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Zwölf Jahre nach Monaco: What’s Yours Is Mine (8 von 10 Spielspaßpunkten in M! 06/13) setzt Pocketwatch Games sein Indie-Stealth-Spiel endlich fort. Wichtigste Neuerung: Die Top-Down-Perspektive weicht einer Darstellung in 3D. Gleichzeitig wird eine neue Geschichte rund um einen frischen Gangstertrupp erzählt, der in Monaco eine wertvolle Geige stibitzt. Blöd nur, dass der Bruch gefilmt wird und der Bestohlene der mächtigste Ganove der Stadt ist. Statt Euch jedoch bei der Polizei zu verpfeifen, spannt er Eure Diebesbande für weitere Raubzüge ein. Letztere führen Euch kreuz und quer durch die Stadt, werden zunehmend kniffliger und konfrontieren von Euch mit mehrstöckigen Locations, darunter ein Hotel, eine Bank, eine Kunstgalerie oder eine Villa. Alle Szenarien sind übersät mit Wachen, Kameras und weiteren Sicherheitseinrichtungen, die es zu umgehen gilt. Am besten lautlos und unter Zuhilfenahme der individuellen Fähigkeiten der später insgesamt acht Charaktere.
Hacker Gibson etwa hat eine Drohne im Gepäck, die automatisch Schlösser knackt und PCs hackt. Madame Cosmo zieht keinen Auftrag ohne ihr putziges Hündchen Gimlet durch, das NPCs sehr effektiv ablenkt, mit dem flinken Dash-Manöver von Sake huscht Ihr ungesehen an Wachen vorbei, während Bodybuilderin Una ihre Widersacher kurzerhand K.o. schlägt. Ergänzend dazu erleichtern überall in den Levels aufsammelbare Gadgets wie Rauchbomben oder Armbrüste mit Betäubungspfeilen das Vorankommen teils deutlich – vorausgesetzt Ihr habt genügend herumliegende Freischaltmünzen ergattert. Praktisch: Segnet eine Figur das Zeitliche, könnt Ihr das verlorene Leben am Ort des Todes zurückergattern. Meist verzeihend ist dagegen die Feind-KI: Versteckte ich mich beispielsweise vor den Augen einer Wache in einer Mülltonne, blies diese die Suche direkt ab.
Meinung & Wertung
Sönke Siemens meint: Teil 1 habe ich damals leider verpasst. Umso überraschter war ich, wie viel Laune die Raubzüge der Fortsetzung machen – vor allem im Team. Die meist gut ausbalancierte Kampagne erzeugt einen schönen Flow, und wer damit durch ist, erfreut sich an prozedural neu zusammengewürfelten Layouts bekannter Locations sowie täglichen Herausforderungen samt Online-Rangliste – ebenfalls in zufallsgenerierten Levels. Während die Grafik eher zweckmäßig daherkommt, lassen die von vielen europäischen Akzenten geprägte Sprachausgabe (die leider nur in Cutscenes zu hören ist) und die jazzige Musik aufhorchen.
Charmantes, leicht zugängliches Stealth-Game mit Wiederspielwert und unterhaltsamem Mehrspieler-Modus.
Singleplayer77MultiplayerGrafikSound
