In vielen Spielen wie Skyrim oder Oblivion kann man sich im Bogenschießen üben. Echte Bogenschützen wissen jedoch, dass so manch eine Darstellung nichts mit der Realität zu tun hat.
Wie wird der Bogen in Spielen benutzt? In Rollenspielen habt ihr meist ein großes Waffenarsenal, aus dem ihr aussuchen könnt. Besonders Fernkämpfer greifen gerne zum Bogen. In Skyrim oder Oblivion, zu dem kürzlich ein Remastered erschien, könnt ihr damit aus sicherer Entfernung auf die Gegner schießen.
Alternativ eignet sich der Bogen auch gut für Schleich-Manöver. Duckt ihr euch und überrascht die Gegner mit einem gezielten Angriff aus dem Verborgenen, gibt es extra Schaden.
Ein echter Bogenschütze hat sich diese Technik genauer angesehen und erklärt, warum sie in der Realität leider nicht wie gewünscht funktionieren würde.
Autoplay
Sieht cool aus, hilft aber wenig
Was sagt der Bogenschütze? Der User David the Arrow Bard aka blumineck zeigt auf TikTok verschiedene Aspekte des Bogenschießens. In einem Video hat er sich der Schleich-Technik aus Skyrim angenommen.
Dabei erklärt er, dass es ein großes Problem damit gibt: Im Spiel duckt sich die Spielfigur beim Schleichen und dreht den Bogen um 90 Grad. Damit soll vermutlich erreicht werden, dass man weniger gut sichtbar ist und länger verborgen bleibt. Noch dazu sieht der geneigte Bogen zugegebenermaßen cool aus.
In der Realität verliert der Bogenschütze durch die Neigung jedoch einiges an Spielraum für einen starken Schuss. Denn in dieser Position ist es nicht möglich, den Arm, der die Sehne spannt, bis aufs Maximum nach hinten zu ziehen.
Das Ergebnis: Der Pfeil wird zwar abgefeuert, hat aber deutlich weniger Geschwindigkeit drauf. Er fliegt zudem weniger weit und würde geringeren Schaden anrichten als ein herkömmlich geschossener Pfeil. Es hätte genau den gegenteiligen Effekt wie in Skyrim dargestellt – von einem Schadensbonus kann nicht die Rede sein, eher von einer Schadensminderung.
Gibt es einen alternativen Schleichangriff? Der Bogenschütze weiß natürlich, dass ein Spiel nicht realistisch sein muss. Der Spaß und die Ästhetik stehen im Vordergrund. Gänzlich falsch ist der geneigte Bogen aber nicht. Es gibt eine alternative Technik, die auf Laien allerdings etwas umständlich wirkt.
Dabei wird der Arm, der die Sehne spannt, nach hinten über die Schulter gelegt. So kann er seine gesamte Kraft ausnutzen, und trotzdem möglichst unsichtbar für die Gegner sein. Wie genau das aussieht, könnt ihr im oben eingebetteten Video sehen.
Details wie diese fallen meist nur Experten auf. Die meisten Spieler werden niemals bemerken, dass Bögen oder Schwerter eventuell nicht völlig realistisch eingesetzt werden. Im Fall von Skyrim wollte Bethesda bedachtes Vorgehen und Schleichen vermutlich belohnen – was den Bonusschaden erklärt. Auch in Filmen ist nicht immer alles überzeugend: Experte für Mittelalter erklärt, wie realistisch die Waffen und Rüstungen in Herr der Ringe sind
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