Anime sind die letzten Jahre immer beliebter geworden und sogar klassische Franchises wie Star Wars oder Herr der Ringe haben mittlerweile welche bekommen. Experten hinter einer bekannten Anime-Schmiede finden das aber gar nicht mal so gut.
Um welche Experten geht es? Animes konzentrieren sich nicht mehr nur auf neue Geschichten oder Manga-Adaptionen. Mittlerweile bekommen auch große Franchises Animes. Große Beispiele sind Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim oder die erste Staffel von Star Wars: Visions. Im Falle von Star Wars: Visions wurde sogar mit bekannten japanischen Studios zusammengearbeitet.
Doch nicht alle finden das gut. Jetzt äußerten sich auch Noritaka Kawaguchi, der CEO von CoMix Wave Films, und Mie Onishi, eine Beraterin der Firma, die sich mit dem internationalen Business beschäftigt, zum Thema.
CoMix Wave Films ist die Produktionsfirma hinter den Anime-Hits des Regisseurs Makoto Shinkai. Dazu gehören die Filme Your Name, Weathering with You und Suzume. Die beiden sind beim Thema Hollywood und Anime-Produktionen weniger positiv.
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Onishi glaubt, Hollywood mache es, weils einfach günstiger ist
Was sagen die beiden zu dem Thema? In einem Interview auf Anime Corner sprachen beide über Franchises, die Animes bekommen, dabei erwähnen sie auch Star Wars und Herr der Ringe. Vor allem Onishi äußert sich dazu aber ziemlich negativ. Sie sagt, es sei keine gute Idee, alles zu animieren. Anime sei eine Methode, kein Genre.
Was ich heutzutage hasse, ist, wenn ich mit Leuten in Hollywood spreche, dass sie mich fragen: ‚Können Sie das nicht als Anime machen?‘ Dahinter steckt dann so etwas wie: ‚Es ist billig, wenn es ein Anime ist‘, und das kotzt mich wirklich an.
Mie Onishi über Animes aus Hollywood
Die beiden scherzen weiter, dass Firmen auf sie zukommen und erklären, dass Live-Action ja teuer sei, warum macht man nicht einfach einen Anime. Kawaguchi fügt noch hinzu, dass Leute aus Hollywood Regisseure wie Mamoru Oshii (Ghost in the Shell) oder Makoto Shinkai durchaus mögen.
Für Onishi seien diese neuen Anime-Filme einfach nur eine günstige Option, Geld zu machen.
Macht Hollywood Anime wirklich nur, weil es günstiger ist? Star Wars: Visions war eine Kurzfilm-Staffel, in der sich viele japanische Studios mit dem Franchise austoben durften. Das ist zwar billiger als eine große Live-Action-Serie, aber spricht natürlich auch ein kleineres Publikum an.
Für kleinere Geschichten eignet sich das Format Anime auch gut, obwohl man davon ausgehen kann, dass der kommerzielle Gedanke im Vordergrund steht. Das ist aber auch bei allen großen Produktionen der Fall.
Aus kreativer Sicht bietet das Format Anime aber großes Potenzial. Serien wie eben Star Wars: Visions oder aber auch Cyberpunk: Edgerunners wären als Live-Action-Produktion nicht möglich gewesen.
Auch Serien wie Avatar: Der Herr der Elemente orientierten sich schon an Elementen aus Anime. Doch es gibt auch das Gegenteil. Animes, die zu Live-Action-Filmen wurden. Die erscheinen auch noch, doch meistens sind die gar nicht mal so gut: Trotz eines Budgets von 55 Millionen Euro und großer Namen floppte eine Anime-Adaption dieses Jahr gewaltig
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