Final Fantasy XIV konnte mit den Erweiterungen Shadowbringers und Endwalker Rekorde bei den Spielerzahlen verzeichnen. Die neue Erweiterung Dawntrail jedoch leidet jetzt im Patch-Zyklus unter Spielerschwund und ausgerechnet die Veteranen scheinen abzuspringen.
Wie sehen die Spielerzahlen aktuell aus? Laut dem aktuellen Zensus des Blogs Lucky Bancho sind die Spielerzahlen von Final Fantasy XIV erneut gesunken. Die Gesamtzahl aktiver Charaktere läge aktuell bei 948.098, also noch einmal über 46.000 weniger als im März 2025. Damals sank die Gesamtanzahl global erstmals seit 2021 unter die 1.000.000.
Besonders fällt dabei auf, dass es zwar steigende Zahlen bei neuen und zurückkehrenden Spielern gibt, aber wohl die Veteranen abspringen: Während zu Patch 6.2 in Endwalker noch über 890.000 langfristige Charaktere aktiv waren, sind es jetzt zu Patch 7.2 nur noch ca. 740.000. Und auch die Unterschiede zwischen den Patches 7.0, 7.1 und 7.2 sind groß.
Eigentlich ist es vollkommen normal für Final Fantasy XIV, dass die Spielerzahlen während der Patch-Reihen abnehmen. Allerdings waren die Abgänge der Veteranen bei sämtlichen früheren Erweiterungen um einiges geringer.
Autoplay
Die Zahlen belegen: Der stärkste Spielerrückgang seit 8 Jahren
Wo kommen die Zahlen her? Square Enix veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zu Spielern oder Charakteren. Einsehbar sind immerhin die Steam-Spieler-Zahlen via SteamDB. Dort verzeichnet das Spiel einen All-Time-Peak von 95.150 gleichzeitigen Spielern vor ca. 3,5 Jahren.
Lucky Bancho zieht sich für seine Statistiken öffentlich verfügbare Daten von der offiziellen Community-Seite, dem Lodestone. Was genau sich dabei angesehen wird, könnt ihr im Drop-Down-Menü nachlesen
So sortiert Lucky Bancho nach eigenen Angaben die Daten
Maximalstufe ist 70 oder höher (ausgenommen genau 70) ODER der Job ist ein Job, der im Free Trial nicht freigeschaltet werden kann ODER der Charakter gehört einer freien Gesellschaft (FC) an.
HP, Stufe und Erfahrungspunkte haben sich seit der letzten Erhebung (16.03.) verändert.
Die Anzahl der Begleiter (Minions) und Reittiere (Mounts) hat sich seit der letzten Erhebung verändert.
Neue Charaktere, die in der vorherigen Erhebung nicht vorhanden waren.
Charaktere mit öffentlichem Profil, Minions und Mounts im Lodestone.
Besitzt mindestens ein Reittier.
Charaktere, die beim Zeitpunkt der Datenerhebung einen Job mit einem Sprungtrank (Jumping Potion) gelevelt haben (erkennbar an Hauptwaffen mit Itemlevel 390 bei Stufe 70, IL530 bei Stufe 80 oder IL660 bei Stufe 90), sind ausgeschlossen.
Auf Basis dieser Daten sehen die Spielerzahlen von Final Fantasy XIV aktuell so aus:
Die blauen Balken repräsentieren neue Spieler, die roten Veteranen und grün sind die Rückkehrer. Der Balken rechts außen ist eine Prognose von Lucky Bancho selbst.
Die Zahlen sind entsprechend nicht offiziell, kommen der tatsächlichen Spielermenge aber vermutlich sehr nahe. Zu beachten ist jedoch, dass diese Zahlen auf Charakteren basieren. Pro Dienstaccount können zwischen 8 und 40 davon besessen werden. Die Anzahl der tatsächlich spielenden Menschen ist entsprechend vermutlich geringer, da eben pro Mensch mehrere Krieger des Lichts über die Zeiträume gespielt werden können.
Anders als in früheren Erweiterungen verabschieden sich in Dawntrail vor allem die Veteranen in größeren Mengen vom Spiel: Patch 7.0, der Release der Erweiterung, trumpfte noch mit etwa 1.020.000 Langzeitspielern auf (Lucky Bancho). Im Folge-Upate 7.1 fiel die Zahl bereits um 170.000 auf 830.000 Charaktere (Lucky Bancho). Im März waren es nur noch 760.000 Spieler (Lucky Bancho), während es nun, nach Patch 7.2, nur noch 740.000 sind.
Sieht man sich das aktuelle Balkendiagramm an, wird klar, dass diese Verluste die größten seit langem sind.
Das große Story-MMORPG verliert genau das: Die gute Story
Warum wandern die Spieler ab? Für die Abwanderung der Spieler gibt es mehrere Gründe. Sehr prominent ist, dass die bis 6.0 sehr gefeierte Hauptstory, die jeder Spieler des MMORPGs bis zu einem gewissen Grad erledigen muss, qualitativ nachgelassen hat. Das zählt auch die Streamerin Zepla als Grund auf.
Dazu kommt der starke Fokus darauf, die meisten Inhalte des Multiplayer-Spiels auch für Single-Player aufzubereiten. Dadurch wurde das MMORPG einsam und die Gruppeninhalte in der Entwicklung vernachlässigt.
Die zuletzt veröffentlichte und lang erwartete neue Feldexkursion Kreszentia, ein großer traditioneller MMO-Inhalt, enttäuschte die Spieler wiederum. Kritik kam vor allem für den unberechenbaren Grind für die neuen Reliktwaffen und den dazugehörigen RNG-Faktor.
Lob gab es hingegen vor allem für den neuen 8-Mann-Raid. Dieser kommt nicht nur wegen der Mechaniken, sondern auch wegen der Musik sehr gut an: Der neue Raid in Final Fantasy XIV ist live – Die Community sagt: „Der beste, normale Raid in diesem Spiel“.
Leider reicht eine einzelne Raid-Reihe vermutlich nicht, um einen Großteil der Spieler zu begeistern. Dawntrails Story erreicht eben aktuell nicht die Höhen eines Shadowbringers oder Endwalkers, die für den starken Spieleranstieg ab 2019 sorgten. Zu viel RNG vermiest vielleicht auch dem härtesten Grind-Fan den Spaß. Tatsächlich ist es jetzt schon so weit, dass sich der Director und Producer des MMORPGs im letzten Stream entschuldigt hat: Chef von Final Fantasy XIV gibt zu, man sei zu bequem geworden – Das soll sich bei dem MMORPG jetzt ändern
Der Beitrag Final Fantasy XIV verliert mehr und mehr Spieler – Vor allem die Veteranen gehen erschien zuerst auf Mein-MMO.
