Das Fan-Projekt „The Heroes Journey“ soll durch seine Existenz geistiges Eigentum verletzen und irreparablen Schaden verursachen. Daher verklagt die Firma hinter EverQuest jetzt die Betreiber des Privatservers.
Was ist „The Heroes Journey“? Der Privatserver setzt – wie diverse vergleichbare Fan-Projekte – auf die Open-Source-Umgebung EQEmulator, um die klassische EverQuest-Erfahrung mit einigen sinnvollen Anpassungen zu verbinden, etwa beim Klassensystem oder Loot.
THJ soll dabei der größte seiner Art sein, mit regelmäßig um die 2.000 Spielern, einer früheren Spitzenauslastung von mehr als 4.500 zeitgleich zockenden MMORPG-Begeisternden und mehr als 25.000 Mitgliedern auf dem offiziellen Discord-Kanal.
Beide EverQuest-MMORPGs sind weiterhin live und werden regelmäßig mit Updates versorgt:
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Was ist zur Klage bekannt? Die von der Daybreak Game Company (ehemals Sony Online Entertainment) in Kalifornien eingereichte Klage findet ihr über courtlistener.com.
Das Unternehmen hinter Marken wie EverQuest und PlanetSide nennt „The Heroes Journey“ einen nicht autorisierten und illegalen EverQuest-Emulator, der geistigen Eigentum verletzen und unmittelbaren sowie irreparablen Schaden verursachen würde.
Dabei hatten die Anwälte von Daybreak offenbar versucht, den Fall hinter verschlossenen Türen zu halten, eine einstweilige Verfügung gegen den Emulator zu erwirken und die derzeit anonymen Mitbeklagten zu enttarnen. Alle drei Anträge wurden aber wohl bereits vom zuständigen Richter abgelehnt.
Die Verklagten äußerten sich zwischenzeitlich auch recht zuversichtlich auf dem Discord-Kanal von „The Heroes Journey“: Man habe großartige Anwälte, den Vorteil der Fakten auf seiner Seite und den starken Glauben daran, dass die Verantwortlichen Leute erkennen werden, dass sie Fans und keine Feinde seien.
Vorbereitung auf den „EverQuest Reboot“?
Warum kommt es zur Klage? Offenbar ist „The Heroes Journey“ aktuell der einzige EverQuest-Privatserver, der von Daybreak verklagt wird. Gegenüber massivelyop.com spekulierten Quellen, dass das daran liegen könne, dass die Anbieter „Spenden“ im Austausch für Spielwährung und andere im Spiel verkäufliche Gegenstände angenommen haben sollen.
Zwei andere auf dem EQEmulator basierende Projekte – Quarm und Wayfarer’s Haven – sind kurz nach der Veröffentlichung der Klage zwar offline gegangen, sollen aber nicht von Daybreak verklagt worden sein. Laut den jeweiligen Betreibern handelt es sich vielmehr um eine Pause aus reiner Vorsicht. Man würde alle Regeln beachten, die Urheberrechte ernst nehmen und keine Art von Profit generieren.
Vielleicht geht Daybreak die Causa Privatserver jetzt aber auch an, weil sich seit diesem Jahr bekanntlich ein neues EverQuest in Entwicklung befindet. Das soll kein dritter Teil werden, sondern eine Art moderner Reboot von Teil 1. Dadurch würden alle privat betriebenen Server, auf denen man das erste EverQuest spielen kann, automatisch konkurrieren. Mehr dazu: Neues MMORPG zu EverQuest soll moderner Reboot für Teil 1 sein, ein Detail macht skeptisch
Der Beitrag Daybreak verklagt beliebten Privatserver für EverQuest, andere Fan-Projekte gehen sicherheitshalber in die Sommerpause erschien zuerst auf Mein-MMO.
