Vor rund 8 Jahren spielte ein Junge liebend gern Dungeon Rampage auf Facebook. Nachdem das Spiel offline genommen wurde, beschloss das Kind, es zurückzubringen. Heute ist es 18 Jahre alt und kurz davor, den Titel auf Steam neu zu veröffentlichen.
Was ist das für ein Spiel? Dungeon Rampage war zwischen 2012 und 2017 auf Facebook spielbar. Dabei handelte es sich um einen simplen Dungeon-Crawler, der mit mehreren Mitspielern gezockt werden kann.
Was bedeutete es für den Jungen? Der Grieche Angelos Mako war als Kind ein großer Fan des Spiels. Er zockte Dungeon Rampage für etwa fünf Jahre. Das Spiel half ihm unter anderem durch die unschöne Scheidung seiner Eltern.
Wann immer seine Mutter und sein Vater stritten, ging er ins Nebenzimmer und spielte Dungeon Rampage. Leider musste er eines Tages im Jahr 2017 feststellen, dass das Spiel nicht länger auf Facebook verfügbar war.
Der Zehnjährige war am Boden zerstört. Heute, mit 18 Jahren, erinnerte er sich an seine erste Reaktion:
Ich konnte es nicht begreifen. Ich konnte nicht verstehen, warum das passiert ist. Aber schon in diesem Moment sagte ich mir, dass ich einen Weg finden werde, um es wieder zurückzubekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie, aber ich hatte einen Traum.
Angelos Mako im Gespräch mit PCGamer
Acht Jahre später ist dieser Traum beinahe in Erfüllung gegangen.
Autoplay
Die ersten Schritte waren schwierig
Wie ging der Junge vor? Angelos ging noch zur Schule, weswegen sein Vorhaben erst einmal warten musste. Im Laufe der nächsten Jahre stieß er jedoch auf einen Discord-Server, der sich ebenfalls mit einem Remake von Dungeon Rampage beschäftigte.
Angelos wurde Teil davon und übernahm die Leitung, als die Arbeit nur schleppend voranging. Heute gibt er zu, damals kaum etwas über die Entwicklung eines Spiels gewusst zu haben.
Ein weiteres Problem tauchte plötzlich auf: Was, wenn die originalen Entwickler das Remake wegen Urheberrechtsverletzungen abstrafen würden?
Angelos schafft es, den Creative Director des Originals auf LinkedIn zu erreichen. Über ihn gelangte er an den CEO des originalen Entwicklerstudios, stellte sein Projekt vor und bekam zu seiner großen Überraschung die Lizenz.
Damit war der erste große Schritt geschafft. Doch die eigentliche Arbeit begann erst jetzt.
Wo ist der originale Code?
Was geschah dann? Der 18-Jährige trat mit verschiedenen Entwicklern des originalen Dungeon Rampage in Kontakt. Von ihnen erhielt er unter anderem Designelemente und Grafiken. Bloß der originale Code des Spiels war nirgends aufzufinden.
Angelos glaubte abermals, das Projekt wäre gescheitert. Erst als er mit dem letzten Entwickler des Originals, der ihm noch geblieben war, sprach, änderte sich das. Dieser erzählte Angelos, dass er den Code auf einem Laptop gespeichert hatte. Das Gerät befand sich zu diesem Zeitpunkt allerdings in Besitz seiner 7-jährigen Tochter.
Glücklicherweise war die mit dem Laptop gut umgegangen, und der Code konnte gesichert werden.
Abermals über LinkedIn nahm Angelos Kontakt mit dem Entwickler Gamebreaking Studios auf. Dessen CEO war zwar anfangs skeptisch, hörte sich die Pläne des 18-Jährigen jedoch an und stimmte schließlich zu.
Dem Launch steht nichts mehr im Weg
Dungeon Rampage sollte über Kickstarter finanziert werden. Bei der Kampagne wurden rund 52.000 Euro gesammelt. So konnte die eigentliche Entwicklung beginnen, die anfangs vor allem technisch herausfordernd war – immerhin war der Code nicht mehr allzu frisch. Trotzdem waren die Arbeiten letztendlich erfolgreich.
Die Facebook-Seite wurde aktualisiert und auf Steam eine Verkaufsseite eingerichtet. Über 100.000 Spieler hätten das Spiel bereits auf der Wunschliste, so der CEO von Gamebreaking Studios. Dungeon-Crawler sind auf Steam ohnehin beliebt, wie auch der Erfolg eines anderen Titels zeigt.
Wann genau Dungeon Rampage in seiner neuen Version erscheint, ist noch unklar. Auch der Preis ist noch offen. Fest steht, dass es zunächst eine Early-Access-Phase geben wird. Schon jetzt können alte und neue Fans eine Demo ausprobieren.
Das dürfte besonders jene freuen, die das Spiel früher auf Facebook gezockt haben. Und natürlich Angelos Mako, der seinen Traum endlich erfüllen konnte. Die Demo eines anderen Spiel sorgt für Begeisterung bei MeinMMO-Redakteurin Jasmin Beverungen: Der Vorgänger einer Demo auf Steam hat mir ein Hype-Genre schmackhaft gemacht, dabei verachte ich es
Der Beitrag Ein 18-Jähriger sicherte sich die Rechte und den Code zu seinem verschollenen Lieblings-Spiel, will es jetzt auf Steam zurückbringen erschien zuerst auf Mein-MMO.