Weil junge Menschen nicht für ihn arbeiten wollten, hat der Chef von Ford einen „Trick“ von vor 100 Jahren eingesetzt

Der Chef von Ford musste feststellen, dass viele junge Menschen nicht für ihn arbeiten wollen. Denn junge Menschen vermeiden Arbeitsplätze in der Industrie.

Jim Farley, Vorstandsvorsitzender und CEO des Autoherstellers Ford, sprach in einem Interview mit dem Journalisten und Biografen Walter Isaacson auf dem Aspen Ideas Festival (via YouTube.com). Davon berichtet das englischsprachige Magazin Fortune.com.

In dem Gespräch erklärte Farley, dass ihm ältere Mitarbeiter erklärten, dass junge Menschen nicht mehr bei Ford arbeiten wollen:

Die älteren Mitarbeiter, die schon länger in der Firma waren, sagten: ‘Keiner der jungen Leute will hier arbeiten. Jim, du zahlst 17 Dollar pro Stunde, und sie sind so gestresst.’

In dem Gespräch mit den Mitarbeitern stellte er fest, dass die Mitarbeiter zusätzlich bei Amazon arbeiteten, wo sie bereits acht Stunden arbeiteten, bevor sie eine Sieben-Stunden-Schicht bei Ford antraten. Insgesamt konnten sie nur drei oder vier Stunden schlafen.

Bereits Henry Ford wusste 1914, dass junge Menschen Industrie-Jobs wegen niedriger Löhne eher vermeiden wollten

Was war der „Trick“ der Firma? Das Unternehmen machte die Leiharbeiter zu Vollzeitbeschäftigten, sodass sie Anspruch auf höhere Löhne, Gewinnbeteiligungen und eine bessere Gesundheitsversorgung haben. Der Übergang wurde in den Vertragsverhandlungen mit der United Auto Workers (UAW) für 2019 festgelegt, wobei die Zeitarbeiter nach zwei Jahren ununterbrochener Beschäftigung bei Ford zu Vollzeitbeschäftigten werden konnten.

Farley sagte, er habe sich auf die Entscheidung des Firmengründers Henry Ford berufen, der 1914 die Löhne in der Fabrik auf 5 Dollar pro Tag anhob, um Zeitarbeiter zu Vollzeitbeschäftigten zu machen. Wegen der niedrigen Löhne haben junge Menschen früher die Arbeit in der verarbeitenden Industrie gemieden. Farley erklärte, dass der Schritt nicht leicht, aber notwendig gewesen wäre:

Es war nicht einfach. Es war teuer. Aber ich denke, das ist die Art von Veränderungen, die wir in unserem Land vornehmen müssen.

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