Die KI-Firma Anthropic steht vor Gericht, weil sie fremde Inhalte für das Training der eigenen KI Claude einsetzt. Dabei geht es unter anderem um Millionen Bücher, die Anthropic gekauft haben will.
Am Montag, dem 23. Juni 2025, enthüllten Gerichtsdokumente, dass das KI-Unternehmen Anthropic Millionen von Dollar für das Einscannen von gedruckten Büchern ausgegeben hat, um Claude zu entwickeln, einen KI-Assistenten ähnlich wie ChatGPT.
Ein besonderes Detail: Das Unternehmen kaufte gebrauchte, gedruckte Bücher, schnitt Millionen von ihnen aus ihren Einbänden, scannte sie in digitale Dateien und warf die Originale weg, nur um die KI zu trainieren. Davon berichtet das englischsprachige Magazin ArsTechnica.
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Firma kauft gedruckte Bücher, um Schwierigkeiten der Lizenzierung zu umgehen
Warum macht Anthropic das? Das Problem ist generell, dass es vor allem um die rechtliche Kontrolle der Inhalte geht. Firmen und Verlage sind grundsätzlich der Ansicht, dass digitale Inhalte ihnen gehören und KI diese erst einmal nicht verwenden dürfe, wenn sie nicht dafür zahlt. Und KI-Firmen sind nicht immer bereit, eine Lizenz dafür auszuhandeln.
Der Ausweg aus der Misere: Wer ein physisches Buch kauft, kann damit mehr oder weniger machen, was er will und das selbst gekaufte Buch am Ende auch zerstören. Und genau diesen Vorteil nutzte Anthropic dann aus.
Denn der Kauf gebrauchter physischer Bücher umging das Problem mit der Lizenzierung vollständig und lieferte gleichzeitig den hochwertigen, professionell redigierten Text, den KI-Modelle benötigen, und destruktives Scannen war einfach der schnellste Weg, um Millionen von Bänden zu digitalisieren.
Das Unternehmen gab laut Gerichtsunterlagen „viele Millionen Dollar“ für den Kauf und das Scannen aus und kaufte gebrauchte Bücher oft in großen Mengen. Anschließend wurden die Bücher aus den Einbänden genommen, die Seiten auf ein brauchbares Maß zugeschnitten, als Seitenstapel in PDF-Dateien mit maschinenlesbarem Text einschließlich der Einbände gescannt und dann alle Papieroriginale weggeworfen.
Wie entschied der Richter? Für die KI-Firma: Richter William Alsup erklärte, dass dieser zerstörerische Scanvorgang als faire Nutzung zu werten sei. Allerdings nur, weil Anthropic die Bücher zuerst legal erworben, jedes gedruckte Exemplar nach dem Scannen vernichtet und die digitalen Dateien intern aufbewahrt hatte, anstatt sie zu verteilen. Hätte die Firma die Scans verteilt, hätte es juristische Probleme geben können.
Der Richter verglich das Verfahren mit der „Erhaltung des Weltraums.“ Viel genauer wurde er jedoch nicht.
Eine Firma muss Insolvenz anmelden. Jahrelang hatte man KI-Dienste angeboten, die in Wirklichkeit von Menschen übernommen worden waren. Firmen wie Microsoft sollen Millionen in das Unternehmen investiert haben: Eine Firma gab jahrelang vor, mit KI zu arbeiten: Fliegt damit auf, dass sie heimlich 700 echte Menschen beschäftigt
Der Beitrag Eine KI-Firma hat Millionen gedruckte Bücher gekauft und anschließend zerstört, nur um sein KI-Modell zu trainieren erschien zuerst auf Mein-MMO.
