MeinMMO traf die Streamerin AnnieFuchsia auf der TwitchCon 2025. Mit unserer Redakteurin und Streaming-Expertin Lydia sprach sie über ihre Liebe zu World of Warcraft und ihre größten Erfolge im MMORPG.
Annie Fuchsia ist eine Streamerin auf Stockholm und schon seit über 10 Jahren auf ihrem Twitch-Kanal aktiv ist, wo sie ihre Zuschauer täglich mit einer Vielzahl von Spielen unterhält. Angefangen hat alles mit World of Warcraft, das auch bis heute noch mit großem Abstand ihr meist-gestreamtes Spiel ist.
Ungefähr 2.000 Zuschauer sehen Annie Fuchsia im Schnitt zu, wenn sie auf Achievement-Jagd geht oder WoW mit der Streamer-Gilde OnlyFangs unsicher macht. Sie ist die meistgesehene Streamerin zum MMORPG und kehrt auch nach 15 Jahren immer wieder gerne nach Azeroth zurück.
MeinMMO-Redakteurin Lydia sprach mit AnnieFuchsia auf der TwitchCon 2025.
Autoplay
„Manchmal habe ich mich nur eingeloggt, um mit Leuten zu chatten“
MeinMMO: Du hast mit World of Warcraft mit dem Streamen angefangen. Was ist deine persönliche Verbindung zu diesem Spiel?
Annie Fuchsia: World of Warcraft war ein wichtiges Spiel für mich, weil es immer meine Quelle für Spaß mit Freunden war. Für mich war es eine großartige Möglichkeit, mit Leuten zu reden. Manchmal habe ich mich nur eingeloggt, um mit Leuten zu chatten.
Ich denke, das ist heutzutage ein bisschen anders, weil die Leute einander auf Discord hinzufügen. Die Chats finden also außerhalb des Spiels statt, aber damals war das mein Chatsystem. Ich habe mich dort eingeloggt, um mit Gildenmitgliedern und Freunden zu sprechen.
Also ja, World of Warcraft hat mir in diesem Sinne immer viel bedeutet. Ich habe dadurch viele Freunde und allgemein viele Leute kennengelernt.
Als ich dann Streamerin wurde, wurde es auch ein großer Teil meiner Tätigkeit. Aber auch schon davor habe ich World of Warcraft sehr genossen.
MeinMMO: World of Warcraft ist vor kurzem 20 Jahre alt geworden. Was bedeutet dieses Jubiläum für dich?
Annie Fuchsia: Ich habe World of Warcraft nicht von Anfang an gespielt. Das reine Jubiläum bedeutet mir also nicht unbedingt etwas, aber es lässt mich darüber nachdenken, was für ein unglaubliches Spiel es sein muss, dass es immer noch da ist. Es gibt nicht so viele Spiele, die so lange überlebt haben. Und ja, es gibt Probleme im Spiel und ja, viele Leute haben aufgehört.
Ich denke, der Zustand von MMOs im Allgemeinen ist in der heutigen Gesellschaft sehr schwierig, in der die Leute an schnelle Dopaminquellen gewöhnt sind und ein MMO eine langsame ist. Es ist schwierig, Spieler in MMOs bei Laune zu halten. In Anbetracht dessen finde ich es unglaublich. Ich freue mich quasi für das Spiel.
MeinMMO: Wie lange spielst du persönlich schon?
Annie Fuchsia: Seit 2010 oder 2009, so um den Dreh. Ich glaube, es war in dieser Winterzeit, das sind also 15 Jahre, also immer noch eine lange Zeit.
Keine Angst vor kleinen Pausen
MeinMMO: Das ist eine sehr lange Zeit. Viele Leute sprechen ja über die „Müdigkeit“ bei World of Warcraft – und du hast nicht nur zum Spaß gespielt. Es ist auch ein großer Teil deines Berufs. Wie hältst du die Leidenschaft am Leben?
Annie Fuchsia: Nun, ich würde sagen, weil ich keine Angst habe, – in Anführungszeichen – „Pausen“ zu machen. Ich habe nie eine komplette Pause gemacht. Normalerweise lasse ich meine Sachen einfach laufen, aber manchmal logge ich mich vielleicht einmal pro Woche ein und manchmal täglich.
Jetzt zum Beispiel habe ich eher Variety-Games gestreamt. Meine letzten Spiele waren Expedition 33 und Oblivion für ein paar Wochen. Es waren also viele Variety-Spiele, und das bedeutet, ich spiele weniger [WoW].
Aber das ist nicht beabsichtigt, weil ich ausbrenne, sondern ich glaube, weil ich das tue, erreiche ich nie wirklich einen Burnout. Es geht darum, eine Balance zu finden. Zum Beispiel war ich manchmal von bestimmten Dingen wirklich erschöpft.
Es gab eine Zeit mit Final Fantasy 14 und World of Warcraft, und ich dachte mir, weißt du was? Ich spiele einfach keines der beiden Spiele. Und dann habe ich zwei Monate lang League of Legends gespielt, und die Leute waren darüber sehr unglücklich.
Aber es war mir egal, weil ich so viel Druck ausgesetzt war, nach dem Motto: „Nein, spiel 14, nein, spiel WoW.“ „Nein, das hier ist besser, das hier ist besser.“ Und ich dachte mir, okay, ich spiele einfach keins von beiden. Ich neige dazu, zu WoW zurückzukehren, wann immer etwas los ist. Zum Beispiel, als OnlyFangs lief, habe ich es drei oder vier Monate am Stück gespielt. Und das Nächste, was kommt, ist, glaube ich, MoP [Mists of Pandaria Remix]. Also könnte ich da einsteigen.
