Dating-Apps waren lange der Hit – doch Gen Z hat keine Lust mehr aufs Swipen und setzt wieder auf echte Treffen. Das verändert die Dating-App-Branche grundlegend und sorgt für neue Trends.
Dating-Apps wie Tinder, Hinge und Bumble waren über Jahre die erste Anlaufstelle, um neue Menschen kennenzulernen. Doch immer mehr junge Leute, vor allem aus der Generation Z, empfinden das Online-Dating eher als stressige Pflicht denn als spaßiges Erlebnis.
Die Folge: Gen Z will wieder zurück zum klassischen Dating mit echten Begegnungen und weniger Zeit vor dem Handy verbringen.
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Wenn Swipe und Algorithmus nicht mehr reichen
Warum ist Online-Dating so stressig? Die Generation Z wächst in einer Zeit auf, in der Dating-Apps wie Tinder, Hinge oder Bumble allgegenwärtig sind. Trotzdem berichten viele, dass das ständige Swipen, Chatten und Warten auf Antworten mehr stresst als Freude bringt. Laut einer Umfrage von Forbes aus dem Jahr 2024 fühlen sich über 75 % der Gen-Z-Nutzer von Dating-Apps regelrecht ausgebrannt. Vor allem, weil sie trotz des hohen Zeitaufwands kaum echte Verbindungen erleben.
Ilana Dunn, ehemalige Content-Leiterin bei Hinge und inzwischen Dating-Coach, erklärt gegenüber Fortune: „Es ist so viel einfacher, sich hinter dem Telefon zu verstecken und sich Gedanken über die Nachricht zu machen, die man verfasst.“ Ein echtes Gespräch, ein spontaner Moment, das fehle vielen.
Was sucht Gen Z im Dating? Gen Z hat keine Lust mehr auf endloses Swipen, wie auch das Magazin TheGuardian berichtet. Statt sich durch Profile zu klicken und stundenlang Nachrichten zu schreiben, wünschen sich viele echte Begegnungen. Persönlich, spontan, direkt. Sie wollen sofort spüren, ob die Chemie stimmt, ohne erst tagelang zu texten.
Immer beliebter wird dabei das, was man aus Serien und Filmen kennt: der klassische „Meet-Cute“. Das sind zufällige, charmante erste Begegnungen – manchmal etwas schräg, oft romantisch, aber immer besonders. Zum Beispiel, wenn man im Buchladen gleichzeitig nach dem gleichen Roman greift. Oder sich beim Feiern über ein Missgeschick kennenlernt.
Deshalb gewinnen Veranstaltungen wie „Meet-Cute“-Partys, Weinabende oder Singles-Events an Beliebtheit. Die Dating-Apps versuchen zwar mit neuen Features zu reagieren – etwa Doppel-Dates oder weniger Matches gleichzeitig – doch der Trend zur realen Begegnung ist unübersehbar.
Was bedeutet das für Dating-Apps? Ilana Dunn glaubt nicht, dass Dating-Apps komplett verschwinden, aber ihre Rolle wird sich verändern. Die goldenen Zeiten, in denen Apps die einzige Dating-Plattform waren, sind vorbei. Stattdessen könnten persönliche Treffen und Events das neue „Normal“ werden. Mehr echte Begegnungen, mehr spontane Gespräche – genau das wünscht sich Gen Z. Das heißt nicht, dass Apps komplett überflüssig sind, aber sie sind nicht mehr das einzige Mittel zum Zweck.
Und dieser Wandel zeigt sich längst auch in den Zahlen: Die Match Group, zu der Tinder und Hinge gehören, verzeichnete im ersten Quartal 2025 sinkende Gewinne. Auch die Zahl der zahlenden Nutzer ging um 5 % zurück.
Kein Wunder also, dass Dating-Apps inzwischen neue Features einführen. Schließlich hört man seit den Millennials immer wieder: Eine neue Generation „zerstöre“ angeblich eine Branche. Jetzt ist betrifft es die Dating-App-Industrie, oder genauer gesagt: eine weitere Branche, die sich dem Wandel anpassen muss.
Trotz aller neuen Funktionen und Events bleibt Einsamkeit für viele junge Menschen ein großes Problem. Besonders die Gen Z spürt den ständigen Druck, bewertet und abgelehnt zu werden. Dieses Gefühl erschwert das Dating enorm und zeigt, wie herausfordernd die Suche nach echter Verbindung heute sein kann.
Der Beitrag Dating-Apps fühlen sich für Gen Z wie Arbeit an, sie wollen lieber Romanzen wie im Film erschien zuerst auf Mein-MMO.
