Forscher möchte Data nämlich für ein Experiment an sich nehmen und der Crew der Enterprise entreißen. Captain Picard fürchtet, dass Data die Versuche nicht überstehen könnte. In einem Gerichtsprozess wird darüber diskutiert, inwieweit der Android selbstbestimmt ist und mehr als nur Besitztum der Sternenflotte.
Autorin Melinda Snodgrass zeigte ihrem Freund George R.R. Martin das Drehbuch und teilte ihm ihre Sorge mit. Sie befürchtete, dass die Geschichte zu nah an der Realität sei und deshalb zu heikel für das Fernsehen.
Die Episode ist nämlich lose an den realen Fall von Dred Scott angelehnt. Er war ein schwarzer Sklave in den USA, der im Jahr 1857 vor Gericht zog, um seine Freiheit einzufordern. Das Gericht sprach ihm dieses Recht jedoch ab, was den Unmut im Land verstärkte und im Ausbruch des Bürgerkriegs mündete (via withwingsandroots.org).
Martin hörte sich die Sorgen seiner Kollegin an, bestärkte sie aber, die Episode zu Ende zu schreiben und den Verantwortlichen von Star Trek vorzulegen. Sein Rat lautete, derart gutes Material niemals zurückzuhalten und zu verstecken.
War die Episode ein Erfolg? Das Drehbuch von Snodgrass überzeugte die Produzenten von Star Trek: The Next Generation, und sie erhielt eine Festanstellung bei der Serie. Zudem wurde die Folge von der Writers Guild of America für einen Preis in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“ nominiert. Das gelang keiner anderen Episode der Serie.
Bis heute gilt „Wem gehört Data“ zu den besten Folgen von The Next Generation. Wegen der philosophischen Fragestellung darin beschäftigen sich sogar Wissenschaftler damit. Es geht ihnen um die Frage, ob Data Menschenrechte zustehen. Während sich Captain Picard für Data einsetzte, war sein Schauspieler am Set nicht ganz einfach: Patrick Stewart gesteht, dass er bei den Dreharbeiten zu Star Trek ein „strenger“ Mistkerl war
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