Gamer regen sich gerade über Ubisoft auf, weil die von euch verlangen, Spiele zu vernichten – Aber das ist üblich

Rund um Ubisoft und die Spiele-Politik des Publishers gibt es seit Jahren Ärger. Mit der anrollenden „Stop Killing Games“-Initiative ist die Diskussion noch weiter hochgekocht und Nutzer haben eine Klausel entdeckt, die Ubisoft in richtig schlechtes Licht rückt. Nur: Ubisoft kann da diesmal nicht wirklich was für.

Woher kommt der Ärger mit Ubisoft?

Bei Ubisoft gibt es gerade an mehreren Stellen Beef mit der Community. Zuletzt wegen der Abschaltung von The Crew: Da hat Ubisoft einfach Spiele aus Bibliotheken gelöscht.

In einer sehr prominenten Aussage hat ein leitender Mitarbeiter von Ubisoft kurz zuvor behauptet, Gamer müssten sich daran gewöhnen, dass Spiele ihnen nicht gehören. The Crew war das führende Beispiel dafür.

Das alles hat schließlich die Initiative „Stop Killing Games“ auf den Plan gerufen, die dafür sorgen will, dass Spieler ihre gekauften Spiele auch behalten dürfen. Nun macht eine gar nicht so neue Aussage die Runde.

Warum sind Leute nun sauer? Auf Reddit ist einigen Nutzern aufgefallen, dass Ubisoft scheinbar seine Endnutzervereinbarung („EULA“) angepasst haben soll. Dort findet man unter Punkt 8 „Kündigung“ folgenden Abschnitt:

„Sie und UBISOFT (oder seinen Lizenzgebern) können diesen EULA jederzeit und gleich aus welchem Grund kündigen. […] Mit der Kündigung gleich aus welchem Grund haben Sie das Produkt sofort zu deinstallieren und alle Kopien des Produkts, die sich in Ihrem Besitz befinden, zu vernichten.“

Aus der EULA von Ubisoft

Kurz: Ubisoft will euch dazu zwingen, sämtliche Datenträger wie CDs, DVDs oder Disketten zu vernichten, wenn ein Spiel abgeschaltet wird. Zumindest verstehen das die Nutzer so. Verständlicherweise sorgt das für einen Aufschrei, aber vielleicht an falscher Stelle.

„Das Problem ist, dass wir Firmen das erlaubt haben“

Der Satz ist in Ubisofts EULA nicht neu, sondern schon seit einer ganzen Weile vorhanden. Dass er genau jetzt ausgegraben wird, dürfte an „Stop Killing Games“ liegen. Ein Nutzer meint jedoch schlicht: Das nutze man nun einfach nur, um Ubisoft schlecht finden zu können.

Denn tatsächlich finden sich ähnliche Klauseln in sehr vielen Lizenzvereinbarungen – darunter bei Spielen und Studios, die gemeinhin als „gamerfreundlich“ gelten, wie etwa Larian mit Baldur’s Gate 3 (siehe Steam). Der Nutzer Amon274 hat ein paar Beispiele herausgesucht und zählt unter anderem auf:

Das Remaster von Final Fantasy 7

Behavior Interactive mit Dead by Daylight

Capcom

SEGA

Metaphor: ReFantazio

Oblivion Remaster

Sämtliche Lizenzvereinbarungen findet ihr auf Steam. Die Plattform selbst macht seit 2024 sehr deutlich, dass ihr Spiele nicht besitzt, sondern nur Lizenzen erwerbt.

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Und mit einem etwas genaueren Blick ist die Klausel sogar sinnvoll, denn sonst könnte jeder einfach sein Spiel zurückgeben (die „Lizenz widerrufen“) und trotzdem das Spiel behalten, wenn er es auf einem physischen Datenträger besitzt. So funktioniert Rückgabe schlicht nicht.

Was Spielern bei Ubisoft sauer aufstößt, ist der Beisatz, dass die Lizenz von beiden Seiten aufgelöst werden kann – mit Angabe eines beliebigen Grundes oder ohne Grund. Allerdings steht auch das in vielen anderen Lizenzvereinbarungen.

Ob die Idee von Lizenzen statt tatsächlichem Besitz von Spielen nun gut ist oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber genau darum gibt es schließlich die Initiative „Stop Killing Games“, die allerdings mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen hat: Eine der wichtigsten Petitionen für Gamer hat doch noch ihr Ziel erreicht, aber es könnte ein Problem geben

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