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Das Grundkonzept von X-Blades ist ebenso bekannt wie bewährt: Held(in) metzelt in geheimnisvollen Dungeons Hundertschaften namenloser Feinde nieder. Hinzu kommen einige kleine Geschicklichkeitseinlagen und stämmige Bossgegner. So weit, so gut. Doch warum prangt bei der Spielspaßwertung eine schäbige 37? Weil die russischen Entwickler scheinbar die meiste Zeit damit verbracht haben, die Anime-Optik auf Hochglanz zu trimmen. Das ist ihnen gelungen – Cel-Shading-Look und Effekte können sich sehen lassen. Hinzu kommen die unzähligen Stunden, in denen die Designer Stück für Stück an der Unterwäsche von Heldin Ayumi herumschnibbelten – übrig blieb nur ein hauchzarter Tanga.
Auch von der Entwicklungszeit war dann offenbar nicht mehr viel übrig – doch an eine Sache hatten die Programmierer nicht gedacht: das Leveldesign. Naja, so schwer kann das nicht sein. Und so bauten sie gut 40 kleine Areale ohne jeglichen Wiederkennungswert, ohne Finessen, ohne Ideen. Fertig? Nein sie hatten noch etwas vergessen – die Gegner. Also entwarfen sie rasch einige klobige Modelle und warfen sie in tausendfacher Zahl in diese Levels. Dann war das Spiel fertig. Für ein Kampfsystem oder aus Ausbalancieren war keine Zeit mehr. Schade drum. Schade um die wirklich hübsche Grafik.
Meinung
Matthias Schmid meint: Ich hatte mich wirklich auf diesen Titel gefreut – aber ein derart übles Level- und Spieldesign habe ich seit Jahren nicht gesehen. Eine KI existiert nicht, ein motivierendes Kampfsystem fehlt ebenso: Minutenlang hacke ich mit kraftlosen Standardschlägen auf die Gegnerflut ein oder entfache im Sekundentakt fast ebenso schwache Zauber. Zum Glück kann ich mit erbeuteten Seelen jederzeit neue Energie kaufen – so spart man sich das Balancing. Wäre da nicht die ordentliche (etwas zu sensible) Steuerung und die meist hübsche Optik – ich hätte die Disc nach den ersten zehn Spielminuten zerstört.
Wertung
hübsche Optik, der jedoch der Stil eines ”Valkyria Chronicles” abgeht
42 Levels voll mit 18 Gegnertypen
27 Zauber und Fähigkeiten, die Ihr kaufen und auf Aktionstasten legen dürft
Außen hui, innen pfui: Lasst Euch von dem halbnackten Mädel und der Grafik nicht blenden – Finger weg von diesem Schund!
Singleplayer37MultiplayerGrafikSound
