„Hätte eine abschreckende Wirkung“ – Eine Million Gamer verbünden sich, um ihre liebsten Spiele zu retten, jetzt antwortet der Gaming-Verband Europas

Gamer wollen mit einer Petition einen Gesetzesentwurf ermöglichen, der die Abschaltung von Spielen verhindert, und der europäische Gaming-Verband hat geantwortet.

Wie wollen die Gamer die Spiele retten? Der YouTuber Scott Ross alias „Accursed Farms“ startete eine Initiative namens „Stop Killing Games“, in dessen Rahmen am 1. August 2024 eine Petition gestartet wurde.

Diese Petition soll erreichen, dass Publisher dazu bewegt werden, Spiele auch dann in einem spielbaren Zustand anzubieten, wenn die Arbeit an den Spielen eingestellt wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, war es notwendig, dass die Petition bis zum 31. Juli 2025 eine Million Unterschriften sammelt, damit die Europäische Union den Vorschlag als Gesetzesentwurf diskutiert. Das Ziel der Petition wurde kürzlich erreicht, nachdem YouTuber und Twitch-Streamer zur Hilfe eilten.

Das Rennspiel The Crew ist eines der Spiele, das als Motivation der Initiative gilt. Ubisoft nahm The Crew offline und entfernte es aus den Bibliotheken der Käufer. Selbst Spieler, die das Spiel physisch erwarben, können nicht mehr zocken.

Verband für Videospiele in Europa ist nicht auf der Seite der Gamer

Was ist das für ein Verband? Nachdem die Petition eine Million Unterschriften gesammelt hat, äußerte sich nun der europäische Videospiel-Verband „Video Games Europe“ zu der Initiative.

Video Games Europe vertritt die Interessen der Videospielindustrie auf europäischer Ebene. Es ist die wichtigste Lobby-Organisation der Branche in Europa und verhandelt etwa mit der Europäischen Union, um die Interessen von Publishern und Entwicklern zu wahren. Video Games Europe verwaltet außerdem das PEGI-System, das einen einheitlichen Jugendschutz in Europa schaffen soll.

Der Verband ist keine Institution der Europäischen Union, sondern ein privatwirtschaftlicher Interessenvertreter.

Was sagt der Verband? Video Games Europe hat ein 5 Seiten langes Statement veröffentlicht, in dem sie sich zu „Stop Killing Games“ äußern. Darin erklärt der Verband, dass ein entsprechend der Petition geforderter Gesetzesentwurf eine abschreckende Wirkung auf das Design von Spielen haben könnte.

Obendrein glaubt der Verband, dass diese Entscheidung, wann die Unterstützung eines Spiels beendet wird, weiterhin in den Händen der Unternehmen liegen sollte.

Der Verband ist demnach wohl kein Unterstützer des Gesetzesentwurfes, auch wenn er sich durchaus für professionelle Bemühungen zur Bewahrung von Videospielen einsetzt.

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Unternehmen sollten das Recht haben, Entscheidung zu treffen

Wie begründet der Verband seine Ansicht? Der Verband ist überzeugt, dass die Unternehmen die Freiheit haben müssen, selbst entscheiden zu können, wann sich die Unterstützung eines Spiels aus finanzieller Sicht nicht mehr lohnt. In dem Statement heißt es diesbezüglich:

„Das Recht zu entscheiden, wie, wann und für wie lange Online-Videospieldienste für Spieler verfügbar gemacht werden, ist entscheidend, um die damit verbundenen Kosten zu rechtfertigen und fortlaufende technische Innovationen zu fördern.“

Weiter führt der Verband aus, dass ein entsprechendes Gesetz der Entwicklung der Spiele schaden würde:

Die Auferlegung einer rechtlichen Verpflichtung, die Server-Unterstützung auf unbestimmte Zeit fortzusetzen oder Online-Videospiele auf eine spezifische technische Weise zu entwickeln, die eine dauerhafte Nutzung ermöglicht, würde die Kosten und Risiken bei der Entwicklung solcher Spiele erhöhen. Es hätte eine abschreckende Wirkung auf das Spieldesign und würde als Hemmnis für die Bereitstellung solcher Spiele in Europa wirken.

Für den Verband ist klar, dass ein solches Gesetz einen erheblichen Eingriff in der Entwicklungsphase bedeuten würde und zusätzlich Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Spieler und der technischen Sicherheit außer Acht lassen würde.

Aktuell gibt es noch Bedenken, ob es Probleme bei der Petition geben könnte. Da es sich um einen politischen Prozess handelt und dies nicht eine Petition auf einer wenig angesehenen und inoffiziellen Petitions-Plattform sei, könnten unechte Unterschriften das Ergebnis verfälschen und ein Scheitern der Initiative bedeuten: Einer der wichtigsten Petitionen für Gamer hat doch noch ihr Ziel erreicht, aber es könnte ein Problem geben

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