MeinMMO: Hast du es damals gespielt?
Annie Fuchsia: Ja, denn das war die Erweiterung, die aktiv war, als ich mit dem Streamen angefangen habe.
MeinMMO: Was muss Blizzard dann für dich richtig gut hinbekommen?
Annie Fuchsia: Nun, ich würde sagen, das Spiel selbst war damals ziemlich gut wie es war. Ich denke nicht, dass man wirklich etwas ändern muss. Ich gehe davon aus, dass sie die Tiers und sowas beschleunigen werden. Da gab es etwa Siege of Orgrimmar, das war ewig lang da, meine ich.
Also denke ich, dass sie diese Patches beschleunigen werden.
Abgesehen davon, denke ich, einfach raus wie es ist. […] Ich hoffe nur, dass sie das System mit Challenge-Modes nicht kaputt gemacht haben, die fand ich cool.
Housing in WoW braucht kein Mensch – oder doch?
MeinMMO: Auf welche Erweiterung freust du dich am meisten?
Annie Fuchsia: Im Allgemeinen freue ich mich auf die Retail-Erweiterung, Midnight. Die kommt mit Housing, worauf ich mich wirklich freue.
MeinMMO: Ist das etwas, was du dir schon lange wünschst?
Annie Fuchsia: Ja, ich rede schon seit Ewigkeiten davon. Vor allem, da ich in der Vergangenheit nicht überzeugt war, dass WoW Housing braucht. Wenn Leute Housing erwähnt haben, meinte ich: „Warum? Was will man da machen?“ Ich hielt es für eine seltsame Idee.
Aber dann habe ich Housing in Final Fantasy 14 erlebt und dachte mir: „Das ist großartig.“
Du erschaffst deinen eigenen Ort, dekorierst ihn. Selbst, wenn der nur für dich ist, macht das Spaß.
Und darüber hinaus: seine Freunde zu sich nach Hause einladen, sowas. Ich finde, das ist genial.
MeinMMO: Gibt es etwas, das du unbedingt in deinem Haus haben willst?
Annie Fuchsia: Nichts Spezielles, aber ich würde gerne coole Items wie Trophäen sehen, für Sachen, die man im Spiel erreicht. Vielleicht sowas wie ein besonderes Gemälde, oder tatsächliche Trophäen. Das wäre cool. Sie könnten eine Gravur im Spiel haben.
MeinMMO: Apropos Errungenschaften, du hast WoW 2022 zu 100 % abgeschlossen…
Annie Fuchsia: Ja, ich habe es am Ende von Shadowlands gemacht und am Ende von Dragonflight. Ich habe es also zweimal geschafft.
Achievement-Hunting in WoW – Ein Vollzeit-Job?
MeinMMO: Bist du am Ball geblieben? Was ist dein aktueller Status?
Annie Fuchsia: Ich bin aktuell hinterher, aber ich bin dabei, herauszufinden, welche Achievements viel Zeit erfordern, damit ich mit denen anfangen kann, weil viele Achievements auch zeitlich begrenzt sind. Also stelle ich Nachforschungen an, welche das sind, damit ich die langsam im Hintergrund erledigen kann, weil, ja, aktuell bin ich im Rückstand, weil ich viele Variety-Games gespielt habe.
Ich bin beispielsweise erst kürzlich in Undermine(d) reingegangen, und das ist schon seit Monaten draußen, glaube ich. Aber ich bin erst jetzt dazu gekommen, richtig reinzugehen und jetzt habe ich einen Gameplan. Ich habe die CHETT-Liste und ich weiß, was ich damit machen muss.
MeinMMO: Es ist eine richtige Wissenschaft.
Annie Fuchsia: Vor allem, wenn man nicht so viel Zeit zum Spielen hat, weil man – in meinem Fall – vielleicht andere Games zum Streamen priorisiert. Dann muss ich besonders effizient mit meiner Zeit sein. Zum Beispiel, wenn ich eine Aufgabe erledigen will, reicht das nicht. Ich muss idealerweise vier unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig erledigen. Es ist also wirklich effizient.
MeinMMO: Und du möchtest überall nur einmal hingehen und alles erledigen.
Annie Fuchsia: Ja, genau. Oder wenn ich ein paar Quests erledige, wenn eine Darkmoon Faire läuft, dann muss ich sicherstellen, dass ich das auch eintüte und einfach minimiere, wie oft ich etwas tun muss.
Und um fair zu den Leuten da draußen zu sein, ich war auch in der Lage, das meiste davon zu streamen. Ich streame es nicht mehr so viel, aber viele der Grind-Achievements habe ich schon live gezeigt. Das heißt, wäre ich kein Streamer, hätte ich vielleicht nicht unbedingt die Zeit, das zu tun.
MeinMMO: Wenn du zum Beispiel einen anderen Job hättest.
Annie Fuchsia: Ja, wenn ich einen anderen Job im echten Leben hätte, wäre es schwieriger, die Zeit zu finden.
Wenn ihr von AnnieFuchsia noch nicht im Zusammenhang mit WoW gehört habt, kennt ihr sie vielleicht aus einem anderen MMORPG. Erinnert ihr euch noch an die Streamerin, die gebannt wurde, weil sie in New World eine Kuh gemolken hatte? Jap. Twitch-Streamerin wird gebannt, als sie Kuh in New World melkt – Bittet Kuh um Verzeihung
Der Beitrag Wir haben die größte Twitch-Streamerin zu WoW gefragt, wie sie nach 15 Jahren die Liebe zum MMORPG aufrecht hält erschien zuerst auf Mein-MMO.
