Sorry We’re Closed – im Test (PS5)

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Spiel:Sorry We’re ClosedPublisher:Akupara GamesDeveloper:à la Mode GamesGenre:Action-AdventureGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, Switch, XOne, XSXUSK:16Erschienen in:5 / 2025

Michelles Beziehung ist im Eimer. Die Liebe ihres Lebens sieht sie nur noch als Darstellerin einer Seifenoper. Tiefgreifende Gefühle sind Ihr daher aktuell eher zuwider. Doch eines Nachts taucht ein Dämon auf, der ihre aufrichtige Liebe verlangt und sie in eine surreale, höllenhafte Paralleldimension zieht – Silent Hill lässt hier mehrfach grüßen.

Im Survival-Horror-Spiel inklusive fester Kamera und PSone-Optik erlebt Ihr in drei Nächten den Weg, den Eure labilen Vorgänger eingeschlagen haben. Erkundung und Rätselkost erinnern an den erwähnten Konami-Klassiker. Es gibt jedoch einen Twist: ­Michelle hat ein drittes Auge. Mit diesem erzeugt sie ein kreisrundes Feld um sich herum, in dem die reale Welt zu sehen ist. Diese Fähigkeit ist für die Kämpfe in Ego-Sicht essenziell! Ihr könnt zwar Gegnern mit Eurer Axt, ­Pistole oder Shotgun Schaden zufügen, doch mit dem Aktivieren des ­Auges werden sie kurz betäubt und ihre Schwachstellen entblößt. Attackiert Ihr diese, ladet Ihr zusätzlich den ­”Heartbreaker” auf – einen Spezialangriff, der unsterbliche Kreaturen und Bosse zerstören kann.

Neben den gelungenen Oldschool-Mechaniken gibt es auch viele ruhig Momente außerhalb der Dungeons zu erleben. Ihr führt mit Queer-Freunden, Dämonen und Engeln ernste Gespräche über unerwünschte Liebe, Gier und Pärchenprobleme. Egal, ob Oberbösewicht, die Telefonspeichertante oder ein zufälliger Dämon: Jede Figur besitzt Charakter, weshalb wir jedes Gespräch liebend gerne mitgenommen haben. Ab und zu trefft Ihr auch Entscheidungen: Lest unbedingt mit, denn hier verstecken sich Tipps, die zu einem anderen Ende führen oder Euch zumindest Hinweise liefern, wie Ihr an Währung kommt. Mit dieser levelt Ihr beim Dämon Eures Vertrauens – einem Ziegenschädel mit Zungenumhang – Waffen hoch oder beschafft Euch mehr Platz für heilendes Wasser im Inventar. Knackig oder eng wurde es aber nur selten.

Meinung & Wertung

Steffen Heller meint: Wenn das Rätsel­design durchgehend so abwechslungsreich und spannend wäre wie im letzten Akt, dann stünde unter diesem Test eine 90. Doch auch auf dem Weg dorthin konnte ich den Controller nicht aus der Hand legen, denn das Indie-Abenteuer übt eine unheimliche Faszination aus. Das liegt weniger an der Action-Mechanik – die ist zwar innovativ, aber nicht besonders fordernd. Der damit einhergehende Wechsel der Perspektiven wird hingegen clever genutzt, um Details in den Welten zu offenbaren oder um Gegner zu erspähen, die mir in Silent Hill erst in letzter Sekunde vor die Flinte laufen würden. Viel mehr begeistern mich jedoch die Detailliebe bei den Figuren, Entscheidungen ohne öde Schwarz-Weiß-Auswahl und das ständige Gefühl, nicht zu wissen, was mich hinter der nächsten Tür erwartet. Lasst Euch nicht von der Optik abschrecken: Liebt Ihr ­Silent Hill und Verrücktheiten der Marke Suda51, dann solltet Ihr hier zugreifen!

In jeder Hinsicht außergewöhnlicher Survival-Horror-Geheimtipp über Himmel, Hölle und verlorene Liebe.

Singleplayer87MultiplayerGrafikSound

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