WWE 2K25 – im Test (PS5)

Seite 1

Spiel:WWE 2K25Publisher:2K GamesDeveloper:Visual ConceptsGenre:SportGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, XOne, XSXUSK:16Erschienen in:5 / 2025

Auf dem Papier wartet WWE 2K25 mit einer ganzen Reihe an Verbesserungen auf: Über 200 Talente im Aufgebot und neue Match-Varianten wie ”NXT Underground” oder ”Bloodline Rules” sind zwar ­keine Kaufgründe, bringen aber viel Abwechslung ins Spiel. Die angepriesenen Intergender-Kämpfe bleiben hingegen hinter den Möglichkeiten zurück. Für den Kampf Frau gegen Mann wurden keine großen Anpassungen vorgenommen, wodurch das Geschehen mitunter wenig authentisch daher­kommt – WWE 2K25 ist eben kein Street Fighter.

Allerdings wird vor allem beim Geschehen im Ring nachgelegt: Dank teils neuer Animationen und sichtbar verbesserter Übergänge spielt sich WWE 2K25 einen Tick geschmeidiger. Neue Funktionen wie interaktive Barrieren und allerlei versteckte Gags garantieren viele Freiheiten für Experimente.

In Sachen Spielmodi besitzt WWE 2K25 noch mehr Gesichter als Hardcore-Legende Mick ­Foley. Der Showcase-Modus rückt die ­legendäre Anoa’i-Familie und damit die Bloodline-Dynastie in den Mittelpunkt, die ­Kämpfe werden dabei durch tolle, von Paul ­Heyman moderierte Filmsequenzen eingeleitet. In den Matches selbst gibt es aber kein Echtbild-Material mehr, alles ist in Spielegrafik gehalten. Klingt vielleicht doof, hat allerdings seinen Sinn: Zum einen gibt es ­Visual Concepts die Gelegenheit, die Geschichten freier zu erzählen; zum anderen kommen so auch fiktive Kämpfe ins Spiel. Die anstrengende Dudelmusik der Vorgänger ist weg, dafür gibt es jetzt den insgesamt guten Kommentar von Corey Graves, Michael Cole und Byron Saxton auf die Ohren. Das Showcase-Spielprinzip selbst nutzt sich jedoch langsam ab, besonders die Zeitlimit-Aufgaben nerven.

Besser gefällt da der ”MyRise”-Story-Modus – diesmal mit einem weiblichen und einem männlichen Hauptcharakter in einer ­Geschichte. Der Plot einer marodierenden NXT-Fraktion passt und mäandert solide zwischen Wrestling-Storyline und gutmütigem Quatsch. MyGM und der ”Universe”-Modus wurden dezent verbessert – etwa durch den Online-Part bei MyGM oder die Integration von Promos in die ”Universe”-Optionen.

Jetzt kommt jedoch der große Haken: ”The Island”, der neue Spielmodus (und nur für die Current-Gen-Konsolen am Start), floppt gnadenlos. Diese an die Stadt aus NBA 2K angelehnte Spielart sieht zwar nach Fanservice aus, ist aber eine Schlangengrube gefüllt mit Mikrotransaktionen. Mit seiner langsamen Progression und hohem Pay-to-Win-Charakter im PvP pusht ”The Island” Spieler zu Ingame-Käufen. Individualisierungsobjekte sind derart teuer, dass man sie über Stunden mühe­voll ergrinden müsste – oder eben doch ermüdet zur Kreditkarte greift. ”The Island” ist letztlich technisch, spielerisch und auch moralisch unterstes Niveau.

Meinung

Olaf Bleich meint: Selten zuvor war ich bei einem Test derart hin- und hergerissen. WWE 2K25 macht im Vergleich zum Vorgänger gerade beim Geschehen im Ring spürbare Fortschritte. Dank der schieren Masse an großen Spielarten toben sich Wrestlingfans über Tage und Wochen aus, kreieren ihre Fantasy-Promotions und basteln Fehde und Storys. Allerdings muss sich WWE 2K25 auch Kritik gefallen lassen: Alte Baustellen wie das Handling von Gegenständen oder die Darstellung langer Haare wurden zu wenig bearbeitet. Und auch wenn man den Showcase jetzt ein wenig anders aufzieht, ist die Mechanik dahinter in die Jahre gekommen. ”The Island” ist dagegen die schlimmste Mikrotransaktionsausgeburt der jüngeren Vergangenheit und hat so in einem Vollpreisspiel nichts zu suchen. Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Ingame-Käufen und dem auf die Spielerschaft ausgeübten Druck bewerte ich WWE 2K25 darum doch niedriger als den Vorgänger.

Wertung

über 200 Wrestler
6 große Spielarten
neue Matchtypen: Intergender, NXT
Underground und Bloodline Rules
Kreativ- und Multiplayer-Optionen

Sehr gut umgesetzte Wrestling-Simulation mit gewaltigem Umfang – allerdings auch wachsender Integration von Mikrotransaktionen.

Singleplayer80MultiplayerGrafikSound

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *