Kick verkauft sich als hippe Konkurrenz zu Twitch, aber der Erfolg kommt von genau dem, was ihr alle denkt

In den letzten 3 Jahren hat sich Kick zu einer sehr erfolgreichen Konkurrenz-Plattform zu Twitch aufgebaut. Der Grund für den Erfolg scheint klar zu sein: Geld. Kick befindet sich mit einer seiner eigenen Plattformen in einer Symbiose, in der ein Scheitern fast unmöglich wirkt.

Was hat es mit Kick auf sich? Kick ist, genauso wie Twitch, eine Streaming-Plattform. Der Erfolg brachte auch andere Unternehmen auf die Idee, etwas vom Livestreaming-Kuchen abhaben zu wollen, wie etwa YouTube oder Microsoft mit Mixer.

Im Dezember 2022 ging mit Kick dann ein neuer Mitbewerber an den Start und etablierte sich schnell als „Auffangbecken“ für Streamer, die Schwierigkeiten hatten, bei den familienfreundlicheren Plattformen einen lukrativen Vertrag zu bekommen.

Woher kommt der Erfolg von Kick? Die Plattform hat seinen Status als Konkurrenz-Plattform zu Twitch nicht wirklich „generisch“ etabliert, sondern ihn mehr oder weniger erzwungen. Grund dafür ist vor allem eins: Geld. Und das in Massen.

Kick hat so viel Geld, weil es dieses aus dem Verdienst des Online-Casinos Stake nimmt. Ins Leben gerufen wurde das Online-Casino von dem Ed Carven und Bijan Tehrani. Sie etablierten mit Stake eine Möglichkeit, mit Kryptowährung zu wetten. Auf Stake können unter anderem Slots, Blackjack, Roulette oder auch Sportwetten gespielt werden.

Twitch ist selbst der Auslöser für seine Konkurrenz-Plattform

Wie kam es zu Kick? Im Jahr 2022 waren Casino-Streams auf Twitch sehr beliebt. Twitch-Streamer zeigten live, wie sie tausende von Dollar auf der Plattform verzockten, prahlten vor ihren Zuschauern mit ihren Gewinnen und verleiteten sie indirekt und direkt zum eigenen Spiel auf den Seiten.

Eine Seite, die von Twitch-Streamern genutzt wurde, war das Online-Casino Stake. Durch ihre lauthals bejubelten Gewinne suggerierten sie ihren Zuschauern, dass auch sie Gewinne auf der Seite fahren könnten. Auf diese Weise wurden Zuschauer dazu verleitet, dort ebenfalls zu spielen.

Die Streamer hatten dabei eigene Promo-Links, auf die sie während des Streams aufmerksam machten. Meldeten sich Zuschauer über diesen Link an, so bekamen die Streamer einen Prozentsatz an den Verlusten der Spieler.

Auch der Streamer xQc streamte regelmäßig Casino auf seinem Twitch-Kanal:

Im September 2022 kündigte Twitch jedoch eine Änderung in ihren Richtlinien an: Ab sofort wurden Casino-Streams von unregulierten Anbietern, wie eben auch Stake, verboten, da sie keine Glücksspiel-Lizenz in den USA besitzen.

Durch das Verbot verlor Stake eine gute Möglichkeit auf Werbung für ihre Seite und Casino-Streamer eine Möglichkeit für eine Einnahmequelle. Ed Craven und sein Partner Bijan Tehrani gründeten noch im Dezember 2022 ihre eigene Streaming-Plattform: Kick.

Kick in einer Symbiose mit Stake

Was macht Kick so erfolgreich? Kick warb mit lockereren Richtlinien, einem größeren Anteil an Abgaben an die Streamer und vor allem mit der Erlaubnis, Slots und andere Glücksspiele streamen zu können. Eine gute Lösung für Streamer, die sowieso gerade eine Möglichkeit suchten, um ihren Gewinn durch Casino-Streams weiter zu erzielen. Zunächst wechselten einige internationale Streamer zu Kick, bevor dann auch deutsche Casino-Streamer, wie orangemorange oder Scurrows, ihren Wechsel bekannt gaben.

