Ich trage seit Jahren begeistert eine Smartwatch, doch für einige kann so ein Gerät zum echten Problem werden

Eine Smartwatch kann einem das Leben leichter machen. Zumindest MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann ist von seinem Gerät begeistert. Aber es gibt auch Personen, denen er so eine Smartwatch nicht empfehlen kann.

„Beweg dich jetzt, um aktiv zu bleiben!“ So oder so ähnlich werde ich von meiner Smartwatch dazu aufgefordert, mich zu bewegen, wenn ich schon wieder seit einer Stunde pausenlos am Schreibtisch arbeite oder abends am PC am Spielen bin.

Auch wenn sie mich manchmal nervt, ist sie ein fester Begleiter in meinem Alltag geworden, den ich einfach nicht mehr vermissen will:

Neben meinen Fitness-Daten bekomme ich rechtzeitig mit, wenn mich auf dem Handy jemand anruft, auch wenn das Handy stummgeschaltet ist oder am anderen Ende der Wohnung am Ladekabel klemmt.

Wenn ich das Handy irgendwo in der Wohnung liegen gelassen habe, finde ich es dank Smartwatch in binnen Sekunden ebenfalls wieder.

Die Stoppuhr auf der Smartwatch ist im Alltag ebenfalls sehr praktisch und Features wie „Bezahlen mit der Uhr“ finde ich ebenfalls super.

Obendrein animiert mich die Uhr seit einigen Monaten dazu, mich wieder deutlich mehr zu bewegen: Eine Zeit lang bin ich kaum auf mehr als 3.000 Schritte am Tag gekommen. Meine Uhr hat mich dazu animiert, mich wieder deutlich regelmäßiger zu bewegen. Was auch daran liegt, dass ich irgendwann den Hinweis erhalte, dass ich schon wieder zu lange gesessen habe. Neben meiner Smartwatch ist auch Ring Fit Adventure ein stetiger Begleiter für mich.

Die Akkulaufzeit von Smartwatches ist auch 2025 viel zu kurz

Gibt es auch Nachteile? Ja, der größte Nachteil ist die Akkulaufzeit. Spätestens nach 3 Tagen ist bei mir Schluss und ich muss meine Uhr ans Ladekabel hängen. Selbst mein Wechsel von der Galaxy Watch 4 auf das neuere Modell der 7er-Reihe brachte keine nennenswerte Verbesserung.

Die Akkulaufzeit ist übrigens ein Problem, welches fast alle Smartwatches teilen. Selbst eine Apple Watch kommt kaum auf 3 Tage. Und das ist übrigens der Hauptgrund, warum die Apple Watch meiner Partnerin am Ende im Schrank gelandet ist und nicht an ihrem Handgelenk.

Ergänzend, was insbesondere für Samsung-Modelle, wie etwa für meine Galaxy Watch 7, gilt: Bestimmte Features könnt ihr mit einer Galaxy Watch nur verwenden, wenn ihr ein Smartphone des Herstellers Samsung verwendet.

Gleichzeitig lässt euch so eine Uhr auch nicht in Ruhe: „Du musst dich nur noch 5 Minuten bewegen, um dein Tagesziel zu schaffen“, heißt es etwa, oder „wenn du dein Monatsziel noch erreichen willst, musst du heute noch 3.551 Schritte machen.“

Das kann durchaus hilfreich sein, wenn man sich regelmäßig bewegen möchte, aber es kann auch schnell zu einer Besessenheit werden, von der sich einige kaum noch lösen können. Und das ist auch eine Sache, die man im Kopf behalten sollte, wenn man mit Smartwatch, Fitnesstrackern und ähnlichen Geräten wirklich anfangen möchte.

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Nachrichten und die vielen Daten können einige Nutzer verrückt machen

Was ist das Problem? Smartwatches und Fitnesstracker liefern euch eine Unmenge von Daten und Messwerten: Herzfrequenzvariabilität, Stresslevel, Schlafphasen und wie viel Kilo ihr in den letzten Tagen zu- oder abgenommen habt. Und noch einige Daten mehr, wenn ihr sie denn alle abrufen wollt.

Was erst einmal sehr praktisch klingt, kann für einige Personen auch ein Problem werden. Mein Kollege Alexander Köpf erklärte etwa, dass ihn sein Fitnesstracker fast in den Wahnsinn getrieben hat. Die vielen Daten ließen ihm einfach keine Ruhe mehr:

In meinen Alltag brachte das ebenfalls keine Ruhe. Durch die permanente Überwachung begann ich damit, viel zu viel Druck auf mich selbst auszuüben. Meinen Sport betrieb ich noch intensiver, jede Kalorie wurde gezählt, jeder Milliliter getrunkenes Wasser fein säuberlich notiert.

Ein anderer Kollege von mir berichtet, dass man dank Smartwatch sämtliche Meldungen vom Handy auch gleich auf die Uhr erhält, was auch nicht besser sei. So meinte er: „Die Push-Nachrichten dauernd am Arm brummen zu haben, fand ich extrem stressig, und hab mich irgendwann wieder davon verabschiedet.“

Auch andere Nutzer berichten davon, wie das Sammeln und das Auswerten der Daten zu einer echten zwanghaften Angewohnheit werden könne (via npr.org). Fitnesstracker stellen am Ende nur eine weitere Möglichkeit dar, um Daten über uns selbst zu sammeln und Entscheidungen zu fällen. Oder wie es eine Karikatur beschreibt (via zeitkunstgalerie.de):

Klaus konnte gar nicht die schöne Aussicht genießen, weil er seinen Schrittzähler im Hotel vergessen hatte.

Kann man was dagegen tun? Ja, am Ende könnt ihr bei einer Smartwatch viele Features gezielt abschalten. Doch wenn man alles abgeschaltet hat, warum sich dann noch eine Smartwatch kaufen? Dann reicht am Ende doch eine normale Armbanduhr und der unregelmäßige Blick aufs Handy.

Eine weitere Empfehlung für den Alltag von mir ist übrigens ein Sitzkissen, welches ich seit Jahren im Homeoffice einsetze. Seitdem machen mir Po und Rücken deutlich weniger Probleme als früher: Ein Kissen für 40 Euro rettet mir im Homeoffice und Gaming gerade den Hintern

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