Frankreich liegt im neuen globalen Millionärs-Ranking der UBS vor Deutschland – vor allem durch starke Immobilienwerte und die Luxusindustrie. Deutschland platziert sich allerdings weiterhin unter den Top 5.
Wie viele Millionäre gibt es aktuell laut Bericht – und warum zieht Frankreich davon? Eine genauere Betrachtung einzelner Länder zeigt: In den USA lebt mit großem Abstand die größte Zahl an Dollar-Millionären weltweit. Fast 24 Millionen Menschen verfügen dort über ein Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar – das entspricht 39,7 % des globalen Gesamtwerts. Damit gibt es in den USA mehr als viermal so viele Millionärinnen und Millionäre wie im zweitplatzierten China und sogar mehr als in Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Kanada, Japan und Australien zusammen.
Laut dem aktuellen Global Wealth Report (via ubs.com) hat Frankreich im Jahr 2024 etwa 2,9 Millionen Menschen, deren Vermögen 1 Million US-Dollar oder mehr beträgt. Damit liegt unser Nachbarland weltweit auf Platz 3 – eben hinter den USA und China, aber vor Deutschland, das mit rund 2,6 Millionen Millionären auf Rang 5 landet (via UBS).
Der Sprung unseres Nachbarlands nach vorn ist dabei kein Zufall: In Frankreich trieben vor allem die hohen Immobilienpreise – insbesondere in Paris und an der Côte d’Azur – viele Menschen über die Schwelle zur Million.
Hinzu kommt die Dominanz großer Luxuskonzerne wie LVMH oder Hermès, deren Aktienkurse seit Jahren boomen und zahlreiche Aktionäre reich gemacht haben (via JVTech)
Autoplay
Wie hat sich die Rate in Deutschland entwickelt? Zwischen 2023 und 2024 ist die Zahl der USD-Millionärinnen und Millionäre in Deutschland leicht gesunken – um etwa 0,5 %. Das entspricht in absoluten Zahlen einem Rückgang von ungefähr 13.000 Personen.
Der Bericht nennt mehrere generelle Ursachen für den Rückgang der Millionärszahlen in einzelnen Ländern:
Starke Inflation: Sie reduziert das reale Vermögen, vor allem im unteren Segment der Millionärsskala.
Schwache Finanzmärkte (im Vergleich zu den USA): Die Vermögenszuwächse, vorwiegend durch Kapitalanlagen, fallen weniger stark aus.
Allgemeiner Rückgang des durchschnittlichen Vermögenswachstums in Westeuropa.
Im Vergleich zu Ländern wie den USA, wo die Zahl der Millionäre um über 379.000 zugenommen hat, oder zur Schweiz, die stabile Wachstumsraten zeigt, verzeichnet Deutschland eine Stagnation mit leicht rückläufiger Tendenz (via UBS).
Die Verteilungsfrage
Wie gerecht ist die Vermögensverteilung in Deutschland? Neben der Erhebung der Millionärsdichte pro Nation erfasst der aktuelle Global Wealth Report ebenfalls die generelle Vermögensverteilung. Die Daten zeigen, dass Deutschland Vermögen verhältnismäßig schlecht verteilt und in diesem Aspekt sogar weit vor Frankreich liegt – trotz geringerer Millionärsdichte.
Laut Bericht gab es einen beachtlichen mittleren Vermögenszuwachs in der deutschen Bevölkerung, wobei die Vermögensverteilung stark unausgeglichen ist. Deutschland zählt laut UBS zu den ungleichsten Ländern Europas (Gini 0,68), was auch kritische Stimmen wie das DIW bereits 2021 bemängelte, etwa mit Blick auf die unzureichende Erfassung großer Vermögen und die geringe Besteuerung hoher Vermögenswerte (via DIW).
Der internationale Millionärsvergleich macht deutlich: Vermögen ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftskraft, sondern auch der Dynamik in Immobilien, Aktien, Währung, Konsum und Verteilung. Der nächste große Vermögenssprung könnte jedoch auch aus einer ganz anderen Richtung kommen. Laut dem bekannten Investor Mark Cuban wird der erste Billionär nicht durch Immobilien oder Luxusgüter entstehen: Milliardär sagt, KI sei erst der Anfang – und sie könnte einen Billionär erschaffen, der im Keller arbeitet
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