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Aufmerksame Spieler wissen: In Brasilien tummeln sich gerade ein paar der besten Pixel-Künstler und Action-Experten der Gegenwart. Und auch Statera Studios Duell-Prügelei Pocket Bravery kann sich gegen die internationale Konkurrenz behaupten.
Zehn Kämpfer im knuffig-pixeligen Chibi-Stil treten hier zunächst an, eifrige Haudraufs spielen weitere drei Prügelknaben frei: Die illustren Gestalten aus aller Herren Länder bringen nicht nur viele unterschiedliche Kampfstile und saubere Animationen mit sich, sie tummeln sich auch vor ansehnlichen Stages. Spielerisch stehen hier vor allem traditionelle SNK-Prügler Pate: Zu je einem schnellen und einem harten Schlag und Tritt kommen Buttons für Element- und Breaker-Manöver, klassische Special Moves sind ebenfalls mit von der Partie; dafür gilt es dann auch, diverse Balken und Anzeigen im Auge zu behalten.
Pocket Bravery richtet sich trotz des niedlichen Looks klar an erfahrenere Bildschirm-Klopper. Wollt Ihr Euch aber erst einmal nicht mit so viel Komplexität herumschlagen, freut Ihr Euch über ein optionales, einfacheres Kontrollschema. Es gibt einen Arcade- und einen Story-Modus, der im Kontrast zum überzeichneten Großkopf-Look des Spiels durchaus dramatisch daherkommt. Dazu dürft Ihr trainieren und offline wie online gegen Spieler auf der ganzen Welt antreten. Für die bereits länger erhältliche PC-Version gibt es schon diverse Download-Figuren – mal sehen, wann die auch auf Konsole aufschlagen. Für Sammler interessant: Während hierzulande nur eine Download-Veröffentlichung erscheint, sind für PS5 und Switch in PEGI-Territorien alternativ verpackte Fassungen zu haben.
Meinung
Thomas Nickel meint: Statera Studio liefert eine kompetente Pixel-Klopperei ab, in deren Systeme sich Prügel-Profis ordentlich reinfuchsen können. Trotzdem verhindern zwei Faktoren gesteigerte Euphorie: Auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad agieren die Gegner extrem aggressiv und bedrängen Euch permanent mit Combos und Specials. Vor allem aber irritiert die Technik: Das Bild in der getesteten PS5-Fassung wirkt instabil, ständige horizontale Verschiebungen trüben den Eindruck – hoffentlich wird hier nachgepatcht. Wer komplex kloppen und ein paar On- oder Offline-Mitspieler am Start hat, wird dennoch gut unterhalten.
Wertung
+ hübsche Pixel-Grafik
+ interessante Figuren
+ komplexe Systeme
– extrem aggressive CPU-Kontrahenten
– unschöne Grafikfehler
Spielerisch anspruchsvolle Pixel-Prügelei, die unter fiesen CPU-Gegnern und Grafikmacken leidet.
Singleplayer72MultiplayerGrafikSound
