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Bereits vor sechs Jahren erschien ein GameCube-Titel, dessen Spielidee im Garten des Videospiel-Genies Shigeru Miyamoto entstand. Nun feiern die putzigen Pikmin ihren Wii-Einstand.
Spiel und Optik blieben gleich: Weltraumfahrer Captain Olimar stürzt mit seinem Raumschiff auf einem unbekannten Planeten ab. Dabei verliert er 30 wichtige Raumschiffteile, die in vier Arealen verstreut liegen. Doch alleine kann er sie kaum ausfindig machen, schließlich ist er nur zwei Zentimeter groß. So wachsen Pflanzen zu gigantischen Gewächsen, während Baumstümpfe und Steine unüberwindliche Hindernisse bilden. Doch schnell findet er unerwartete Hilfe: Drollige Wesen namens Pikmin folgen ihm auf Schritt und Tritt.
Zuerst solltet Ihr die wackeren Helferlein vermehren. Dazu lasst Ihr Pflanzen fällen, die mit Zahlen beschriftete Pillen enthalten. Die Pikmin bringen diese in ihr ungewöhnliches Heim – einer auf Stelzen stehenden Zwiebel. Diese spuckt umgehend Samen aus, die nach kurzer Reifezeit im Boden zu Pikmin wachsen. So pflückt Ihr immer neue Gefolgsleute aus dem Boden, bis sie zu einer schlagkräftigen Wusel-Armee angewachsen sind. Zeit, sich um die gefräßigen Gegner zu kümmern.
In der hiesigen Tierwelt lauern allerlei Bedrohungen wie hungrige Käfer, schwebende Frösche und herumlaufende Giftpilze. Blast zum Angriff, indem Ihr die Pikmin auf die Gegner werft. Die Masse macht‘s: Mit bis zu 100 Pikmin in der Reserve sind selbst übergroße Bossgegner bald Geschichte. Vorsicht müsst Ihr bei deren Stampf-, Gift- oder Feuerattacken walten lassen. Pfeift Eure Mitstreiter schnell in sicherem Abstand zurück, um sie vor dem Bildschirmtod zu bewahren. Praktisch: Die Überreste der Gegner bilden wiederum Samen für weitere Pikmin.
Drei Arten der kleinen Helfer unterstützen Eure Suche: Rote Pikmin sind von Anfang an dabei und bilden Eure feuerresistente Hauptstreitmacht. Ins nasse Element wagen sich dagegen die blauen Pikmin. Nur sie können Gewässer überwinden und so auch Inseln erreichen. Gelbe Wichtel dürfen dagegen in Blechdosen versteckte Bomben transportieren. Werft Ihr die Burschen, aktivieren sie automatisch ihre explosive Ladung und legen sie ab. So sprengt Ihr Gegner ebenso wie Blockaden effektiv in die Luft. Damit eröffnen sich neue Wege und Abkürzungen in der oft verschachtelten Levelarchitektur. Diese sind auch nötig, damit die Pikmin die vermissten Bauteile zum Raumschiff transportieren können.
Lasst Ihr Pikmin-Samen länger reifen oder füttert Ihr die putzigen Gesellen mit Nektar, entwickeln sich die Wuselwesen weiter und erhalten eine neue Kopfbedeckung: Mit Knospe oder Blüte werden sie resistenter, schneller und angriffslustiger. Doch auch sie sind nicht vor der bedrohlichen Nacht gefeit: Sammelt flugs alle Pikmin vor Sonnenuntergang ein, sonst erleben sie den nächsten Tag nicht.
Die größte Neuerung bei der Wii-Version bildet die Steuerung: Zeigt mit der Remote auf den Bildschirm, um die Pikmin zielgenau zusammenzurufen oder sie als Gruppe marschieren zu lassen.
Meinung
Thomas Stuchlik meint: Das einsteiger- wie familienfreundliche Spielkonzept hat selbst nach Jahren keinerlei Faszination eingebüßt. Doch hinter der putzigen Fassade steckt mehr: Pikmin mausert sich in späteren Abschnitten zu einem fordernden Strategietitel, der einiges an Grips voraussetzt. Der effektive Einsatz der spezialisierten Pikmin-Arten verlangt wie die tägliche Zeitbegrenzung organisiertes Vorgehen: Teilt die Pikmin auf, um parallel mehrere Aufgaben zu erledigen. So erschließt Ihr schon neue Bereiche, während Eure Mannschaft Beute zur Basis transportiert. Die für die Wii-Version modifizierte Steuerung geht nach kurzer Einarbeitung intuitiv von der Hand. Leider offenbart sich auch im Remake schnell der knappe Umfang – vier Areale sind einfach zu wenig. Der Zahn der Zeit hat zudem an der Optik genagt: Verwaschene Bodentexturen wirken überholt. Besitzern der GameCube-Version wird außerdem nichts Neues geboten.
Wertung
kinderleicht zugängliche, aber dennoch tiefgründige Steuerung
4 Szenarien
30 versteckte Raumschiffteile
bis zu 100 Pikmin gleichzeitig unter Eurem Kommando
Captain Olimars Abenteuer fesselt auch 2009 dank leichter Zugänglichkeit, putziger Optik und taktischem Spielverlauf.
Singleplayer86MultiplayerGrafikSound
