AI Limit – im Test (PS5)

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Spiel:AI LimitPublisher:CE-AsiaDeveloper:Sense GamesGenre:Action-RollenspielGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5USK:16Erschienen in:5 / 2025

FromSoftware-Fans greifen blind zu, denn dieses Soulslike aus China hat seine Vorbilder bestens studiert.

Ihr schlüpft in die Haut der frisch erschaffenen Mecha-Kriegerin Arrisa, um in einer dystopischen Zukunft die Menschheit vor Schlammwesen zu retten. Doch nach dem Prolog wird klar, dass auch die Menschen selbst nicht ganz knusper sind und ­Dresche verdient haben.

Um es noch mal klar zu sagen: AI Limit hat zwar eine eigene Story rund um Technik sowie blinden Glauben und bringt auch ein paar Spielideen mit, fühlt sich abseits davon aber wie ein üblicher ”Soulsborne”-Vertreter an – das ist durchaus als Kompliment gemeint. Checkpoints zum Leveln, Metroidvania-artige Areale mit optionalen Wegen, Händler für Boss-Seelen, das obligatorische Giftgebiet und Stürze aus ­großer Höhe – all das ist mit an Bord. Sogar die FromSoftware-typische Design-Stärke ”Foreshadowing” wurde exzellent übernommen. Falls Ihr mal in Elden Ring durch einen Teleporter zu früh in einem knackigen Gebiet gelandet seid oder Gegner und Wege in der Ferne erblickt habt, mit denen Ihr aber erst Stunden später in Kontakt kamt, dann erkennt Ihr diese Möhre vor Eurer Nase wieder, die Euch ständig zum weiteren Erkunden motiviert. Klasse!
Was nun ist aber anders? Ihr könnt hier pausenlos zuschlagen und rollen. Das Ausdauersystem fällt nämlich weg und wurde durch die Schlammanzeige ersetzt. ­Diese benötigt Ihr für Zauber, Blocks, Paraden und Euren speziellen Waffen-Skill. Um also Euren Schild nutzen zu können, müsst Ihr mit Schlägen stets die Leiste wieder auffüllen. Da Ihr mit einer vollen Anzeige auch mehr Schaden austeilt, seid Ihr zusätzlich motiviert, häufig die Offensive zu suchen. Der Vorteil der Änderung ist, dass so die üblichen Momente des Abwartens zur Ausdauer­regeneration wegfallen. Des Weiteren müsst Ihr bei einem Fehltritt keinen Verlust all Eurer Seelen befürchten. Ihr verliert immer nur einen Bruchteil. Durch ausrüstbare Kerne könnt Ihr außerdem die Gewinn- und Verlustrate von Seelen zusätzlich selbst steuern.

Die Story findet wie bei den Vorlagen eher im Hintergrund statt, jedoch sorgen kurze Text-Logs, das Beobachten der Fraktionen und wiederkehrende Charaktere für ein wenig Licht im Dunkeln. Den Bosskämpfen fehlt zwar die epische Komponente der ”Souls”-Inspiration, allerdings bieten sie reichlich Abwechslung und haben Überraschungen parat. Solltet Ihr also werktreues ”Souls”-Futter suchen, dann greift zu.

Meinung

Steffen Heller meint: Das südkoreanische Lies of P ist eigenständiger und hat die hübschere Optik. Jedoch kann AI Limit trotz Budget-Preis inhaltlich überraschend gut mithalten – durch ein gelungenes Leveldesign, den starken Fokus auf Offensive und das Imitieren bereits erprobter Genre-Formeln. Natürlich haben sich die Entwickler in etlichen Aspekten bei FromSoftware bedient, aber wenn es dermaßen kompetent umgesetzt wird wie hier, dann ziehe ich meinen Hut. Das kriegen nämlich nur wenige Studios gut hin! Da auch die Gegner-Fraktionen stets wechseln und die Levels einiges an Abwechslung bieten, kam bei mir kein Moment der Langeweile auf. Ein Wort zum Schwierigkeitsgrad: Die meisten Situationen sind fair und nur bei sehr wenigen Bosskämpfen benötigte ich zahlreichere Versuche. Wer außerdem umsichtig agiert, kann die meisten Gefahren bereits vorab erspähen, sodass ich bei einem erfolgreichen Hinterhalt meist nur mir selbst die Schuld geben kann.

Genre-Fans ohne Innovationsbedarf sind bei diesem Cel-Shading-”Soulsborne”-Klon bestens aufgehoben.

Singleplayer84MultiplayerGrafikSound

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