Gamer sehen den Game Pass als Segen, doch der Chef von Dishonered sieht darin eine Gefahr für die Gaming-Industrie

Der Game Pass von Microsoft erfreut sich bei Spielern riesiger Beliebtheit. Doch Raphaël Colantonio, der Gründer von Arkane Studios, sieht in ihm allerdings eine erhebliche Gefahr für die Industrie.

Wer ist Raphaël Colantonio? Raphaël Colantonio ist ein französischer Spieleentwickler und Mitbegründer von Arkane Studios, wo er Titel wie Dishonored und Prey mitprägte. 2017 verließ Colantonio Arkane und gründete das Indie-Studio WolfEye Studios.

Arkane gehört seit 2010 zu Bethesda Softworks, das wiederum Teil des Mutterkonzerns ZeniMax Media ist. Im Jahr 2021 wurde ZeniMax von Microsoft übernommen, wodurch Arkane seither zu den Xbox Game Studios gehört. Seitdem erscheinen Arkanes Spiele oft direkt im Game Pass und sind Teil von Microsofts First-Party-Portfolio.

Wieso ist der Game Pass bei Gamern beliebt? Der Game Pass von Microsoft ist ein Abo-Dienst, der Zugang zu einer großen Auswahl an Spielen für Xbox und PC bietet. Besonders beliebt ist er, weil viele aktuelle Titel, darunter große Neuveröffentlichungen wie Call of Duty: Black Ops 6, direkt zum Release im Abo enthalten sind und damit für einen Bruchteil des Kaufpreises gespielt werden können.

Für einen vergleichsweise geringen monatlichen Preis erhalten Spieler also so Zugriff auf Hunderte Spiele, können viel ausprobieren und sparen dabei im Vergleich zum Einzelkauf deutlich. MeinMMO-Redakteur Karsten meint sogar, er würde sich derzeit lohnen wie noch nie.

In einem Post auf x.com kritisiert Colantonio jedoch den Game Pass scharf und sieht ihn als Gefahr für die gesamte Industrie.

„Sie werden entweder alle anderen auslöschen oder aufgeben“

Warum sieht er den Game Pass als Gefahr? In seinem Post will Colantonio auf die Schattenseiten des Game Pass aufmerksam machen. Er sehe ihn aus diversen Gründen als nicht gerade unbedenklich für die Gaming-Industrie und damit letztendlich auch die Spieler an:

Ich denke, Gamepass ist ein unhaltbares Modell, das der Branche seit einem Jahrzehnt zunehmend schadet, subventioniert durch das „unendliche Geld“ von MS, aber irgendwann muss die Realität eintreten. Ich glaube nicht, dass GP mit anderen Modellen koexistieren kann, sie werden entweder alle anderen auslöschen oder aufgeben.

In einem anderen Kommentar fügt er hinzu: „Nur den Spielern gefällt es, weil das Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, aber irgendwann werden sogar die Spieler es hassen, wenn sie die Auswirkungen auf die Spiele erkennen.“

Das Problem bestehe vor allem darin, dass der Game Pass ein schwieriges Wechselspiel zwischen Spielern und Entwicklern schaffen würde. Der Game Pass biete Spielern die Möglichkeit, mit „geringem Risiko“ neue Spiele auszuprobieren und sie gegebenenfalls nicht mehr anzufassen und selbst wenn sie gut seien, sie im Nachgang nicht zu kaufen, sondern lediglich im Game Pass zu spielen.

So entstehe ein Teufelskreis, der sich vor allem in den Verkaufszahlen der Spiele niederschlägt und dafür sorgt, dass sie weniger Gewinn einfahren. So würde der Game Pass der Industrie vor allem langfristig schaden und damit auch irgendwann den Spielern.

Mehr zum Thema

1
Er brachte Windows 95 auf einer PlayStation 2 zum Laufen und erfuhr aus erster Hand, warum sie zu den komplexesten Konsolen von Sony zählt

von Yana

2
Der Investor Warren Buffett sagt: Die wichtigste finanzielle Entscheidung, die ihr treffen könnt, hat nichts mit dem Aktienmarkt zu tun

von Benedikt Schlotmann

3
Onkel will Figuren aus Warhammer 40.000 für seinen Neffen kaufen, weiß nicht weiter, bekommt komplette Kaufberatung aus der Community

von Benedict Grothaus

Was sagt Microsoft zum Game Pass? Im Jahr 2023 bestätigte Microsoft bereits durch interne Informationen, dass vor allem in den ersten 12 Monaten ein deutlicher Rückgang in den Verkaufszahlen der Spiele zu sehen sei. Das stand vorangegangenen Behauptungen entgegen, der Game Pass würde dafür sorgen, dass sich die Spiele mehr verkaufen würden, wären sie Teil vom Game Pass.

Colantonio ist deshalb der Meinung, dass der Game Pass die Industrie gefährde und es Entwicklern erschwere, sich zu halten und qualitativ hochwertige Spiele herauszubringen.

Ein weiterer Punkt, den Colantonio in der Vergangenheit kritisierte, ist die schiere Menge an Spielen, die jedes Jahr herausgebracht werden – Tendenz steigend. Auch das investierte Budget sei ein Problem. Den größten Faktor sehe er aber in etwas, das viele Studios seit vielen Jahren gern einsetzen: „Die Spieler sind es leid“ – Gefeierter Gaming-Entwickler erklärt, die Spielebranche muss sich ändern, um aus der Krise herauszukommen

Der Beitrag Gamer sehen den Game Pass als Segen, doch der Chef von Dishonered sieht darin eine Gefahr für die Gaming-Industrie erschien zuerst auf Mein-MMO.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *