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Bei Nintendos Lebenssimulation Animal Crossing bezieht Ihr ein Haus in einem Fabeldorf, das für jeden Spieler individuell kreiert wird und sich ganz nach Eurem Geschmack entwickeln lässt: Pflanzt Blumen und Bäume nach eigenem Gusto, bringt es via Designstudio zum Trendsetter und haltet engen Kontakt mit den Einwohnern, die nach und nach in Eure Ortschaft ziehen. Dabei spielt man nicht stundenlang, sondern schaut lieber regelmäßig im Dorf vorbei: Auch im Spiel tickt die Uhr, Tag und Nacht lassen sich allerlei Überraschungen entdecken – Veranstaltungen wie Silvesterfeuerwerk, Weihnachtsfeier und Halloween-Fete inklusive. Neu ist die Busverbindung, über die Ihr in die Stadt gelangt: Hier kommen Kauflustige, Zocker und Online-Händler auf ihre Kosten.
So niedlich das tierische Dorf auch sein mag, im Alltag wird knallhart kalkuliert und abkassiert: Alle Upgrades für Haus und Hof werden vom Händler Tom Nook gegen bare Münze freigeschaltet. Bis Ihr den ersten Ausbau vornehmen könnt, vergeht allerdings eine Weile: Tom lässt Euch zunächst in zahlreichen Missionen das Eigenheim abarbeiten. Wenn das Werk vollendet ist, fehlt immer noch die Einrichtung wie schicke Teppiche, Möbel und technisches Gerät. Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu verdienen: Zunächst verkauft Ihr gesammelte Früchte und Strandgut beim Händler, eifrige Spieler klappern Wälder und Strand täglich ab. Später erobert Ihr Werkzeuge wie Netz und Angel, mit denen Ihr Insekten und Fische fangt – die bringen je nach Typ deutlich mehr Münzen. Mit der Schaufel lassen sich sogar Fossilien finden: Besonders seltene Stücke dürft Ihr im Museum ausstellen! Neben der täglichen Arbeit gilt es, Freundschaften mit den Einwohnern zu vertiefen. Ihr könnt ihnen Briefe schreiben und zur Hand gehen – mal helft Ihr als Dienstbote, mal besorgt Ihr spezielle Items. Im Laufe des Abenteuers öffnen sich immer neue Möglichkeiten und es kommen weitere Figuren ins Spiel. Außerdem kann jeder Kalendertag neue Ereignisse mit sich bringen, weil es neben den Feiertagen noch weitaus mehr Veranstaltungen gibt: Die Dorfbewohner veranstalten etwa Turniere, an denen Ihr Euch den ganzen Tag über beteiligen dürft. So wartet etwa ein Angelwettbewerb: Wer bis 18 Uhr den größten Fisch an Land zieht, erhält eine seltene Belohnung.
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Die vielen Link-Möglichkeiten machen das Abenteuer erst richtig interessant, denn jedes Dorf zeigt nur einen Teil der Animal Crossing-Welt: In den Orten von Freunden werdet Ihr z.B. völlig andere Früchte und Waren vorfinden als in Eurer Heimat. Außerdem entdeckt Ihr allerhand neue Figuren, die Euch für Gefälligkeiten individuelle Geschenke überreichen. Bis zu vier Spieler dürfen ihre Dörfer vernetzen und dann per Torbogen ins jeweils andere Lager marschieren – per Raummikro ”Wii Speak“ könnt Ihr Euch sogar ungezwungen unterhalten. Natürlich lassen sich auch Briefe übermitteln, wie in anderen Wii-Spielen klappt die Kontaktaufnahme über den Freundescode. Außerdem fungiert die DS-Variante Wild World als mobiler Zweitwohnsitz, der reale Reisen ermöglicht: Ladet den Wii-Helden ins Handheldspiel, um ihn zur Wii-Konsole eines Freundes zu tragen und dort dessen Dorf zu besuchen.
Die neue Metropole erweitert das Abenteuer um Vergnügungszentrum und Einkaufspassage, die vor allem neue Möglichkeiten für Einrichtung und Charakterdesign bieten: Wer den Helden nach eigenem Geschmack gestalten möchte, sucht zunächst die Friseuse Shampudel auf. Sie verpasst Euch einen neuen Look und verkauft Mii-Masken, so kommt auch Euer Alter Ego ins Spiel. Im Kaufhaus findet Ihr neue Kleidung und Accessoires wie Hut und Sonnenbrille – auch Aktionswochen wie ein Schlussverkauf fehlen nicht. So manches Schnäppchen lässt sich im Auktionshaus machen: Gebt Euer Gebot für einen Artikel ab und wartet zum Stichtag auf Post – wer selbst ausgefallene Stücke besitzt, darf diese auch anbieten.
Empfehlenswert ist zudem ein Besuch im Theater, weil die Vorstellungen von ’Dr. Seltsam’ Euch allerhand Gefühlsregungen entlocken. Diese lassen sich fortan manuell auslösen, so könnt Ihr Freunden gegenüber per Gesten Freude, Überraschung und Entsetzen ausdrücken. Die Wahrsagerin lässt Euch in die Zukunft blicken und beherrscht zudem den Glückszauber, der Eurem Dorfbewohner über einen bestimmten Zeitraum spezielle Boni verschafft – etwa Glück beim Fischfang. Der Innenausstatter für die Wohnung und ein verstecker Laden mit wöchentlich wechselnden Items machen die Einkaufspassage komplett: Eröffnet ein Konto und legt Ersparnisse an, damit Ihr bei tollen Angeboten stets das nötige Kleingeld aus dem Geldautomaten lösen könnt.
Meinung
Oliver Ehrle meint: Animal Crossing ist kein Abenteuer für reine Zocker, statt dessen sind regelmäßige Kurzbesuche angesagt: Nur wer täglich im Dorf vorbeiguckt, wird sich mit den Bewohnern anfreunden und in den Genuss der vielen Ereignisse kommen. Und bei weitem nicht jeden Tag ist Party angesagt, manchmal kümmert Ihr Euch nur um die Einkünfte, erledigt einen Freundschaftsdienst und verabschiedet Euch schon nach 20 Minuten wieder. Richtig interessant wird‘s mit den Link-Funktionen, denn nur so stehen Euch alle Möglichkeiten offen: Der Mix aus Chat, Tauschhandel und Erkundungsgängen macht das Dorfleben erst richtig lebendig – einige Elemente wie Brieffreundschaften sind mit Computer-Figuren langfristig eintönig. Schade für Kenner: In puncto Aufgaben und Ablauf hat sich seit dem ersten Abenteuer leider wenig verändert.
Wertung
originelle Lebenssimulation
entwickelt ein individuelles Fabeldorf
besucht Freunde online und per DS
massig Ereignisse und Feste
Shopping in der neuen Großstadt
Niedliche Dorfsimulation, in der die Uhr tickt: Ihr müsst regelmäßig anwesend sein, sonst verpasst Ihr alles.
Singleplayer78MultiplayerGrafikSound
