Mit Rogue Trader hat Warhammer 40.000 schon seit über einem Jahr einen starken Vertreter auf Steam. MeinMMO-Redakteur und Warhammer-Experte Benedict Grothaus hat schon etliche Durchgänge im Spiel und bald wird ein weiterer folgen, denn das Rollenspiel bekommt einen neuen DLC. Dabei klang der anfangs gar nicht so furchtbar spannend.
Für mich zählt Rogue Trader zu den besten Spielen der vergangenen Jahre. Ich liebe Warhammer, ich liebe Rollenspiele und Rogue Trader macht sogar noch ein paar Sachen besser als Baldur’s Gate 3.
Was das Spiel so besonders macht, ist die Atmosphäre: Warhammer ist eine raue, düstere Welt ohne Freundlichkeit und Rogue Trader bildet das hervorragend ab. Es gibt verschiedene Abstufungen von brutal, aber kaum einen „guten“ Weg. Das muss man mögen, aber es lohnt sich.
Die Charaktere, die Story und das Klassen-System verbinden sich hier zu einem Spiel, das ich durch und durch empfehlen kann. Mit Void Shadows kam 2024 der erste DLC, der mich damals enorm begeistert hat und den ich vorab spielen durfte.
Jetzt, am 24. Juni 2025, erscheint mit Lex Imperialis der zweite DLC und diesmal konnte ich keinen Blick vorher drauf werfen. Und obwohl mich der neue Begleiter erst etwas enttäuscht hat, bin ich mir nun sicher, dass ich dringend noch einmal einen Durchgang starten (und beenden) sollte.
Autoplay
Neuer Begleiter, neue Klasse und 15 Stunden Story
Owlcat ist bekannt für die Konsistenz in den DLCs. Im Regelfall kommen ein neuer Begleiter, rund 15-20 Stunden zusätzliche Story und neue Gameplay-Inhalte wie eine neue Klasse ins Spiel. Genau das bringt Lex Imperialis:
Solomone Anthar, ein ehemaliger Offizier des Adeptus Arbites, kommt als neuer Begleiter. Er bringt eine persönliche Quest-Reihe mit und wird als Romanzen-Option verfügbar sein.
Passend zum Arbites kommt der Aufseher („Overseer“) als neuer Archetyp im zweiten Tier. Damit gibt es eine Klasse weniger als mit Void Shadows, dafür aber kommen „Tier“-Begleiter ins Spiel:
Aufseher haben den Cyber-Mastiff, eine kybernetisch verbesserte Dogge.
Psioniker bekommen einen „Psyber“-Raben, der ihre Kräfte verstärkt.
Cyber-Adler begleiten Offiziere und Agenten, um Gegner zu debuffen, anzugreifen oder zu behindern.
Ebenfalls für Offiziere und Agenten kommt ein Servoschädel-Schwarm, der Flächenangriffe und Schutz-Fähigkeiten beherrscht.
Der Aufseher kommt mit verschiedenen Spielstilen, wird aber offenbar eine Art Tank – insbesondere mit der neuen Waffe, die ebenfalls ins Spiel kommt: Schilde. Mit Schilden könnt ihr Angriffe vollständig blocken, sie kosten aber zwei Waffen-Slots (jeweils die Nebenhand im ersten und zweiten Waffen-Set).
Für die Schilde kommen besondere Skills ins Spiel, die um die neue Block-Mechanik herum aufgebaut sind. Die neue Waffengattung ist dazu für alle Spieler verfügbar, nicht nur für DLC-Besitzer.
Ein Koop-Shooter begeistert mich für Space-Polizisten
Was mich persönlich überrascht ist, wie sehr mich der neue Begleiter in den vergangenen Wochen fasziniert hat. Als Lex Imperialis erstmals angekündigt wurde und ich vom Adeptus Arbites gehört habe, war ich erst mal … nicht sonderlich angetan.
Das Adeptus Arbites ist so etwas wie die oberste Richtkammer und gleichzeitig die Polizei des Imperiums. Arbitratoren sind die archetypischen „Richter, Geschworener und Henker“ in einem und durch und durch unfreundliche Zeitgenossen.
Genau das sollen sie aber auch sein: Wenn sie ausgewählt werden, nimmt sich das Adeptus Arbites aus der Schola Progenum nur die fiesesten Klassen-Tyrannen, um sie zum Arbitrator auszubilden. Zum Vergleich: Auch die fanatischen Adepta Sororitas entstammen größtenteils der Schola Progenum.
Irgendwelche Aushilfs-Richter mit zu großen Pistolen, einem aufgeblasenen Ego und einem Rechtssinn, der nur zwischen „meine Meinung oder Hinrichtung“ unterscheidet, taugt mir normalerweise gar nicht.
Dann aber kam Darktide, der Koop-Shooter zu Warhammer 40.000. Arbitratoren sind als neue Klasse in Darktide verfügbar und das exakt einen Tag vor dem Release von Lex Imperialis. Ich habe die Klasse dort getestet und bin absolut begeistert:
„Standardmäßig“ kommen Arbitratoren mit klassischer Polizei-Ausrüstung wie Schlagknüppeln, Pistolen und Schutzschilden, etwas, das man von der Polizei im echten Leben auch erwarten würde.
Da es aber nun einmal Warhammer ist, drückt das Adeptus Arbites seinen Enforcern auch dicke Schrotflinten in die Hand, Sturmgewehre und sogar Bolter.
Dazu kommt die Cyber-Dogge. Normalerweise finde ich Tier-Begleiter langweilig, aber ein kybernetisch verbesserter Kampfhund mit Kiefern aus Stahl ist verdammt Metal.
Oh, und nur für den Hintergrund: Das Adeptus Arbites hat auch Panzer, Kampf-Flugzeuge und anderes Militärgerät …
Jetzt schon 285 Stunden und es werden noch viel mehr
Bisher habe ich laut Steam 285 Stunden in Rogue Trader verbracht, wobei allein mein erster Durchgang rund 180 davon gefressen hat. Seitdem habe ich immer wieder angefangen und mir Neuerungen angeschaut – etwa die grandiosen Änderungen am Schiff mit vielen Räumen, die ich immer schon mal sehen wollte.
Ein vollständiger, zweiter Durchgang ist bisher ausgeblieben, insbesondere, da ich das Ende von Void Shadows schon vorher kannte. Jetzt … ist der neue DLC für mich aber gänzlich unbekannt.
Da sich die Story der Erweiterungen stets in die Haupt-Story einbettet, liefert mir Lex Imperialis einen Grund, noch einmal ganz neu anzufangen und mir anzusehen, was sich alles getan hat. Zu meiner Freude wurde direkt dazu noch ein zweiter Season-Pass mit zwei weiteren DLCs angekündigt, spätestens zur Definitive Edition in 1-2 Jahren lohnt sich also noch ein Durchgang.
Für mich ist Rogue Trader bereits jetzt eines der besten Spiele allgemein und besonders im Warhammer-Universum – insbesondere deswegen, weil es hervorragend widerspiegelt, wie die Welt ist. Umso mehr freue ich mich, dass Owlcat direkt schon den Nachfolger angekündigt hat: Das erste Rollenspiel zu Warhammer 40.000 kam auf Steam super an, jetzt bringen die Macher das nächste, verbessern Vieles
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