Jeff Bezos und weitere Milliardäre leben auf einer Insel ohne Klärgrube: Jetzt wollen sie ihren Dreck zu den Nachbarn schicken, ohne dafür zu bezahlen

Die Insel Indian Creek wollte seinen Dreck kostenlos loswerden und dafür das Abwassersystem der Nachbarn verwenden. Doch die sind damit nicht einverstanden. Indian Creek wendete sich an das Landesparlament.

Um was für eine Insel geht es? Indian Creek ist eine künstliche Insel, die in der Nähe der US-Stadt Miami liegt. Die Insel teilen sich Millionäre und Milliardäre wie Jeff Bezos und der amerikanische Footballspieler Tom Brady.

Doch die Insel der Reichen hat ein Problem. Man hat keine Kläranlage für den eigenen Dreck und will seinen Müll daher auf andere Weise loswerden. Von dieser seltsamen Situation berichtet etwa die New York Times (möglicherweise Paywall).

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Insel will Abwasser über Nachbarn entsorgen, doch die verlangen 10 Millionen US-Dollar für die Erlaubnis

Welchen Plan hat die Insel? Auf Indian Creek hat man einen Plan entwickelt, seinen Dreck loszuwerden: Man leitet einfach die Abfälle der Insel durch die Abwasserrohre der Nachbar-Ortschaft Surfside weiter. Doch die Bewohner von Surfside waren mit diesem Trick der Insel gar nicht einverstanden.

Surfside beschloss deswegen, eine Gebühr dafür zu verlangen, dass Indian Creek die Rohre der Stadt mitverwendet. Kostenpunkt: 10 Millionen US-Dollar für die Erlaubnis der Nutzung. Surfside argumentierte damit: Die Gebühr sei ein Beitrag zu den historischen Kosten eines Systems, das Surfside geschaffen und all die Jahre instand gehalten habe. Immerhin habe man vor ein paar Jahren 30 Millionen US-Dollar Schulden gemacht, um das Entwässerungssystem zu modernisieren und etwas davon wolle man nun zurück. Davon berichtet etwa der Miami Herald.

Wie reagierte die Insel? Indian Creek war nicht davon begeistert, dass man jetzt Geld für die Entsorgung der eigenen Fäkalien bezahlen müsste und wendete sich an das Parlament des Bundesstaates Florida.

Und das mit Erfolg: Ein umfassendes Verkehrsgesetz, das kürzlich von der Legislative des Bundesstaates verabschiedet wurde, enthält jetzt eine Maßnahme, die es Gemeinden verbietet, die Verlegung von Abwasserleitungen zu behindern oder dafür Gebühren zu erheben. Damit können dann die Milliardäre von Indian Creek auch weiterhin ihren Abfall über die Nachbarn kostenfrei entsorgen.

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