Die entlassenen Mitarbeiter bei Microsoft brauchen gar nicht traurig sein. Sie können ja Microsofts KI nutzen, um sich Hilfe zu suchen.
Es liest sich ein bisschen wie die dystopische Zukunft, vor der uns SciFi-Autoren immer gewarnt haben. Doch bei Microsoft wurden 9.000 Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Bereichen entlassen. Der Executive Producer Matt Turnbull hatte aber „tolle“ Tipps, wie die Entlassenen damit umgehen sollten: Sie könnten ja Microsofts eigene KI benutzen, damit sie sich nicht so schlecht fühlen.
Auch World of Warcraft und damit Blizzard gehören inzwischen zu Microsoft:
Autoplay
Was ist bei Microsoft los? Bei Microsoft wurde vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass 9.000 Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen entlassen wurden. Das betraf unter anderem auch die Spiele-Entwicklung, wie zum Beispiel beim vielversprechenden MMORPG Blackbird, das nun komplett eingestellt wurde.
Durch die vielen Entlassungen gibt es nun zahlreiche Entwickler, die sich nach neuen Stellen umhören oder auch schlicht Existenzängste haben, weil ihnen ohne Job das Einkommen und damit die Lebensgrundlage fehlt.
Matt Turnbull, Executive Producer bei Xbox Game Studios Publishing (und nicht von den Entlassungen betroffen) gab daraufhin einige Tipps – die für eine Menge Empörung sorgten
Was sagte Turnbull? Turnbulls Beitrag liest sich in weiten Teilen wie Werbung für verschiedene KI-Tools, wie ChatGPT oder auch Microsofts Copilot. Denn er gibt vor allem Vorschläge, wie man die KI benutzen könne, um jetzt durch eine schwierige Zeit zu kommen. Auf Bluesky hat Brandon Sheffield den Post von Turnbull gesichert:
Darunter finden sich besonders fragwürdige Passagen, wie etwa einige Vorschläge für Prompts, die man an die KI richten soll, um sich Hilfe und Unterstützung zu holen:
„Ich habe Probleme mit dem Hochstapler-Syndrom nachdem ich entlassen wurde. Kannst du mir helfen, meine Erfahrungen neu einzuordnen auf eine Art und Weise, die mich daran erinnert, worin ich gut bin?“
Vom Hochstapler-Syndrom („Imposter-Syndrom“) spricht man, wenn Menschen trotz ihres Erfolgs und ihrer Fähigkeiten an den eigenen Fähigkeiten zweifeln. Sie haben dann Angst, dass eines Tages „auffliegt“, dass sie gar nicht so gut sind – selbst, wenn das überhaupt nicht stimmt.
Er vertritt auch die Ansicht, dass man die Tools ja nutzen könne, um die „emotionale und gedankliche Last zu mindern, die mit dem Job-Verlust einhergeht“.
Wo wurde das gesagt? Matt Turnbull hat den langen Beitrag auf LinkedIn verfasst, nach einigen harschen Kritiken wurde der Beitrag allerdings wieder gelöscht. Er wurde aber von vielen Nutzern festgehalten und kursiert auch jetzt weiter im Internet.
Das Internet und Betroffene reagieren fassungslos: Die Reaktionen fallen – gerade im Gaming-Subreddit – überwiegend negativ aus. Man wirft Turnbull vor, dass er „den Raum nicht lesen“ könne und dass es doch zynisch sei, den Entlassenen die Nutzung von Microsoft-Produkten zu empfehlen, nachdem man ihnen gekündigt hat – vor allem dann, wenn man selbst (also Turnbull) seinen Job weiterhin behalten hat.
„Jeder, der gefeuerten Leuten sagt, dass sie doch zu einem Computer-Algorithmus als Therapie reden sollen, ist einfach irre.“ – Magnon
„Bro, was zur Hölle. Ich musste mir extra das genaue Zitat anschauen, weil ich dachte, das muss doch aus dem Kontext gerissen sein. Aber nein, der Beitrag sagt exakt das.“ – Alundra828
„Ich bin überzeugt davon, dass Menschen in Machtpositionen früher oder später zu Psychopathen werden. Da musst du echt schon komplett von der Realität entkoppelt sein.“ – MuptonBossman
Der ganze Vorfall – zusammen mit den Kündigungen an sich – sorgt auf jeden Fall für eine Menge negativer Schlagzeilen rund um Microsoft. Aber auch bei den Spielen geht’s gerade sonderbar zu, denn eine Sicherheitslücke in Call of Duty sorgt dafür, dass eure Mitspieler euren PC übernehmen können.
Der Beitrag Microsoft entlässt 9.000 Mitarbeiter – ein Xbox-Chef empfiehlt den Entlassenen: KI kann durch die schwere Zeit helfen erschien zuerst auf Mein-MMO.