Kick und Stake befinden sich in einer Art Symbiose, in dem sie einander immer wieder zugutekommen: Kick dient als Plattform für die Bewerbung von Stake.

Egal, welchen Streamer und Inhalte die Zuschauer bei ihrem Wechsel zu Kick schauen, irgendwann kommen sie mit Casino-Inhalten in Kontakt. So werden sie zu potenziell neuen Nutzern von Stake. Dadurch lassen mehr Leute Geld bei Stake, das dann wieder dazu genutzt werden kann, um mehr Streamer und somit deren Follower auf Kick zu ziehen.

Einige Streamer gelten als eine Art Aushängeschild für die Plattform Kick:

Trainwreck: Er wechselte schon kurz nach der Gründung zu der Plattform und diente als Mitgründer. Er konnte mit dem Vertrag mit der Plattform, laut eigenen Aussagen, 360 Millionen Dollar verdienen.

Adin Ross: Zunächst streamte Adin Ross 2023 zeitgleich auf Twitch und Kick, zeigte allerdings seinen Kick-Stream auch bei der Übertragung auf Twitch, was gegen die Richtlinien verstieß. Twitch bannte den Streamer von ihrer Plattform, sodass er zu Kick herüberging und dort sogar noch erfolgreicher wurde.

xQc: Der Kick-Vertrag mit xQc war einer der News im Jahr 2023: Er wechselte für eine Summe von 100 Millionen Dollar zu Kick.

Amouranth: Auch Amouranth konnte sich von Kick eine hohe Summe an Geld einstecken. Sie behauptete, dass sie ihre Einnahmen verdoppeln konnte und insgesamt 38 Millionen Dollar machte. Trotz dieser hohen Einnahmen kehrte sie vor kurzem zu Twitch zurück.

Die jüngsten „Anschaffungen“ von Kick sind die Streamer Asmongold und Tectone. Sie haben zwar keine Verträge und eine hohe Geldsumme bekommen, können durch das simultane Streamen auf Twitch und Kick ordentlich Geld machen. Zumindest behauptete Tectone das in seinem ersten zeitgleichen Stream.

Mehr Streaming auf MeinMMO

1
Twitch-Streamerin holte sich schon zweimal alle Achievements in WoW – Wir haben sie nach ihrer Liebe zum MMORPG gefragt

von Lydia

2
Twitch-Streamer muss sich dafür verantworten, dass er Spiele zerstören will – Legt noch einen drauf

von Lydia

3
„War von Ehrgeiz zerfressen“ – Twitch-Streamer erzählt die Geschichte hinter dem deutschen „Rentner-Team“ in LoL

von Nico Scheibel

In den letzten 3 Jahren hat sich Kick zu einer tatsächlichen Konkurrenz zu Twitch entwickelt. Twitch scheint aber immer noch etablierter und genießt auch den besseren Ruf.

Durch das Geld, das Kick durch Stake zur Verfügung steht, muss Kick als Plattform allerdings nicht so sehr auf Werbefreundlichkeit achten wie Twitch. Sie haben damit einen eindeutigen Vorteil, denn Streamer können einfach durch immens hohe Geldsummen eingekauft werden.

Kick scheint eine Goldgrube sowohl für die Plattform selbst, als auch die Streamer zu sein. Eine ehemalige Kick-Streamerin ließ jedoch ein ganz anderes Licht auf die Plattform scheinen, als sie wieder zurück zu Twitch wechselte. Sie behauptete, dass die Einnahmen auf der Plattform doch nicht so gut seien wie angepriesen und dass Kick-Streamer eine NDA unterschreiben mussten und den Anschein von großen Gewinnen erwecken sollten.

Der Beitrag Kick verkauft sich als hippe Konkurrenz zu Twitch, aber der Erfolg kommt von genau dem, was ihr alle denkt erschien zuerst auf Mein-MMO.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *